Gold
Gold - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: gold | französisch: or
Gold - Mineral und Metall
Der Name Gold leitet sich ursprünglich von der indogermanischen Vokabel ghel ab und wurde dann laut Friedrich Kluge (1856 bis 1926; Lexikograph) über das Vorgermanische hin zum Mittel- und Althochdeutschen zum neuhochdeutschen Wort Gold. Gleich geblieben ist die Bedeutung von Gold, die mit "feines Gelb" gleichgesetzt wird.
Eigenschaften von Gold
Gold (Au - vom Lateinischen Aurum = Gold) wird der Systematik der Mineralien zufolge in die Klasse der gediegenen Elemente eingeordnet und gilt dem Naturforscher Jacques-Christophe Valmont de Bomare (1731 bis 1807) als "das kostbarste unter allen Metallen", "da dieses Metall weder von der Luft, noch vom Wasser, einige Veränderung leidet, und im Feuern nicht flüchtig wird". Der Chemiker Pierre-Joseph Macquer (1718 bis 1784) beschrieb es aufgrund der Reaktionsunfreudigkeit als "die Sonne und der König der Metalle".
Die Farbe von Gold ist selbstbeschreibend und derart charakteristisch, dass die Farbe für sich steht: ein glänzendes Gelb bzw. nach Macquer von "glänzender und schimmernder Farbe", die aber auch "goldgelb, messinggelb und graugelb" (Werner, 1820) oder von hell- bis braungelber sowie von goldroter Farbe sein kann. Mitunter sind die feinen Nuancen der Farbe von Gold auf Beimengungen anderer Elemente wie Platin, Kupfer und Silber zurückzuführen. Silber bewirkt beispielsweise, dass Gold heller erscheint.
Auf der Strichtafel hinterlässt Gold eine goldgelbe Strichfarbe, die metallisch schimmert.
Gold kristallisiert dem kubischen Kristallsystem folgend, die Aggregate sind draht- oder moosförmig, massig (sog. Goldnuggets) oder dendritisch, oder mit den Worten von Abraham Gottlob Werner (1749 bis 1817 Mineraloge): "entweder in dichten Massen, oder in Plättchen, eingesprengt, angeflogen, haarförmig, baumförmig, gestrickt, zahnförmig, moosartig, nezförmig oder in Würfeln, Prismen und Tafeln".
Der Glanz ist wie für Metalle typisch metallisch. Gold ist von undurchsichtiger Transparenz; wenn es in dünne Schichten gehämmert wird, weisen diese eine grünlich durchscheinende Transparenz auf. Eine Spaltbarkeit liegt nicht vor, ebenso wie die Fluoreszenz nicht vorhanden ist. Der Bruch ist hakig.
Weiterhin charakteristisch ist die duktile Tenazität von Gold, aufgrund welcher sich Gold zu sehr dünnen Plättchen hämmern lässt, die trotzdem elastisch und spannfähig bleiben.
Die Dichte schwankt zwischen 15,5 und 19,3 g/cm³. Mit einer Mohshärte von 2,5 bis 3 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) ist Gold ein vergleichweise weiches Mineral.
Entstehung und Verbreitung von Gold
Das Edelmetall ist häufig zu finden, jedoch nicht in bedeutenden Mengen. Unterschieden werden bei Goldvorkommen primäre (sog. Berggold) und sekundäre (sog. Seifengold) Lagerarten.
Primär tritt Gold vor allem in hydrothermalen Gängen auf oder es ist vergesellschaftet mit weiteren Mineralen wie Sulfiden oder Quarzen. Andere Begleitminerale sind Arsenkies, Magnetkies, Kupferkies, Zinkblende, Bleiglanz, Fahlerde, Antimonit und Pyrit.
Sekundäre Goldlagerstätten entstehen als Produkt von Verwitterung goldhaltiger Gesteine - beispielsweise Quarzit oder Norit, Transport sowie Sedimentation. Infolge der Verwitterung goldhaltigen Gesteins ist Gold mobil, so dass dieses mit Wasser verlagert werden kann und sich abschließend in Flußsanden oder –kiesen akkumuliert.
Nennenswerte Gold-Vorkommen existieren in in Südgrönland; Schweden; Finnland; Halbinsel Kola, Ural, Ostsibirien, Kamtschatka/Russland; Nordirland; Irland; Schottland; Wales; England; Frankreich; Belgien; Lautenthal im Harz, Siegerland, Moschellandsberg, Odenwald, Calw, Oberwolfach, Waldsassen und Johanngeorgenstadt/Deutschland; Tessin, Wallis und Graubünden/Schweiz; Schwaz, Firschnitzscharte, Weißspitze, Hohe Tauern, Salzburg, Leoben, Sattlerkogel und Fischbacher Alpen/Österreich; Spanien; Italien; Iserwiese/Tschechien; Slowakei; Rumänien; Bulgarien; Griechenland; Türkei; Mali; Ghana; Sudan; Äthiopien; Namibia; Südafrika; Ukraine; Georgien; Kasachstan; Afghanistan; Indien; China; Japan; Thailand; Philippinen; Indonesien; Papua Neuguinea; Australien; Neuseeland; Argentinien; Bolivien; Brasilien; Mexiko; USA und Kanada.
Verwendung und Bedeutung von Gold
Gold wurde bereits in der Steinzeit gewonnen. Das Edelmetall wurde fortan für Alltagsgegenstände wie Schmuck, Besteck, Knöpfe oder Schließen und Schnallen sowie für astronomische Instrumente verwendet. Als Zahlungsmittel bekommt Gold seit etwa dem 7. Jahrhundert v.Chr eine Bedeutung.
Im Mittelalter war Gold zudem von besonderer Bedeutung in der Medizin. So schreibt der Botaniker und Arzt Adam Lonitzer (1528 bis 1586) in seinem Kräuterbuch aus dem Jahr 1557, dass Gold "stärcket das Herz über alle andere Arzney und läßt keine faule Materie im Leib wachsen".
Neben dem Gebrauch für Schmuck (In Form von Farbgold wie Grüngold, Blaugold, Purpurgold, Roségold bzw. Rotgold oder klassisch als Weißgold und Gelbgold) und Kunsthandwerk, wird Gold in der Elektroindustrie und Medizin (zum Beispiel: Zahngold) eingesetzt.
Ferner wird feinstes Gold in Form von Blattgold zum Vergolden genutzt oder gegessen. Dass Gold als Zusatz in Lebensmitteln enthalten ist, verrät ein Blick auf die Liste der Zutaten. Gold wird unter der Nummer E 175 oder direkt als Gold aufgeführt, wie beispielsweise beim Danziger Goldwasser. Von einer Gesundheitsgefahr ist laut den Herstellern von goldhaltigen Getränken und Gerichten ist aufgrund der geringen Gehalte bei der Verwendung von Gold nicht auszugehen.
Die globalen Goldbestände werden auf 75.000 t geschätzt, die sich sowohl in Privat- als auch Staatsbesitz, vor allem zur Währungsstabilität (Stichwort: Entwicklung/Beständigkeit vom Goldpreis) und Wertanlage - als Goldbarren, Krugerrand und andere Goldmünzen (Angabe des Gewichts erfolgt in Karat*, häufiger aber in Unze**), befinden.
Nachweis von Gold
Um eventuelle Verwechslungen mit gold schillerndem Pyrit, Markasit oder Chalkopyrit auszuschließen, bietet sich neben der Betrachtung der Eigenschaften von Gold auch der Test auf Löslichkeit des Metalls in Königswasser oder Quecksilber an.
Katzengold - Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Katzengold hat - abgesehen von der Farbe - nichts mit dem Mineral bzw. Metall Gold gemeinsam.
Der Name Katzengold ist ein volkstümlicher Begriff für Pyrit, das ebenfalls von goldgelber Farbe und metallischem Schimmer sein kann, welche die Ähnlichkeit mit Gold aufkommen lässt.
Die Silbe "Katze" stammt vom Wort trügerisch oder ketzerisch ab, und verweist direkt, darauf, dass jemand zum Narren gehalten wird, weil ihm mittels Katzengold Pyrit als Gold vorgemacht werden konnte.
* 1 Karat entspricht 0,2 Gramm
** 1 Unze entspricht 31,103 Gramm
Auch interessant:
Quellen:
- Lonitzer, A. (1557): Kräuter-Buch und künstliche Conterfeyungen der Bäumen, Stauden, Hecken etc.: mit eigentlicher Beschreibung deroselben Nahmen in sechserley Sprachen (etc.)
- Valmont de Bomare, J.-C. (1769): Gold. IN: Herrn Valmont von Bomare Mineralogie, oder Neue Erklärung des Mineral-Reichs darinnen jeder zu diesem Reich gehörige Cörper in die natürlichste Ordnung gestellet, auch desselben Eigenschaften und Gebrauch angezeiget werden, mit Tabellen, aus dem Französischen übersetzt. Zweyter Theil
- Wallerius, J. G. (1783): Mineralsystem, worin die Fossilien nach Klassen, Abtheilungen, Gattungen, Arten und Spielarten angeordnet, beschrieben und durch Beobachtungen, Versuche und Abbildungen erläutert werden. Erze und Steinwüchse
- Macquer, P. J. (1789): Gold. Aurum. Sol. Or. IN: Chymisches Wörterbuch; oder, Allgemeine Begriffe der Chemie nach alphabetischer Ordnung.
- Werner, A. G. (1820): Herrn Bergrath Werner's Leztes Mineral-System
- Kluge, F. (1889): Gold. IN: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
- Bauer, M. (1896): Gold. IN: Lehrbuch der Mineralogie
- Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München>
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