Arsenopyrit
Arsenopyrit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
arsenopyrite | arsénopyrite
Die ersten Beschreibungen des Minerals Arsenopyrit stammen aus dem Jahr 1847 von Ernst Friedrich Glocker (1793 bis 1858) und erschienen unter dem Titel "Arsenopyrites", alternativ von Glocker Arsenikkies genannt.
Der deutsche Mineraloge und Geologe wählte den Namen Arsenopyrit in Anlehnung an die Tatsache, dass das Mineral pyritähnliche Farben und Aggregate ausbildet. Bei genauerer Betrachtung unterscheiden sich Pyrit und Arsenopyrit sowohl im Kristallsystem als auch hinsichtlich der Zusammensetzung.
Eigenschaften von Arsenopyrit
Arsenopyrit - alternativ Arsenkies - ist ein Mineral der Mineralklasse der Sulfide, zusammengesetzt aus FeAsS.
Arsenopyrit kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend. Charakteristisch sind tafelige und kurzsäulige Kristalle. Die Aggregate sind körnig, derb, faserig oder strahlig. Die ein- und aufgewachsenen Kristalle weisen mitunter eine Riefung auf, nicht selten sind Kristallzwillinge und –drillinge voneinander durchdrungen.
Die Farbe von Arsenopyrit ist weiß bis grau, gelegentlich läuft das Mineral rötlich, kupferfarben oder gelblich an, oder mit den Worten des Chemikers Johann Friedrich Gmelin (1748 bis 1804): "zinnweiße Farbe, die (...) in die silberweisse läuft".
Die Strichfarbe ist grau bis schwarz.
Der Glanz von Arsenopyrit ist metallisch, die Transparenz ist undurchsichtig. Arsenopyrit zeigt einen unebenen Bruch, die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Die Mohshärte liegt bei 5,5 bis 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineraline nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte wird mit 6,2 bis 6,9 g/cm³ angegeben.
Entstehung und Verbreitung von Arsenopyrit
Arsenoyprit geht aus der hydrothermalen Überprägung erzhaltiger Gesteine hervor, kann aber auch im Zuge der Kontaktmetamorphose in metamorphen Gesteinen entstehen.
Arsenopyrit ist u.a. mit Silber, Gold, Bleiglanz und Pyrit, Markasit, Skutterudit, Zinkblende, Alloklas, Dravit/Turmalin, Bleiglanz, Wolfram, Löllingit und Chloanthit vergesellschaftet.
Das sehr häufig vorkommende Mineral ist unter anderem in Grönland; Skandinavien; England; Irland; Frankreich; Belgien; Löbau, Oberpfälzer Wald, Sauerland, Hunsrück, Siegerland, Schwarzwald/Deutschland; Wallis/Schweiz; Hohe Tauern, Moschkogel, Fischbacher Alpen, Koralpe/Österreich; Spanien; Portugal; Italien; Tschechien; Slowakei; Slowenien; Rumänien; Kosovo; Griechenland; westliches und südliches Afrika; Saudi-Arabien; Russland; Georgien; Armenien; Aserbaidschan; Usbekistan; Kirgisistan; Iran; Indien; China; Japan; Thailand; Myanmar; Malaysia; Indonesien; Australien; Süd-, Mittel- und Nordamerika zu finden.
Bedeutung und Verwendung von Arsenopyrit
Arsenopyrit ist vor allem von Interesse für die Gewinnung von Eisen und zur Herstellung von Arsensäure.
Nachweis von Arsenopyrit
Wie für arsenhaltige Minerale charakteristisch, setzt Arsenopyrit beim Erhitzen Schwefeldämpfe frei. Zeitgleich schmilzt das Mineral zu einer weißen, magnetischen Masse zusammen. Die Löslichkeit ist in Schwefelsäure gegeben.
Zusätzlich kann der Nachweis durch mechanische Belastung erbracht werden, insofern dass sich beim Anschlagen Funken bilden verbunden mit der Entwicklung eines knoblauchartigen Geruchs.
Siehe auch:
⇒ Pyritsonne
⇒ Micromounts - Mineralien im Kleinformat
⇒ Erz - Metallhaltige Mineralien und Gesteine
Quellen:
⇒ Gmelin, J. F. (1790): Mispickel. IN: Grundriß der Mineralogie
⇒ Glocker, E. F. (1847): Generum et specierum mineralium, secundum ordines naturales digestorum, Synopsis
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ www.mindat.org - arsenopyrite