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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 17.05.2024


Chalkanthit

Chalkanthit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch. chalcanthite | französisch: chalcantite


chalkanthit Foto
Gezüchteter Chalkanthit

Chalkanthit, Kupferblüte und Kupfervitriol

Der Name Chalkanthit geht auf Gustav Adolf Kenngott (1818 bis 1897) zurück. 1850 erwähnt der deutsche Mineraloge das Mineral Chalkanthit erstmals im Neuen Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie.

1853 setzte sich der Mineraloge Franz von Kobell (1803 bis 1882) intensiver mit dem chemischen Verhalten von Chalkanthit auseinander, das zu dieser Zeit auch als Kupfervitriol bekannt war.

1858 begründet Kobell die Wahl des Namens Chalkanthit, den er aus dem Griechischen mit „Kupferblüthe“ übersetzt – angelehnt an die blütenähnlich angeordneten Kristalle des Minerals.


Eigenschaften von Chalkanthit

Chalkanthit ist ein Sulfatmineral mit der chemischen Zusammensetzung Cu(SO4)·5H2O.
Aufgrund der Zusammensetzung zählt Chalkanthit zu den Vitriolen – kristallwasserhaltige Minerale, die u.a. aus Kupfersulfaten bestehen.

Die Farbe von Chalkanthit ist blau in verschiedenen Farbstufen, die Strichfarbe hingegen ist hellblau bis nahezu weiß.

Das Kupfermineral Chalkanthit kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit spärlich ausgebildeten, kurzprismatischen Kristallen. Die Aggregate sind fibros, körnig, kompakt, nierenförmig oder stalaktitisch, häufig auch als Ausblühung.

Der Glanz des blauen Minerals ist glas- bis harzartig bei durchsichtiger Transparenz. Der Bruch ist muschelig, die Spaltbarkeit ist unvollkommen.

Chalkanthit gilt als ein weiches Mineral - Mohshärte 2,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839). Die Dichte beträgt 2,2 bis 2,3 g/cm³.


chalcanthite - Mineral und Kristalle
Chalkanthit

Entstehung und Verbreitung von Chalkanthit

Chalkanthit ist ein Sekundärmineral, das entsteht, wenn Kupfersulfidlagerstätten verwittern und durch Oberflächenwasser oder aufsteigende hydrothermale, schwefelhaltige Fluide überprägt werden. Häufig bildet Chalkanthit auch Krusten und Stalaktiten, wenn Chalkanthit als Lösung durch Gänge sickert.

Die Vorkommen von Chalkanthit sind u.a. mit Gips, Melanterit, Brochantit und Epsomit vergesellschaftet.

Als Fundort von Chalkanthit sind neben Norwegen; Schweden; Irland; Frankreich; Goslar, Altenberg, Schwarzenberg, Thüringer Schiefergebirge, Waldsassen, Hagendorf, Sauerland, Düren, Obermoschel, Bensheim, Haslach, Wittichen und Oberwolfach/Deutschland; Kärnten, Salzburg, Tirol/Österreich; Straßburg/Frankreich; Tschechien; Slowakei; Ungarn; Slowenien; Spanien; Italien; Laurion/Griechenland; Rumnänien; Kasachstan; Namibia; Iran auch Afghanistan; China; Japan; Philippinen; Australien; Neuseeland, Chile; Argentinien; Bolivien; Peru; Kolumbien; Mexiko; Honduras und die USA bekannt.


Verwendung und Bedeutung von Chalkanthit

Chalkanthit ist vor allem als Erz für die Gewinnung des Metalls Kupfer von Bedeutung.
Außerdem wird das Mineral als Farbpigment genutzt.


Nachweis von Chalkanthit

Chalkanthit ist in Wasser sehr gut löslisch. Beim Erhitzen auf Temperaturen von 200°C geht die Farbe des Minerals unter zeitgleichem Verlust von Kristallwasser verloren. Durch Rehydratisierung erhält das Mineral die blaue Farbe wieder zurück.


Aufbewahrung von Chalkanthit

Chalkanthit sollte luftdicht, bspw. in einem Kunststoffdöschen aufbewahrt werden, denn das Mineral verliert ungeschützt an der Luft gelagert an Kristallwasser und zerfällt.


Auch interessant:
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Quellen:
Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläotologie. 1850
⇒ Kenngott, A. (1859): Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschunghen in den Jahren 1856 und 1857
⇒ Kobell, F. (1853): Tafeln zur Bestimmung der Mineralien mittelst einfacher chemischer Versuche auf trockenem und nassem Wege
⇒ Kobell, F. (1858): Die Mineralogie: leichtfaßlich dargest. mit Rücksicht auf das Vorkommen der Mineralien, ihre technische Benützung, Ausbringen der Metalle
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
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