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Die Farbe von Mineralien



Minerale faszinieren vor allem wegen der Farbe. Neben Beimengungen von unterschiedlichsten Elementen und anderen Mineralen sind auch Verunreinigungen oder Störungen des Kristallgitters Faktoren, auf welche die Farbgebung von Mineralen zurückzuführen ist.



Ursprung der Farbe von Mineralen

Die Farbe von Mineralien wird in der Mineralogie der Ursache nach in zwei Kategorien eingeteilt: allochromatische und idiochromatische Mineralien.

Die Farbe allochromatischer, fremdgefärbter Minerale wird hauptsächlich durch Metalle wie Chrom, Eisen, Nickel, Kobalt, Kupfer, Mangan, Vanadium oder Nickel, und andere Elemente bestimmt, die definierte Wellenlängen des Lichts absorbieren und somit verschiedene Farben erzeugen.

Das heißt, allochromatische Minerale sind von Natur aus eigentlich farblos, doch durch die o.g. Faktoren erhalten sie eine Farbe, die unterschiedlich intensiv ausfallen kann. Der Grund: die Menge bzw. der Gehalt an Metallen. Und auch wenn die Beimengungen einen wesentlichen Einfluss auf die optischen Merkmale von Mineralen haben, sind die Gehalte zu klein, um Beachtung in der Formel der chemischen Zusammensetzung zu gewinnen.


Bild 1: Mineralien und ihre Farben

Dem gegenüber sind idiochromatische Minerale sind eigengefärbt, d.h. sie haben eine per se eine eigene Farbe, die durch Störungen, Deformationen oder mechanische Verunreinigungen des inneren Kristallaufbaus, wodurch das Licht verschiedentlich absorbiert wird, erklärt wird.

Beispiele für verschiedenfarbige Mineralien und Steine:



Farbe Beispiel
lila, purpurn, violett Achat (künstlich eingefärbt), Amethyst, Apatit, Apophyllit, Dumortierit, Erythrin, Fluorit, Lapislazuli, Purpurit, Rubellit, Siderit, Spodumen, Stichtit, Sugilith, Violan, Vivianit
rosa, rosé, rot Achat, Almandin, Apatit, Apophyllit, Aragonit, Baryt, Coelestin, Cuprit, Disthen/Kyanit, Erythrin, Fluorit, Granodiorit, Kobaltcalcit, Krokoit, Kupfer, Linarit, Opal, Orthoklas, Realgar, Rhodochrosit, Rhodonit, Roselith, Rosenquarz, Rubellit, Rubin, Serpierit, Smithsonit, Spodumen, Wulfenit, Wüstenrose, Zinnober, Zirkon
blau Achat (künstlich eingefärbt) ,Apatit, Aquamarin, Apophyllit, Aurichalcit, Azurit, Coelestin, Chalkanthit, Chrysokoll, Covellin, Creaseyit, Cyanotrichit, Dumortierit, Fluorit (Blue John), Halit, Hemimorphit, Indigolith, Kinoit, Kyanit/Disthen, Lapislazuli, Larimar, Opal, Saphir, Smithsonit, Sodalith, Tansanit, Topas, Türkis, Nevadait
weiß Albit, Apatit, Aragonit, Baryt, Calcit, Cerussit, Coelestin, Dolomit, Hemimorphit, Hydrozinkit, Kryolith, Natrolith, Okenit, Orthoklas, Selenit, Smithsonit, Stilbit, Wavellit, Talk
grün Achat (künstlich eingefärbt), Aktinolith, Apatit, Aurichalcit, Chrysokoll, Chrysotil, Creaseyit, Dioptas, Epidot, Fluorit, Hemimorphit, Jadeit, Konichalcit, Malachit, Mimetesit, Olivin, Peridot, Prehnit, Pseudomalachit, Pyknit, Pyromorphit, Smaragd, Smithsonit, Spodumen, Topas , Türkis, Uwarowit, Variscit, Verdelith, Wavellit, Zinkblende
farblos Achorit, Apatit, Apophyllit, Bergkristall, Calcit, Coelestin, Halit, Prehnit, Skorodit, Spodumen, Variscit, Wavellit, Zinkblende
gelb Achat, Apatit, Auripigment, Baryt, Calcit, Epidot, Fluorit, Goethit, Kassiterit, Markasit (messinggelb), Mimetesit, Olivin, Schwefel, Siderit, Skorodit, Topas, Uranocircit, Wüstenrose, Zinkblende, Zirkon
schwarz Augit, Chromit, Halit, Kassiterit, Magnetit, Obsidian, Psilomelan, Rutil, Schörl, Zinkblende
grau Antimonit, Arsenkies, Arsenopyrit, Baryt, Brewsterit, Coronadit, Eisen, Galenit, Graphit, Hämatit, Hornblende, Silber, Skutterudit
braun Achat, Almandin, Aragonit, Diorit, Epidot, Goethit, Hämatit, Kassiterit, Kobaltcalcit, Olivin, Pyromorphit, Roselith, Siderit, Staurolith, Tigerauge, Topas, Wulfenit, Wüstenrose, Zirkon
gold Chalkopyrit, Gold, Millerit, Pyrit, Tigerauge

orange Auripigment, Calcit, Kampylit, Karneol, Krokoit, Mimetesit, Spessartin, Stolzit, Vauquelinit, Wulfenit

Spezielle Farbbezeichnungen von Mineralen

Einige Minerale werden auf dem Edelsteinmarkt unter besonderen Bezeichnungen geführt, die das Ideal der jeweiligen Farbe zum Ausdruck bringen.

Als perfekt gilt so beispielsweise bei Amethysten ein tiefdunkles, kräftiges Violett, das als Deep Russian Amethyst oder Sibirischer Amethyst bezeichnet wird.
Zartrosafarbene Amethyste werden mitunter unter dem Namen Rose de France Amethyst geführt.

Ein blaustichiges Rot gilt als der Inbegriff der Farbe von Rubinen. Entsprechend gefärbte Rubine werden Taubenblutrubine genannt.

Bei Blautopasen wird die Farbe gleich dreifach aufgeschlüsselt und zwischen dem pastellblauen Sky Blue Topas (Himmelblauer Topas), hellblauen Swiss Blue Topas (Schweizerblau-Topas) und dem petrolstichigen, dunkelblauen London Blue Topas unterschieden.


Nicht alle Minerale sind farbbeständig

Die Farben von Mineralen können sich ebenso durch Umwelt- oder Fremdeinwirkungen ändern. Einige Minerale können mit der Zeit verblassen, wenn diese dem Sonnenlicht zu lange ausgesetzt sind.
Außerdem kann man die Farben von Mineralen künstlich verändern, aufwerten oder intensivieren. Ein gängiges Verfahren dazu ist das Brennen (= Minerale werden hohen Temperaturen ausgesetzt) oder die Mineralen werden mit Röntgen- und Radiumstrahlen behandelt. Alternativ wird sich dem Beschießen mit Elementarteilen bedient, um andere Mineralfarben zu erzeugen.


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Siehe auch:
Eigenschaften von Mineralen - Strichfarbe
Farbedelsteine und die Bewertung der Qualität von farbigen Edelsteinen
Fancy Diamanten - Farbige Diamanten


Quellen:
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München

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Letzte Aktualisierung: 30. Dezember 2021




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