Der Name Mineral stammt ursprünglich aus dem Mittellateinischen; Aes minerale wird mit Grubenerz übersetzt und verweist auf eine der ältesten Nutzung von Mineralien - als Quelle für die Gewinnung von Erzen.
Mineralien sind Festkörper mit stofflich einheitlicher Zusammensetzung, die natürlich entstanden sind bzw. mit den Worten des Chemikers Johann Friedrich Gmelin (1748 bis 1804), sind Mineralien "Natürliche Körper, welche ohne Leben, ohne eigene dazu bestimmte Werkzeuge, ohne innere bewegende Kräfte, bloß durch die allgemeinen Kräfte der Natur entstehen, und bloß durch die Anhäufung ihrer Theilchen wachsen, heissen allgemein Mineralien".
Künstliche Mineralien und synthetische Edelsteine, die in Laboren gezüchtete wurden, fallen demnach nicht unter die Definition Mineral.
Hinsichtlich der Mehrzahl des Begriffs Mineral sind sowohl Minerale als auch Mineralien laut Duden zulässig und richtig. Die Verwendung hingegen hängt vom Zusammenhang ab. Während die Bezeichnung Minerale im wissenschaftlichen Kontext gängig ist, wird das Wort Mineralien im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet.
Mineralien verfügen über mineralspezifische, eindeutig definierte physikalische und chemische Eigenschaften, namentlich:
die für die Bestimmung von Mineralien wesentlich von Bedeutung sind.
Eigenschaft | Beschreibung |
Farbe | farblos, weiß, gelb, orange, rot, rosa, violett, blau, grün, türkis, braun, grau, schwarz, gemischt |
Strichfarbe | weiß oder farbig |
Glanz | glasartig, fettig, diamanten, matt, metallisch, seidig, perlmuttartig, wachsig |
Transparenz | durchsichtig, undurchsichtig/opak, durchscheinend |
Bruch | muschelig, uneben, glatt, erdig, splittrig, faserig, hakig |
Spaltbarkeit | sehr vollkommen, vollkommen, gut, deutlich, nicht spaltbar |
Mohshärte | 1 bis 10 |
Dichte | sehr leicht bis sehr schwer |
Tenazität | spröde, mild, schneidbar, geschmeidig, elastisch/unelastisch biegsam |
Zusammensetzung | chemische Formel/Systematik der Mineralien |
Fluoreszenz | vorhanden/nicht vorhanden |
Pleochroismus | nicht vorhanden/vorhanden |
Radioaktivität | vorhanden/nicht vorhanden |
Damit grenzen sich Mineralien offensichtlich von Gesteinen ab, die wiederum aus Mineralien aufgebaut sind, d.h. Mineralien stellen die Bausteine von Gesteinen dar.
Weltweit sind aktuell (Stand September 2022) laut der International Mineralogical Association (IMA), die sich mit der Bestimmung und Erfassung aller weltweit bekannten Mineralien beschäftigt, 5.849 Mineralien bekannt.
Die Bausteine von Mineralien sind die unterschiedlichsten Elemente des Periodensystems der Elemente. Einige Minerale entstehen durch Verbindungen aus diesen, andere – genau genommen 23 – Elemente kommen in der Natur direkt als Mineral vor. Solche Mineralien, die quasi pur einen Feststoff bilden, werden in der Mineralogie gediegene Elemente genannte. Beispiele hierfür sind unter anderem Schwefel, Gold, Silber, Kupfer und Graphit.
Aber nicht nur bei den gediegenen Mineralien kann man anhand des Namens auf die stoffliche Zusammensetzung schließen. Einige Mineralien tragen die lateinische, deutsche oder griechische Übersetzung diverser Elemente in Namen, so wie bspw. Antimonit bzw. Stibnit (Antimon), Arsenopyrit (Arsen), Aurichalcit (Kupfer), Siderit (Eisen), Zinkblende (Zink), Vanadinit (Vanadium), Cavansit (Calcium, Vanadium und Silicium), Chromit (Chrom) oder Molybdänit (Molybdän).
Das Mineral, das weltweit am häufigsten vorkommt, ist eine Gruppe von Mineralien: die Feldspatgruppe. Über 50 % aller Mineralien der Erde sind Feldspäte wie u.a. Orthoklas, Mikroklin, Sanidin, Adular, Mondstein, Amazonit, Albit, Anorthit, Oligoklas, Labradorit, Andesin und Bytownit.
Das zweithäufigste Mineral der Welt sind die Vertreter der Quarzgruppe (u.a. Bergkristall, Amethyst, Citrin, Tigerauge, Prasem, Opal, Achat, Rauchquarz, Milchquarz und Rosenquarz).
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Quellen:
Letzte Aktualisierung: 5. März 2024