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Edelsteinwasser und Wassersteine



Heilsteine sind in. Nie zuvor gab es derart viele Bücher zum Thema Heilen mit Steinen und Shops, die sich auf den Handel mit Heilsteinen spezialisiert haben. Neben der Anwendung, den Stein als Kettenanhänger oder Handschmeichler zu tragen, haben sich einige ausgewählte Mineralien als Steine für Edelsteinwasser etabliert: Wassersteine.



Definition Wassersteine und Edelsteinwasser

Wassersteine sind Mineralien, die in stilles, kohlensäurefreies Trinkwasser oder Mineralwasser gelegt werden und von denen eine gesundheitsfördernde Wirkung erhofft wird.
Bisweilen wird Edelsteinwasser als Kristallwasser bezeichnet, wobei Kristallwasser in der Mineralogie als Wasser definiert wird, das im Kristallgitter von Mineralien über Ionen oder Moleküle gebunden, frei beweglich und nicht Bestandteil des Kristallgitters ist. Zu den kristallwasserhaltigen Mineralien zählen beispielsweise Zeolithe (u.a. Chabasit, Skolezit, Heulandit, Brewsterit, Lévyn, Phillipsit), Opal, Gips, Lazulith, Goethit und Türkis.
Rein definitorisch ist nicht jeder Wasserstein ein Edelstein. Edelsteine sind Mineralien mit folgenden Merkmalen:

Geeignete Wassersteine

Die Frage „Welche Steine sind Wassersteine?“ oder „Welche Steine sind für Edelsteinwasser gedacht?“ haben sich in der Vergangenheit viele gestellt. Zahlreiche der weltweit über 5000 bekannten Mineralien scheiden aufgrund der Giftigkeit oder Radioaktivität für den innerlichen und äußerlichen Gebrauch bereits vorab aus. Die Verwendung der populärsten Wassersteine beruht auf alten Überlieferungen und Erfahrungen, ohne dass ein klinischer Beweis erbracht werden konnte, dass eine Wirkung auf den Organismus bzw. die Psyche eintreten ist.
Die Steine, die als Wassersteine im Umlauf sind, decken sich größtenteils mit den Steinen, mit denen bereits Hildegard von Bingen gearbeitet und die bei ihr bei der Behandlung von Krankheiten zum Einsatz kamen.

Die Liste der bekanntesten Steine für die Herstellung von Edelsteinwasser bzw. Kristallwasser in der Alternativ- und Naturheilkunde sind die Quarze Amethyst, Bergkristall und Rosenquarz sowie Anhydrit, Angelit, Aragonit, Apatit, Aquamarin, Aventurin, Calcit, Chalcedon, Citrin, Coelestin, Diamant, Dumortierit, Fluorit, Girasol, Hämatit, Heliotrop, Jaspis, Karneol, Labradorit, Leopardit, Magnesit, Marienglas, Milchquarz, Mondstein, Mookait, Moosachat, Obsidian, Orangencalcit, Schörl/Schwarzer Turmalin, Selenit, Serpentin, Shungit, Smaragd, Sodalith, Tigerauge und Turmalin.
Die Steine werden sowohl als Rohstein wie auch als Trommelstein in unterschiedlichen Größen angeboten.



Die Heilsteine nach Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) war eine Nonne, die sich intensiv mit der Heilkraft von Kräutern und Mineralien auseinandersetzte.
In ihren zwischen 1150 und 1160 erschienen Werken De Lapidibus und De Metallis befasste sie sich mit den Materialien und Mineralien Smaragd, HyazinthOnyxSardonyx, SaphirTopas, Chrysolith, Jaspis, Prasem, Chalcedon, ChrysoprasKarfunkel/Rubin, Amethyst, Achat, Diamant, Magnetit, Ligurius, Kristall, Flussperlen, Perlen, Karneol, Alabaster, Kalk, Ziegelstein und die sogenannten übrigen Steine. Ferner erwähnt Hildegard von Bingen Gold, Silber, Kupfer, Stahl, Blei, Messing und Zinn als Materialien.
Dass in der Hildegard-Medizin ausgewählte Mineralien verwendet wurden, bekam sie in ihren Visionen vermittelt – zusammen mit Informationen, welche Steine bei welchem Leiden zum Einsatz kommen, wie diese aufbereitet und verabreicht werden. Während bei Wassersteinen vielmehr die Pflege der Psyche im Vordergrund steht, behandelte Hildegard von Bingen mit Heilsteinen Krankheiten, die das Herz-Kreislauf-System, den Magen-Darm-Trakt, Beulen, diverse Infekte, Gicht, Arthritis, Arthrose und Vergiftungen zum Thema hatten.
Dass Hildegard von Bingen tatsächlich erfolgreich mit Steinen heilen konnte, kann heutzutage nicht nachverfolgt werden. Angesichts moderner klinischer Untersuchungen, die keinen Beleg für die Wirksamkeit erbringen konnten, ist ihr Behandlungserfolg fraglich.


Anwendung und Herstellung von Edelsteinwasser

Den Angaben der Anbieter von Wassersteinen zufolge gibt es Unterschiede hinsichtlich der Anwendung, die abhängig von der vermeintlichen „Stärke“ der Heilkraft sind. Wassersteine werden in „harmlose“ Steine und Mineralien mit höherer/hoher Wirkung eingeteilt.
Dementsprechend variiert die Menge der Steine, die in das Wasser gegeben werden sollen und die Art der Anwendung (täglich oder als Kur). Ebenso variabel ist die Auswahl der Steine, die als Einzelstein, Grundmischung oder spezielle Mischung angeboten werden. Glaubt man den Autoren zum Thema Edelsteinwasser geben die o.g. Mineralien bestimmte Schwingungen und Energien an das Trinkwasser ab. Das auf diese Weise energetisierte Wasser ist so in der Lage, unterschiedliche Chakren den Menschen anzusprechen und vermeintlich positive Effekte auf die physische und physische Gesundheit auszuüben. Aus wissenschaftlicher Sichtweise konnte das nicht bewiesen werden. Aus diesem Grund ist von einer Selbstmedikation und Behandlung abzuraten, und die Diagnose von Krankheiten beim Arzt einzuholen.


Heilendes Wasser mit Edelsteinen?

Die Versprechen von Edelsteinwasser sind groß. Mit Wassersteinen versetztes Trinkwasser soll schlank machen und beim Abnehmen sowie bei Diäten helfen, den Stoffwechsel und die Verdauung unterstützen, einen positiven Einfluss auf Immunsystem, Vitalität und Entgiftung/Reinigung/Entschlackung des Körpers ausüben. Daneben werden die Steine zur Stressbewältigung, besseren Schlaf, Stärkung des Selbstbewusstseins, Lebensmuts, Selbstbestimmung, Kreativität, Gelassenheit, Disziplin, Unbeschwertheit, Zufriedenheit, Selbstvertrauen, Konzentration, Leidenschaft, Energie, seelischen Stabilität, Geduld und bei Kummer angeboten.


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Letzte Aktualisierung: 7. Juli 2022



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