Braunstein
Braunstein - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
Braunstein = Manganoxide
Definition: Der Begriff Braunstein fasst in der Mineralogie eine Gruppe von Mineralien zusammen, deren gemeinsames Merkmal die chemische Zusammensetzung ist: Manganoxid, oder wie der Chemiker August Wilhelm Lindes 1849 über Braunstein schrieb: „eine der wichtigsten Oxidationsstufen des Manganmetalls, nämlich die Verbindung von 1 Proportion desselben mit 2 Proportionen Sauerstoff“ ergeben „Mangansuperoxyd“.
Unterschiede – und damit die Erklärung für die Vielfalt aller weltweit bekannten Manganoxide – gibt es in Hinblick auf die Struktur bzw. den Kristallgitterbau sowie möglichen Hydroxid-Ionen oder Kristallwasser.
Der Name Braunstein wiederum steht in direktem Zusammenhang mit der Farbe der Manganoxide, die braun, grau, rotbraun oder schwarz sind. Johan Gottschalk Wallerius, Chemiker, Metallurge und Mineraloge, charakterisierte die Braunsteine 1750 als „eine mürbe und rusartige Erzart, halb etwas röthlich, bald eisengrau, aber mehrentheils schwarz“.
Ebenfalls typisch für Braunsteine ist der metallische Glanz und dass sich die Farbe im direkten Licht bisweilen verändert bzw. das eigentlich dunkle Mineral infolge von Reflexionen weiß oder hell erscheint.
Braunsteine – Übersicht
Mineral | Chemische Zusammensetzung | Farbe |
---|---|---|
Akhtenskit | Mn4+O2 | grauschwarz |
Birnessit | (Na,Ca,K)0.6(Mn4+,Mn3+)2O4·1.5H2O | dunkelbraun, schwarz |
Bixbyit | Mn3+2O3 | schwarz |
Coronadit | Pb(Mn4+6, Mn3+2)O16 | schwarz |
Hollandit | BaMn2+Mn4+7O16 | silbergrau, grau bis schwarz |
Kryptomelan | K(Mn4+7Mn3+)O16 | blaugrau bis stahlgrau |
Manjiroit | Na(Mn4+7Mn3+)O16 | graubraun, dunkelgrau |
Nsutit | Mnx2+Mn1-x4+O2-2x(OH)2x | dunkelgrau, schwarz |
Psilomelan | (Ba,H2O)2Mn5O10 | schwarzbraun, graubraun, schwarz |
Pyrolusit | MnO2 | dunkelgrau, schwarz |
Ramsdellit | MnO2 | stahlgrau, schwarz |
Vernadit | (Mn,Fe,Ca,Na)(O,OH)2·nH2O | schwarzbraun, schwarz |
Bedeutung und Verwendung von Braunstein
Mangan ist ein Industriemetall mit hoher Nachfrage; sei es, weil Mangan für Dünger oder die Herstellung von Arznei (z.B. Kaliumpermanganat) gebraucht wird, genau wie Mangan Bestandteil von Legierungen, Batterien, Katalysatoren und diversen Chemikalien ist oder in der Glas- und Keramikbranche von Bedeutung ist - wobei sowohl das natürliche Erz Braunstein Einsatz findet, ebenso wie synthetische Manganoxide.
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Quellen:
⇒ Lindes, A. W. (1849): Braunstein. IN: Gründliche Anleitung zur richtigen Beurtheilung und chemischen Prüfung aller, in den verschiedenen Zweigen der Fäberei und Zeugdruckerei erforderlichen Materialien, etc.
⇒ Wallerius, J. G. (1850): Braunstein. Species 264. IN: Mineralogie, oder Mineralreich
⇒ Gmelin, L. (1817): Handbuch der theoretischen Chemie. Band 2
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag