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Safflorit

Safflorit - Das Kobaltmineral von Neustädtel

Der Name Safflorit geht auf einen historischen Hilfsstoff der Glasmacherei zurück: Saflor. Dieses Material wurde in der Emaille- und Glasherstellung verwendet, um nach dem Schmelzprozess ein intensiv-blauen Farbton – das soogenannte Smalteblau – zu erzeugen. Der französische Naturforscher Georges-Louis Leclerc de Buffon (1707 bis 1788) bezeichnete diesen Zusatzstoff auch als Kobaltkalk, da er auf kobalthaltige Rohstoffe zurückging.

Das Mineral Safflorit wurde in der Grube Daniel bei Neustädtel, dem heutigen Schneeberg im sächsischen Erzgebirge, entdeckt, das in der Vergangenheit zu den bedeutendsten Fundorten kobaltreicher Erze in Mitteleuropa zählte.

Noch bevor es den heutigen Namen erhielt, war Safflorit unter der Bezeichnung „faseriger weißer Speiskobalt“ bekannt – eine Beschreibung, die auf die Erscheinungsform und metallische Zusammensetzung anspielte.

Den Namen Safflorit prägte schließlich der deutsche Mineraloge August Breithaupt (1791 bis 1873) im Jahr 1835. Dabei bezog er sich nicht auf den Farbton, sondern auf den Begriff Kobaltkalk und damit indirekt auf die chemische Zusammensetzung des Minerals (CoAsâ‚‚).


Eigenschaften von Safflorit

Tab. 1: Die Eigenschaften von Saflorit
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung CoAs2
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
Kristallsystem
  • orthorhombisch
  • mikrokopisch kleine prismatische Kristalle
  • radialstrahlige, faserige Aggregate
Farbe zinnweiß bzw. metallisches Weiß, das mit der Zeit in Grau übergeht
Strichfarbe dunkelgrau
Glanz metallisch
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben, muschelig
Spaltbarkeit undeutlich
Mohshärte 4 bis 4,5
Dichte 7,2 g/cm³


Entstehung und Verbreitung von Safflorit

Safflorit kommt in Zusammenhang mit kobaltreichen Gängen hydrothermalen Ursprungs vor und ist dabei unter anderem mit Akanthit, Bismut, Calcit, Löllingit, Nickelin, Pyrit, Rammelsbergit, Silber und Skutterudit vergesellschaftet.

Auch wenn Safflorit weltweit an zahlreichen Fundorten vorkommt, gilt das Mineral aufgrund der Menge der gefundenen Exemplare als selten. Nennenswerte Vorkommen befinden sich zum Beispiel in Norwegen, Schweden, Finnland, Schottland, England, Frankreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Österreich, in der Schweiz, in Italien, Griechenland, Rumänien, Marokko, Südafrika, Russland, Japan, China, Argentinien, Bolivien, Brasilien und in den USA.


Bedeutung und Verwendung

Safflorit ist wegen des 71,77%-igen Anteils an Arsen und einem Kobalt-Gehalt von 28,23 % wirtschaftlich interessant; ein Abbau in großem Umfang kommt aufgrund der wenigen Vorkommen nicht in Betracht.


Auch interessant:


Quellen:

  • Werner, A. G. (1809): Weißer Speiskobalt. IN: Abraham Gottlob Werner's letztes Mineral-System aus dessen Nachlasse auf oberbergamtliche Anordnung
  • Zappe, J. R. (1817): Speiskobalt (weisser). IN: Mineralogisches Handlexikon. Oder: Alphabetische Aufstellung und Beschreibung aller bisher bekannten Fossilien
  • Breithaupt, A. (1835): Über das Verhältniss der Form zur Mischung. Saflorit. IN: Journal für praktische Chemie. Band 4
  • Leclerc de Buffon, G.-L. (1845): Saflor. IN: Büffon's sämmtliche Werke
  • Hartmann, C. A. (1850): Saflor. IN: Die Glasfabrikation in ihrem ganzen Umfange und in ihrem neuesten Zustande
  • Kobell, F. v. (1853): Safflorit. IN: Die Mineral-Namen und die mineralogische Nomenklatur
  • Kenngott, G. A. (1856): Safflorit. IN: Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen
  • Okrusch, M. und Matthes, S. (2013): Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
  • www.mindat.org - Safflorite

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 28.07.2025

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