In der Gegend um Annaberg-Buchholz im Erzgebirge wird seit dem 15. Jahrhundert Bergbau betrieben. Lag der Fokus anfangs noch auf dem Metall Silber, wurde im 20. Jahrhundert dann Uran abgebaut. Ein Mineral, das mit den Funden immer vergesellschaftet war und auch heute noch von Sammelden wegen der Farbvielfalt gesucht wird, ist Fluorit.
Auch wenn Silber und Uran zu den hauptsächlichen Bodenschätzen von Annaberg-Buchholz zählen, sind die Gruben in und rund um Annaberg-Buchholz eine wahre Schatzkiste für Mineraliensammelnde: Silberminerale wie Pyragyrit, Akanthit und Proustit, aber auch Arsenopyrit, Dolomit, Baryt, Nickelin, Quarz, Kassiterit, Zinkblende, Skutterudit, Erythrin, Kupfer, Calcit, Wolframit, Chalcedon, Markasit, Pyrit, Fluorit und das nach dem Ort der Erstentdeckung vor Ort benannte Mineral Annabergit gehören zu den Mineralen, die hier vorkommen.
Die meisten der Gruben, in denen in der Vergangenheit große Mengen an silber-, uran- und cobalthaltigen Mineralien geborgen wurden, sind heute geschlossen oder als Besucherbergwerke umfunktioniert.
Die bekanntesten Schaubergwerke in Annaberg-Buchholz sind der Dorothea-Stolln und der Markus-Röhling-Stolln.
Der historisch bedeutende Dorothea-Stolln befindet sich im Annaberger Ortsteil Cunersdorf - genau wie die Gruben Fortuna und Himmlisches Heer, wo seit dem 16. Jahrhundert Silber und später bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Uran abgebaut wurde.
Der Markus-Röhling-Stolln liegt im Ortsteil Frohnau.
Die Gruben in der Gegend um den hiesigen Schreckenberg gelten als die Wiege des Silberbergbaus in Annaberg-Buchholz. Silber, Kobalt und Uran waren in Frohnau ebenso die Hauptabbauprodukte. Die ersten Funde von Silber in Frohnau gehen auf das Jahr 1491 zurück; der Bergbau in Frohnau endete mit in 1950er Jahren – allerdings mit dem Uranbergbau. Zu den populärsten Frohnauer Minen gehören unter anderen die Gruben Eisernes Schaf, Zehntausend Ritter (10.000 Ritter), Krönung, Malwine-Schacht, Kippenhain und Orgelstolln.
Aber auch in den anderen Ortsteilen von Annaberg-Buchholz wurden mineralische Bodenschätze zutage gefördert. Im Ortsteil Buchholz war man zum Beispiel in den Gruben Alte Rothe Zeche, Augustin, Bau auf Gottes Segen und im Fröhlichen Bergmann unterwegs auf der Suche nach Silber, Zinn und Kupfer.
In Annaberg wurde sich auf den Abbau von Silber in den Gruben St. Andreas, Es wird sich finden, St. Michaelis, St. Johannes und Zschorlau konzentriert; genau wie in den Gruben in Kleinrückerswalde, u.a. in den Gruben Bergmännische Beständigkeit, Drei Lilien und Uranus.
In den Gruben von Annaberg-Buchholz lag der Fokus nicht auf Fluorit. Vielmehr spielen Silber, Kobalt, Zinn und Uran die bedeutendste Rolle in der Bergbaugeschichte von Annanberg-Buchholz.
Aufgrund der geologischen Vergangenheit der Stadt findet man in den Gruben auch Fluorite. Je nach Grube unterscheiden sich die würfelförmigen Kristalle voneinander und können von gelber, brauner, grüner, violetter bis nahezu schwarzer Farbe oder farblich zoniert sein.
Der Grund für die farbliche Variabilität der Fluorite von Annaberg-Buchholz: sowohl Gitterbaufehler der Kristalle als auch der Einbau von „fremden“ Elementen in das Kristallgitter und in der radioaktiven Bestrahlung (Uran) sind als Ursache für Entstehung der Farben zu nennen.
Eine weitere Besonderheit der Annaberger Fluorite ist die Größe der Kristalle mit Kantenlängen von bis zu 3 cm.
Wer in Annaberg-Buchholz selbst nach Fluorit suchen möchte, muss mit einigen Hürden rechnen.
Viele Halden und Stollen sind geschlossen, unzugänglich, in Privatbesitz oder stehen wie der Markus-Röhling-Stolln unter Denkmalschutz.
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