Ein wesentliches Kennzeichnen von Mineralien ist die chemische Zusammensetzung, die sich von Mineral zu Mineral unterscheidet und hilft, Mineralien eindeutig zu bestimmen. Unter den über 4500 weltweit bekannten Mineralien gibt es zahlreiche Mineralien, in deren Formel Wasser vorkommen, das in der Mineralogie als Kristallwasser bezeichnet wird.
Als Kristallwasser oder Hydratwasser wird in der Mineralogie das Wasser definiert, das im Kristallgitter von Mineralien über Ionen oder Moleküle gebunden ist oder frei beweglich und nicht Bestandteil des Kristallgitters ist.
Die entsprechenden kristallwasserhaltigen Mineralien werden unter dem Namen Hydrate zusammengefasst. Das Pendant Anhydrit beschreibt wasserfreie Mineralien.
Entsprechend der Art der Bindung wird Kristallwasser in am Kristallgitter beteiligtes und nicht beteiligtes Kristallwasser unterschieden.
Wassermoleküle, die über Ionen (sog. Koordinationswasser) oder per Wasserstoffbrückenbindungen an Moleküle (sog. Strukturwasser) gebunden sind, zählen zum Kristallwasser, das am Gitter von Kristallen beteiligt ist.
Sind die Wassermoleküle hingegen frei beweglich und nicht Teil des Kristallgitters, handelt es sich um am Gitterbau nicht beteiligtes Wasser.
Auch wenn Kristallwasser im Mineral integriert ist, kann sich das Kristallwasser verflüchtigen.
Insbesondere im Zusammenhang mit dem Erhitzen von kristallwasserhaltigen Mineralien verdampft das Kristallwasser. Damit eingehend kann es zu strukturellen und optischen Veränderungen der Mineralien kommen. Einige Mineralien lösen sich auf, zerfallen oder werden spröde oder verlieren an Farbe (z.B. Opal).
Bei bestimmten Mineralien ist der Wasserverlust reversibel. Vor allem die Mineralien der Zeolith-Gruppe zeichnen sich durch eine ausgeprägte Hydratation aus, d.h. entwichenes Kristallwasser kann wieder aufgenommen werden.
Beispiele für kristallwasserhaltige Mineralien; Liste ist nicht vollständig
Dem Kristallwasser im mineralogischen Sinn steht Kristallwasser gegenüber, das in der Esoterik und Alternativheilkunde eingesetzt wird und von Bedeutung ist.
Demnach ist Kristallwasser Wasser, das mit Mineralien versetzt wurde. Es spielt keine Rolle, ob die Mineralien kristallwasserhaltig laut mineralogischer Definition sind oder nicht. Vielmehr werden in Wasser ohne Kohlensäure (stilles Mineralwasser oder Leitungswasser) bestimmte Kristalle - Wassersteine - gelegt.
Die Anwender von Kristallwasser bzw. Wassersteinen sind davon überzeugt, dass von ausgewählten Mineralien bestimmte Schwingungen und positive Energien ausgehen, die auf den menschlichen Organismus übertragen werden, wenn Kristallwasser getrunken wird. In diesem Zusammenhang ist auch von Frequenzen der Kristalle die Rede, welche unterschiedliche Chakren des Menschen ansprechen.
Zur Anwendung kommen die verschiedensten Mineralien – einzeln oder in Kombination; darunter die Wasserstein-Basis bestehend aus dem Quarz-Trio Bergkristall, Amethyst und Rosenquarz, die es als Basismischung für Kristallwasser zu kaufen gibt. Ferner kommen Magnesit, Moosachat, Chalcedon, Citrin, Jaspis, Schörl/schwarzer Turmalin, Aventurin, Obsidian, Mondstein, Orangencalcit/Calcit, Marienglas (Gips), Milchquarz, Karneol, Smaragd und Diamant als Wassersteine zum Einsatz.
Von jedem Stein wird angenommen, dass eine bestimmte Wirkung auf den Körper übergeht, die je nach Mineral Harmonie, Leidenschaft, Entspannung, Vitalität, Konzentration, Geborgenheit, Selbstbewußtstein und Selbstvertrauen, seelisches und körperliches Gleichgewicht, Liebe, Lebenskraft, aber auch Diäten, den Stoffwechsel und die Verdauung, Entschlackung, Entgiftung und Entwässerung fördern und aktivieren.
Tatsächlich belegt werden konnte die Wirkung von Edelsteinen bzw. Wassersteinen und Edelsteinwasser in wissenschaftlichen Untersuchungen nicht.
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Letzte Aktualisierung: 16.04.2024