Die Farbe von Mineralien ist eine der wichtigsten Eigenschaften, über die ein Mineral bestimmt werden kann. In Anbetracht der weltweit mehr als 5.300 erfassten Mineralien ist ein Großteil von brauner Farbe, die aber weitaus abwechslungsreicher sein kann, als man vermutet.
Braune Mineralien
Die Beschreibung der Farben von Mineralien in den Büchern historischer Mineralogen und Geologen liest sich oftmals sehr poetisch. Begriffe, die heute nicht mehr gängig sind, waren bis ins späte 19. Jahrhundert üblich, um eine Farbe prägnant, kurz und knapp, aber eindeutig zu umschreiben.
Eine derartige Auflistung findet sich beispielsweise im „Grundriss der Mineralogie“ von Friedrich Mohs (1773 bis 1839). Im Abschnitt „Varietäten von Braun“ listet Mohs die am häufigsten bei Mineralien vorkommenden Brauntöne auf:
„Röthlich-braun“: Braun mit Rotstich
„Nelken-braun“: Dunkelbraun mit Braun- und Rotanteil
"Haar-braun“: Braun mit Gelb- und Grauanteil
"Kohl-braun“: Braun mit Blau- und Grünstich
"Kastanien-braun“: Reines Braun
„Gelblich-braun“: ausgeprägtes Goldgelb in brauner Grundfarbe
„Tomback-braun“: gelbstichiges Braun
„Holz-braun“: Braun mit Grau- und Gelbnuancen
„Leber-braun“: Braun mit Grau- und Grünanteil
„Schwärzlich-braun“: dunkelbraun
Ergänzend definiert er die Nuancen genauer, insofern „Haar-braun“ „Braun mit etwas Gelb und Grau“ ist, „Tomback-braun“ „gelblich-braun, mit Metall- oder metallähnlichem Perlmutter-Glanz“ ist und „Leber-braun“ für ein „Braun mit Grau und etwas Grün“ steht.
Im Zusammenspiel mit den verschiedenen Glanzarten und Helligkeit der Grundfarbe Braun entsteht eine Vielfalt ein Brauntönen, die in Farbpaletten ihresgleichen sucht.
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