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Hedenbergit

Hedenbergit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: hedenbergite | französisch: hédenbergite


Hedenbergit - Ein Pyroxenmineral

Die erste schriftliche Erwähnung des Minerals Hedenbergit stammt aus dem Jahr 1807. Der schwedische Chemiker Ludvig Hedenbergit (1781 bis 1809) untersuchte als erster das bislang unbekannten Mineral, das er in Tunaberg in Schweden fand.
Im Jahr 1819 erhielt das Mineral auf Anraten des schwedischen Chemikers Jöns Jakob Berzelius (1779 bis 1848) den Namen Hedenbergit.


Hedenbergit - MineralHedenbergit - treppenförmig kristallisiert (Fundort: Bad Ems)

Eigenschaften von Hedenbergit

Hedenbergit ist ein Silikatmineral bestehend aus CaFeSi2O6/Calcium-Eisen-Silikat, das im Speziellen zur Gruppe der Pyroxene gezählt wird; genau wie u.a. die Mineralien Diopsid und Augit.

Die Farbe von Hedenbergit ist grün, wobei die Farbe auch ins Bräunliche, Schwarze oder Gräuliche gehen kann.
Die Strichfarbe ist weiß.

Hedenbergit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem – gehört damit zu den Klinopyroxenen – und bildet kurzprismatische, nadelige Kristalle. Die Aggregate sind blättrig, körnig oder massig.

Hedenbergit - Kristalle
einzelne Kristalle Hedenbergit (Fundort: Bad Ems)

Hedenbergit weist Harz- bis Glasglanz auf, die Transparenz ist durchsichtig bis undurchsichtig. Der Bruch ist muschelig bis uneben, die Spaltbarkeit ist gut.

Die Mohshärte von Hedenbergit beträgt 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte wird mit 3,5 g/cm³ angegeben.


Entstehung und Verbreitung von Hedenbergit

Hedenbergit entsteht sowohl unter magmatischen wie auch unter metamorphen Verhältnissen und ist als Gemengteil mineralischer Baustein einiger Gesteine, zum Beispiel Skarn, Eklogit, Syenit, Basanit und Granit. Aber auch in Mondgesteinen wurde das Mineral gefunden.

Pyrit, Prasem, Quarz, Epidot, Magnetit, Grossular und Andradit/Granat, Ilvait, Fluorit, Calcit, Hämatit, Axinit, Augit, Arsenopyrit, Schörl/Turmalin, Albit/Feldspat und Fayalit sind Minerale, die unter anderem mit Hedenbergit vergesellschaftet sind.

Die ältesten überlieferten Funde von Hedenbergit stammen vom Tunaberg nahe Nyköping im Südosten Schwedens. Weitere Hedenbergit-Vorkommen befinden sich bspw. in Grönland, Schottland, England, Spanien, Italien, Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Ukraine, Griechenland, Marokko, Nigeria, Russland, Usbekistan, Mongolei, Afghanistan, China, Japan, Australien, Argentinien, Chile, Brasilien, Mexiko, Kanada und in den USA.


Nachweis von Hedenbergit

Hedenbergit ist mit Ausnahme von Chlorwasserstoffsäure in keiner weiteren Säure löslich. Wird das Mineral in die heiße Flamme gehalten, entsteht aus Hedenbergit ein magnetisches, schwarzes Glas.


Auch interessant:


Quellen:

  • Berzelius, J.J. (1819): Hedenbergite. IN: Nouveau Système de Minéralogie.
  • Hausmann, J. F. L. (1847): Hedenbergit. IN: Handbuch der Mineralogie
  • Rosenbusch, H. (1873): Hedenbergit. IN: Mikroskopische Physiographie der petrographisch wichtigen Mineralien
  • Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
  • Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
  • Hochleitner, R. (2024): Welcher Stein ist das? Über 350 Mineralien, Edelsteine & Gesteine, mehr als 1.300 Abbildungen. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Company KG
  • www.mindat.org - Hedenbergite

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 03.07.2024

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