Pechblende
Pechblende - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: pitchblende | französisch: pechblende
Pechblende - Ein Uranmineral
Auch wenn das Mineral Pechblende bereits im Jahr 1565 bei der Beschreibung von Silber- und Kobaltgängen im Erzgebirge durch den deutschen Naturforscher Johannes Kentmann (1518 bis 1574) erwähnt wird, gilt als offizielles Jahr der Entdeckung 1727; gefunden in Jáchymov in Tschechien. Fortan stand Pechblende im Fokus der Wissenschaft. Der deutsche Chemiker Martin Heinrich Klaproth (1743 bis 1817) war es, der 1789 erstmals Uran aus dem Mineral isolierte und die französische Physikerin Marie Curie (1867 bis 1934) konnte 1898 per Isolation nachweisen, dass Pechblende neben Uran ein weiteres Metall aufweist: Radium. Für diese Leistung wurde Marie Curie 1911 mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt.
Der Name Pechblende ist auf den pechartigen Glanz des Minerals zurückzuführen. Die alternative Bezeichnung Uraninit ist angelehnt an die Urangehalte von Pechblende.
Eigenschaften von Pechblende
Pechblende wird der Mineralklasse der Oxide zugeordnet, bestehend aus UO2.
Angelehnt an die chemische Zusammensetzung bzw. die Urangehalte des Minerals wird Pechblende mitunter auch als Uranin, Uraninit oder Uranpecherz bezeichnet.
Die Farbe von Pechblende ist ein grünliches Schwarz bis schwarz.
Die Strichfarbe von Pechblende ist schwarz-braun, teilweise auch schwarz mit einem Stich ins Grüne.
Pechblende kristallisiert dem kubischen Kristallsystem folgend und bildet würfelige, oktaedrische Kristalle, wobei der mineraleigene Aufbau – das Kristallgitter – infolge des radioaktiven Zerfalls Einbußen erfährt. Entsprechende Minerale werden auch als metamikt tituliert. Die Aggregate des radioaktiven Minerals erscheinen sowohl nierig und traubig wie auch als derbe Massen (sog. Uranpech) oder pulverförmig, Uranschwärze genannt.
Der Glanz von Pechblende ist sehr variabel und lässt Rückschlüsse auf das Alter zu. Während frische Pechblende einen fettigen bis metallischen Glanz aufweist, der an Pech erinnert, sind ältere und angewitterte Exemplare vergleichsweise matt. Die Transparenz ist undurchsichtig, im Dünnschliff aber auch durchscheinend. Der Bruch des Uranminerals ist muschelig bis spröde, die Spaltbarkeit kann vollkommen, aber auch gar nicht mehr möglich sein.
Die Mohshärte von Pechblende beträgt 4 bis 6. Die Dichte schwankt zwischen 9 und 10,9 g/cm3 – abhängig vom Alter des Minerals, wobei die Dichte mit zunehmendem Alter geringer wird.
Entstehung und Verbreitung von Pechblende
Pechblende entsteht kontaktmetasomatisch wie auch hydrothermal (siehe Entstehung von Mineralen), ist deshalb vor allem in Pegmatiten, Erzgängen, aber auch in Sedimentgesteinen wie Sandsteinen zu finden.
Begleitminerale von Pechblende sind unter anderem Uranglimmer wie Uranocircit, Torbernit und Zeunerit sowie Zirkon, Fluorit, Galenit, Wismut, Baryt und Molybdänit.
Abbauwürdige Mengen von Pechblende kommen bspw. in Schweden; Schottland; England; Frankreich; Annaberg-Buchholz, Wölsendorf, Hagendorf, Odenwald, Oberwolfach und Wittichen/Deutschland; Wallis, Tiraun und Waltensburg/Schweiz; Eichberg/Österreich; Tschechien; Slowenien; Iran; Kasachstan; China; Japan; Philippinen; Australien; Kanada und in den USA vor.
Bedeutung und Verwendung von Pechblende
Pechblende wurde und wird derzeit als Quelle für Uran und Radium abgebaut, die wiederum in Kernreaktoren und atomaren Waffen zum Einsatz kommen.
Als Mineral in Sammlungen sollte Pechblende unbedingt strahlungssicher verwahrt werden, bspw. in Bleibehältnissen.
Nachweis von Pechblende
Uraninit ist nicht schmelzbar und ist nur langsam in Salpetersäure löslich.
Sonstiges: Wegen der Farbe kann Pechblende mit Coronadit, Goethit und Psilomelan verwechselt werden.
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Quellen:
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
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