Uranocircit
Uranocircit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: uranocircite
Uranocircit - Ein radioaktives Mineral
Der Name Uranocircit findet erstmals im Jahr 1877 Erwähnung in der mineralogischen Fachliteratur.
Unter dem Titel "Uranocircit, ein neues Glied der sogenannten Uranglimmer" beschreibt der Mineraloge Albin Weisbach (1833 bis 1901) das Mineral: "Seit einigen Jahren kennt man aus der Gegend von Bergen bei Falkenstein im sächsischen Voigtlande einen gelb-grünen Uranglimmer".
In Anlehnung an den diesen Fundort und die chemische Zusammensetzung nannte Weisbach die Entdeckung Uranocircit, wobei Circit für die griechische Vokabel für Falke steht.
Eigenschaften von Uranocircit
Uranocircit, bestehend aus Ba[UO2|PO4]2·8H2O, wird der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate zugeordnet, und zählt im Speziellen zur Gruppe der Uranglimmer, die sich durch glimmerähnliche, tafelige bis blättchenartige Aggregate auszeichnen. Weitere Uranglimmer sind bspw. Autunit und Torbernit.
Die Farbe von Uranocircit variiert zwischen gelb, gelbgrün und braungelb bzw. "zeisiggrün" (Tschermak, 1888). Die Strichfarbe ist hellgelb.
Uranocircit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit tafeligen Kristallen, deren schichtartige Aggregate durch Wassermoleküle im Verbund gehalten werden. Daher wird Uranocircit aufgrund der optischen Ähnlichkeit zu Glimmermineralen alternativ auch Uranglimmer genannt. Anderweitig können die Aggregate auch nadelig oder radialstrahlig angeordnet sein.
Der Glanz von Uranocircit ist perlmuttartig, die Transparenz ist durchsichtig bis durchscheinend. Der Bruch ist uneben, die Spaltbarkeit ist vollkommen ausgeprägt.
Uranocircit zählt mit einer Mohshärte von 2 bis 2,5 zu den weichen Mineralen, die Dichte beträgt 3,5 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Uranocircit
Als Sekundärmineral hydrothermalen Ursprungs kommt Uranocircit insbesondere in quarzhaltigen Gängen vor.
Bei Lagerung von Uranocircit ist darauf zu achten, dass es zu keinem Wasserverlust kommt, da in diesem Fall Metauranocircit entsteht. Durch Rehydration kann dieser Vorgang rückgängig gemacht werden.
Die Vorkommen von Uranocircit sind mit weiteren Uranmineralen wie Pechblende, Uranophan und Tobernit sowie Arsenopyrit, Pyrit, Markasit, Fluorit, Hämatit, Chalkopyrit, Calcit und Galenit vergesellschaftet.
Fundorte von Uranocircit sind selten und befinden sich u.a. in Cornwall/England; Fichtelgebirge, Oberpfalz, Vogtland/Deutschland; Steiermark/Österreich; Marienbad, Karlsbad/Tschechien; Burgund, Auvergne/Frankreich; Portugal; Kongo; Zaire; Minas Gerais/Brasilien und USA.
Bedeutung und Verwendung von Uranocircit
Aufgrund der Seltenheit des Minerals ist Uranocircit trotz der Gehalte an Uran hauptsächlich für Mineraliensammlungen von Interesse.
Nachweis von Uranocircit
Uranocircit fluoresziert gelb bis intensiv grün.
Auch interessant:
Quellen:
⇒ Weisbach, A. (1877): Uranocircit. IN: Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen im Königreiche Sachsen
⇒ Weisbach, A. (1877): Uranocircit, ein neues Glied der sogenannten Uranglimmer. IN: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie
⇒ Tschermak, G. (1788): Uranocircit. IN: Lehrbuch der Mineralogie
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ www.mindat.org - uranocircite