Cobaltin
Cobaltin - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: cobaltite | französisch: cobaltite
Cobaltit, Cobaltin und Kobaltglanz
Bevor das Mineral Cobaltin im Jahr 1832 von Francois Sulpice Beudant (1787 bis 1856, französischer Geologe und Mineraloge) aufgrund der Cobalt-Gehalte den offiziellen Namen Cobaltin ("Cobaltine") erhielt, war das Mineral unter der bergmännischen Bezeichnung Kobaltglanz bekannt. In der historischen Literatur wird Kobaltglanz seit dem Jahr 1797 gelistet und geht auf den Chemiker Martin Heinrich Klaproth (1743 bis 1817) zurück.
Dem Volksglauben zufolge veränderten kleine Kobolde, die in unterirdischen Stollen und Bergwerken leben, die Zusammensetzung des Mineral, sodass beim Schmelzen von Cobaltin kein Kobalt gewonnen wurde, stattdessen aber giftige Arsendämpfe freigesetzt wurden.
Dass der Name Kobalt wiederum in direktem Zusammenhang mit dem Wort Kobold steht, begründete Sigmund Fellöcker (1816 bis 1887) folgendermaßen: "Kobalt von Kobold, weil die alten Bergleute das glänzende Mineral für ein nutzloses hielten, womit Kobolde, gutmüthige aber neckische Berggeister, sie nur necken wollten".
Eigenschaften von Cobaltin
Cobaltin, auch Cobaltit, ist ein Mineral der Klasse der Sulfide, zusammengesetzt aus CoAsS.
Die Farbe von Cobaltit kann weiß mit einem Stich ins Silbrige, rotgrau oder grauschwarz sein; mitunter läuft Cobaltin auch an.
Die Strichfarbe ist ein sehr dunkles Grau.
Cobaltin kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem, bildet pseudokubische, würfelige Kristalle, deren Oberflächen häufig Streifen aufweisen. Die Aggregate sind körnig oder massig.
Der Glanz des Sulfidminerals ist metallisch, die Transparenz ist undurchsichtig. Der Bruch ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Die Mohshärte beträgt 5,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 6,3 bis 6,4 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Cobaltin
Cobaltin entsteht vorrangig im Zusammenhang mit der Entstehung von hydrothermalen Gängen, kann aber auch im Zuge der Kontaktmetamorphose (Erklärung: Kontaktmetamorphose) entstehen.
Begleitet werden die Vorkommen von Cobaltin u.a. von Zinkblende, Chalkopyrit, Magnetit und Titanit.
Große Lagerstätten des Kobaltminerals befinden sich z.B. in Irland, England, Norwegen, Schweden, Frankreich, Frankreich, Tschechien, Slowakei, Österreich, Bulgarien, Marokko, Sambia, Zimbabwe, Indien, China, Japan, Australien, Argentinien, Mexiko, Kanada sowie in den USA.
Bedeutung und Verwendung von Cobaltin
Aufgrund der etwa 34 %-igen Kobaltgehalte ist das Mineral wirtschaftlich für die Gewinnung von Kobalt von Interesse.
In der Vergangenheit war Cobaltin laut Sigmund Fellöcker auch "sehr wichtig für die Emailmalerei" und für die Herstellung der "schönen blauen Farbe, Smalte genannt".
Nachweis von Cobaltin
Cobaltin ist in Salpetersäure löslich. Hält man das Mineral in die Flamme, schmilzt Cobaltin zu einer Kugel zusammen, die leicht magnetisch ist.
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Quellen:
⇒ Mohs, F. (1804): Kobaltglanz. IN: Des Herrn Jac.-Friedr. von der Null Mineralien-Kabinet, nach einem Systeme geordnet beschrieben, und als Handbuch der Oryctognosie brauchbar gemacht
⇒ Beudant, F. S. (1832): Cobaltine. IN: Traité de Minéralogie. Tome II
⇒ Fellöcker, F. (1864): Kobaltin. IN: Lehrbuch der Mineralogie und Geognosie
⇒ Karmarsch, K., Heeren, H., Gintl, Wl. und Kick, F. (1881): Kobaltglanz (Glanzkobalt). IN: Karmarsch und Heeren's technisches Wörterbuch
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ www.mindat.org - cobaltite