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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 21.03.2024


Alloklas

Alloklas - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: alloclasite


Alloklas oder Glaukodot

Als im Jahr 1847 die ersten Alloklas-Kristalle in der Elisabeth-Graube bei Oravicza bzw. Oravita im Westen von Rumänien entdeckt wurden, ging der Mineraloge August Breithaupt (1791 bis 1873) zunächst davon aus, dass es sich bei den Proben um Glaukodot handeln würde.

Tatsächlich liegt die Verwechslung von Glaukodot mit Alloklas nahe. Beide Mineralien von der gleichen stahlgrauen Farbe, die Kristalle ähneln sich und auch die chemische Zusammensetzung ist annähernd diesselbe.

Einige Jahre später nahm sich der Mineraloge Gustav Tschermak (1836 bis 1927) den vermeintlichen Glaukodot nochmals vor und stellte fest, dass der Kobalt- und Eisengehalt beider Mineralien unterschiedlich ist. Zudem wurde diskutiert, ob das Mineral möglicherweise „Arsenkies“ bzw. Arsenopyrit wäre – was aufgrund eingehender Untersuchungen widerlegt wurde und Anlass für den aus dem Griechischen stammenden Namen Alloklas gab. Carl Adolf Hintze (1851 bis 1916; Mineraloge) stehen die Vokabeln in Alloklas für „anderer“ und „brechen“, wobei auf die Spaltbarkeit von Alloklas im direkten Vergleich mit Arsenpyrit angespielt wird, oder wie Hintze meinte: „wegen der vom Arsenkies abweichenden Spaltbarkeit“.


Eigenschaften von Alloklas

Tschermak beschrieb Alloklas im Jahr 1866 als ein Mineral mit „breitstengligen Aggregaten, oft mit halbkugeliger Oberfläche, häufiger mit unregelmäßiger Begrenzung“. Die Kristalle sind prismatisch und laut Tschermaks Studien mikroskopisch klein, „1 Linie Länge“ - das heißt: 2,256 mm.

Die Farbe von Alloklas wird als stahlgrau, ein metallisches Mittelgrau, angegeben, kann aber auch ins Silber- und Messingfarbene übergehen.

Tab. 1: Die Eigenschaften von Alloklas
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung (Co,Fe)AsS
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
Kristallsystem
  • monoklin
  • primatische Kristalle
  • stängelige Aggregate
Farbe stahlgrau, metallisches Grau
Strichfarbe dunkelgrau bis schwarz
Glanz metallisch
Transparenz undurchsichtig
Bruch unregelmäßig bis halbmuschelig
Spaltbarkeit vollkommen
Mohshärte 4 bis 5
Dichte 5,95bis 5,99 g/cm³


Entstehung und Verbreitung von Alloklas

Die Vorkommen von Alloklas werden im Zusammenhang mit Lagerstätten hydrothermalen oder metamorphen Ursprungs gefunden, wobei die Funde unter anderem mit Arsenopyrit, Calcit, Chalkopyrit, Chlorit, Erythrin, Fukuchilit, Gersdorffit-Cobaltit, Safflorit, Silber, Quarz und Wismut vergesellschaftet sind.

Neben der Typlokalität in Rumänien wird Alloklas ebenfalls in Norwegen, England, Grube Clara/Oberwolfach, Grube Käfersteige/Würm, Grube Im Lochborn/Bieber, Eiserfeld, Sohland an der Spree/Deutschland, Österreich, Italien, Spanien, Portugal, Marokko, Bulgarien, Russland, Indien, China, Japan, Indonesien, Papua-Neugiunea, Australien, Argentinien, Brasilien, Kanada und in den USA gefunden.


Bedeutung und Verwendung von Alloklas

Aufgrund der relativen Seltenheit ist Alloklas von keinerlei wirtschaftlichem Interesse, wird aber in Mineraliensammlungen geschätzt.


Nachweis von Alloklas

Alloklas ist in Salpetersäure löslich und schmilzt vor dem Lötrohr zu einer matt-grauen Kugel zusammen; parallel werden arsenhaltige, knoblauchartige Dämpfe freigesetzt.


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Quellen:

Mineralien-Steckbriefe