Skutterudit
Skutterudit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: skutterudite | französisch: skuttérudite
Skutterudit, Speiskobalt und Smaltine
Anstelle des heutigen Namens wird das Mineral Skutterudit in historischen Mineralogiebüchern unter dem Eintrag Smaltin bzw. Smaltit gelistet – angelehnt an die Verwendung als kobaltblaues Farbpigment, das in der Vergangenheit als Smalte oder Smalteblau bekannt geworden war.
Doch schon bald, nachdem der französische Mineraloge und Geologe Francois Sulpice Beudant (1787 bis 1850) 1832 die Bezeichnung Smaltin einführte, folgte 1845 die Umbenennung in Skutterudit durch Wilhelm Ritter von Haidinger (1795 bis 1871), ein Mineraloge und Geologe aus Österreich – angelehnt an den Ort der Erstentdeckung in der Kobaltmine Skuterud, gelegen in der Provinz Buskerud, Südnorwegen.
Dem vorangegangen war eine Beschreibung des neu entdeckten Minerals durch August Breithaupt (1791 bis 1873). In seinen Ausführungen "Ueber eine neue Kies-Spezies von Skutterud" aus dem Jahr 1827 bschreibt er ein Mineral, das im "Kobaltbergbau von Skutterud" entdeckt wurde und dessen Merkmale ein "lebhafter Metallglanz" sowie die "dunkelzinnweiße Farbe, frisch und schön" sind.
Eigenschaften von Skutterudit
Skutterudit ist ein Kobaltmineral, das mit der Formel CoAs3 der Mineralklasse der Sulfide zugeordnet wird.
Die Farbe von Skutterudit variiert zwischen einem gräulichen Weiß und blaugrau, teilweise auch leicht blau schimmernd und/oder in metallisch wirkenden, regenbogenartigen Anlauffarben.
Die Strichfarbe ist schwarz.
Skutterudit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und bildet typischerweise kubische (würfelförmige), oktaedrische (Achtflächner) oder dodekaedrische (Zwölfflächner) Kristalle aus. Die Aggregate sind körnig oder massig, können aber auch dendritisch, skelettförmig sein.
Skutterudit weist eine undurchsichtige Transparenz bei metallischem Glanz auf. Der Bruch ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist deutlich.
Die Mohshärte von Skutterudit beträgt 5,5 bis 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte schwankt zwischen 6,1 und 6,9 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Skutterudit
Skutterudit wird unter hydrothermalen, mittel- bis hochgradigen Bedingungen gebildet (mehr dazu siehe: Die Entstehung von Mineralen), ist deshalb vorzugsweise in entsprechenden erzhaltigen Gängen zu finden.
Dabei tritt das kobalthaltige Mineral u.a. mit Silber, Bismut, Calcit, Arsenopyrit, Baryt, Quarz, Siderit, Cobaltit, Erythrin und Nickelin in Gemeinschaft auf.
Neben dem Ort der Erstentdeckung (sog. Typlokalität) in Norwegen kann man Skutterudit auch noch auf den Britischen Inseln, in Schweden, Deutschland, Tschechien, Südafrika, Mongolei, China, Japan, Afghanistan, Australien, Mexiko, Kanada und in weiten Teilen der USA finden.
Bedeutung und Verwendung von Skutterudit
Skutterudit ist aufgrund der Kobaltgehalte ein bedeutsames Erz.
Nachweis von Skutterudit
Erhitzt man Skutterudit, entstehen des Arsens im Mineral wegen Dämpfe, die nach Knoblauch riechen.
Auch interessant:
- Erz - Metallhaltige Mineralien und Gesteine
- Ägyptisch Blau - Ein blaues Pigment auf Mineralbasis
- Vitriole - Metallhaltige Sulfate und der Stein der Weisen
Quellen:
⇒ Breithaupt, A. (1827): Ueber eine neue Kies-Spezies von Skutterud. IN: Annalen der Physik und Chemie. Band 9
⇒ Haidinger, W. (1845): Skutterudit. IN: Handbuch der Mineralogie
⇒ Kurr, J. G. (1858): Speiskobalt. IN: Das Mineralreich in Bildern. Naturhistorisch-technische Beschreibung und Abbildung der wichtigsten Mineralien
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ www.mindat.org - skutterudite