Ungeschützt oder falsch gelagert können Mineralien und Gesteine verwittern, sich in andere Mineralien umwandeln oder an farblicher Qualität einbüßen.
Sonnenlicht, künstliches Licht, Gase und andere Bestandteile der Luft, Luftfeuchtigkeit und Staub können Steinen und Mineralen zusetzen. Durch die richtige Aufbewahrung kann man verhindern bzw. begrenzen, dass die eigene Sammlung an qualitativem Wert verliert.
Am häufigsten werden Mineralien in durchsichtigen Plastedosen gelagert – sog. MM-Dosen, Jousi-Dosen, Normalstufendose, Kleinstufendose, usw. Passend zur Größe der Mineralstufe werden im Handel verschieden große Dosen angeboten.
Die Dosen bestehen aus einer flachen Unterseite, auf der das Mineral liegt, mit Kleber oder Fixiermasse fixiert wird, und einem Deckel. Gegebenenfalls werden die Dosen mit Silikon oder Wachs versiegelt, damit weder Luft noch Staub dem Mineral zusetzen können.
Geschliffene oder polierte Mineralien und Edelsteine kommen am besten auf einer Schaumstoffeinlage im Döschen zur Geltung, auf der das Ausstellungsstück platziert wird.
Für kleinste Mineralien oder Fossilien geringer Größe, z.B. Bonifatiuspfennige, bieten sich Lupendosen an. Dank der integrierten Vergrößerung ist das Exponat ohne Hilfsmittel sichtbar.
Alternativ können Mineralien „offen“ gelagert werden, indem auf Holzkästchen oder Faltschachteln aus Pappe ohne Deckel zurückgegriffen wird.
Vor der Auswahl der Behältnisse für Mineralien informiert man sich bestenfalls über das Verhalten von Mineralien an der Luft, damit die richtige Lagerung gewählt werden kann.
So sind bspw. oxidationsfreudige Mineralien in luftdichten Behältnissen zu lagern, ebenso wie Mineralien, die durch Luftfeuchtigkeit umgewandelt werden können (Gips, Anhydrit, Halit, Steinsalz). Mineralien, bei denen zu großen Teilen Kristallwasser an der Zusammensetzung beteiligt ist, sind vergleichsweise feucht zu lagern, z.B. zusammen mit einem leicht feuchten Haushaltspapier. Beispiele für wasserhaltige Mineralien sind Zeolithe, Türkis und Opal, die bei Austrocknung entweder zerfallen oder an Farbintensität verlieren können.
Vorsicht ist auch bei Ausstellung von Mineralien in Sonnen- oder Kunstlicht angebracht. Lichtempfindliche Minerale wie Realgar, Amethyst oder Chrysopras zerfallen oder an Farbe verlieren. Daher wird die Aufbewahrung an dunklen, lichtgeschützten Orten empfohlen. In diesem Zusammenhang seien Halogenspots erwähnt, deren Wärmeentwicklung sich auch negativ auf Kristalle auswirken kann.
Achtsamkeit gebührt in Mineraliensammlungen speziell Markasit. Das eisenhaltige Sulfidmineral kann bei falscher Lagerung zu Pulver zerfallen und setzt zudem schwefelige Säure frei, die mit anderen Mineralien reagieren kann. Deshalb sollte Markasit gesondert und luftdicht verwahrt werden.
Besondere Sicherheitsvorkehrungen verlangen radioaktive Mineralien wie Torbernit, Zeunerit, Uranocircit, Autunit oder Uranophan.
Wegen möglicher gesundheitlicher Risiken aufgrund der ausgehenden Strahlenbelastung ist es nicht ratsam, solche Mineralien in der guten Stube, im Büro oder gar Kinderzimmer auszustellen. Zusätzlich sind uranhaltige Mineralien gut geschützt in Plastedöschen, ggfs. auch in Bleigefäßen zu verwahren (abhängig von der Art der Strahlung) und mit entsprechenden Warnhinweisen zu versehen.
Damit Verwechslungen ausgeschlossen werden und die Sammlung übersichtlich bleibt, empfiehlt es sich, Steine und Mineralien mit Etiketten auszuzeichnen.
Das Schildchen (mind. mit Angabe von Mineralname und Fundort) wird dazu am oder im Döschen resp. in der Schachtel oder in Form einer Katalognummer am Exponat selber befestigt.
Wie der Mineralbestand in der Gesamtheit gelagert wird, ist vom eigenen Geschmack und Platzangebot abhängig. Neben Regalen und Vitrinen sind Schaukästen und Setzkästen sehr beliebt.
Dass radioaktive Mineralien wie bspw. Pechblenden nicht ungeschützt im Bücherregal ausgestellt werden, versteht sich von selbst. Bei umfangreichen Sammlungen bietet es sich an, die gesammelten Objekte in Schubladen unterzubringen. Steht dem Sammler sehr viel Freiraum zur Verfügung, kommt mitunter eine Kombination von Schubladenschrank und aufgesetzter Vitrine in Betracht.
Um einzelne Mineralien oder Scheiben, bspw. von Achaten zu betonen, wird sich häufig Sockeln oder speziellen Stützen bedient. Neben Schiebeständern aus Plastik können alternativ auch Tellerständer aus Metall verwendet werden.
Siehe auch:
⇒ Die 1. Mineraliensammlung für Kinder
⇒ Beschriftung von Mineralien und Gesteinen
⇒ Mineralien reinigen
Quellen:
www.meinemineraliensammlung.de
www.mineralogie-erleben.de
www.palaeo-online.de
www.spessartit.de
www.mikon-online.com
Letzte Aktualisierung: 16. Februar 2023