Coronadit
Coronadit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: coronadite
Coronadit = Braunstein
Das Mineral Coronadit wurde im Jahr 1904 in der Coronado-Mine in Arizona/USA zum ersten Mal gefunden und von Waldemar Lindgren (Mineraloge; 1860 bis 1939) ausführlich beschrieben, der das Mineral nach der gleichnamigen Typlokalität benannte.
Namenspate der Coronado-Mine ist der spanische Eroberer Francisco Vásquez de Coronado (1510 bis 1554).
Eigenschaften von Coronadit
Coronadit ist ein Oxidmineral bestehend aus Pb(Mn4+,Mn2+)8O16 und ist damit ein Vertreter der sogenannten Braunsteine/Manganoxide .
Charakteristisch für das Mineral ist die dunkelgraue bis schwarze Farbe. Die Strichfarbe ist dunkelbraun.
Coronadit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit prismatischen Kristallen. Die Aggregate sind faserig, massig, grobkörnig oder traubenförmig.
Der Glanz von Coronadit kann matt bis metallisch sein bei undurchsichtiger Transparenz. Der Bruch des Minerals ist uneben.
Die Mohshärte von Coronadit beträgt 4,5 bis 5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte beläuft sich auf 5,24 bis 5,50 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Coronadit
Coronadit kann sowohl Primär- als auch Sekundärmineral sein.
Coronadit primären Ursprungs entsteht hydrothermal in Erzgängen oder im Bereich um heiße Quellen.
Die Entstehung von sekundärem Coronadit ist auf die Verwitterung manganhaltiger Gesteine zurückzuführen.
Begleitet werden Coronadit-Vorkommen unter anderem von Krokoit, Aurorit, Lithiophorit, Hollandit und Pyrolusit .
Zu finden ist das Mineral bspw. in Norwegen; Frankreich; Erzgebirge, Siegerland, Odenwald, Schwarzwald/Deutschland; Österreich; Italien; Spanien; England; Griechenland; Tschechien; Ungarn; Bulgarien; Russland; Namibia; China; Japan; Australien; Brasilien; Chile; Bolivien; Mexiko sowie in den USA.
Bedeutung und Verwendung von Coronadit
Coronadit gilt als schweres Manganoxismineral und enthält etwa 25 % Blei und etwa 45 % Mangan. Da Coronadit eine gewisse magnetische Suszeptibilität besitzt und damit magnetisierbar ist, kann es magnetisch ausgeschieden und damit getrennt werden. Allerdings ist diese Methode derzeit noch im wissenschaftlichen Experimentierstadium (Silin et al.)
Ansonsten ist Coronadit für Mineraliensammlungen interessant. Schöne und nadelige Exemplare sind zumeist nur mikroskopisch sichtbar, weswegen das Bleimineral vor allem bei Sammlern von Micromounts beliebt ist.
Nachweis von Coronadit
Coronadit weist einem ausgeprägten dunkelbraunen bis grauen Pleochroismus auf.
Auch interessant:
Quellen:
- Lindgren, W. (1905): Coronadite. IN: Bulletin - United States Geological Survey, No. 262
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
- Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
- Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
- Silin, I. et al. (2020): Production of Vanadium Concentrate from a Small-Scale Lead Vanadate Deposit by Gravity Concentration: A Pilot Plant Study. In: minerals, Vol. 10, doi: 10.3390/min10110957
- www.mindat.org - coronadite