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Oligoklas

Oligoklas = Plagioklas-Feldspat

Die Erstbeschreibung des Minerals Oligoklas stammt aus dem Jahr 1826 und ist dem Mineralogen August Breithaupt (1791 bis 1873) zu verdanken. In seiner Veröffentlichung „Bemerkungen über das Geschlecht des Feldspath-Grammits und Beschreibung des Oligoklas, einer neuen Spezies desselben“ beschreibt Breithaupt ein neues Mineral, das "im Jahr 1824 zuerst bei Danvicks Zoll bei Stockholm, und später in Menge in Stockholm selbst, im Granit gefunden" wurde (Walchner, 1829).

Der Name Oligoklas stammt aus dem Griechischen und wird mit wenig und Bruch übersetzt; eine Anspielung an die Tatsache, dass Oligoklas eine weniger gute Spaltbarkeit aufweist als andere Vertreter der Feldspate.


Eigenschaften von Oligoklas

Oligoklas ist ein Silikatmineral bestehend aus (Na,Ca)Al(Si,Al)3O8. Innerhalb der Silikate zählt Oligoklas zur Gruppe der Feldspate und im Speziellen zu den Plagioklasen, ist im Besonderen eine Varietät von Albit.
In der Vergangenheit wurde Oligoklas der Zusammensetzung wegen und weil man anfangs dachte, das bis dato unbekannte Mineral wäre eine Varietät von Spodumen, auch Natron-Spodumen genannt.

Oligoklas kann sowohl farblos als auch von weißer, hellgrauer, blassgelber, grüner, rotstichiger oder brauner Farbe sein, wobei die Kristalle, die Breithaupt seinerzeit untersuchte, von grünlichweißer Farbe waren.
Die Strichfarbe ist weiß.

Oligoklas kristallisiert dem triklinen Kristallsystem folgend und bildet flachtafelige Kristalle. Die Aggregate des Minerals sind körnig, massig und kompakt.

Der Glanz von Oligoklas ist glasartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist muschelig bis uneben, die Spaltbarkeit ist – wie für Feldspate charakteristisch – sehr vollkommen ausgeprägt.

Die Mohshärte beträgt 6 bis 6,5 bei einer Dichte von 2,63 bis 2,65 g/cm3.



Entstehung und Verbreitung von Oligoklas

Oligoklas entsteht unter magmatischen Bedingungen ebenso wie unter metamorphen Verhältnissen und ist dabei mit Aktinolith, Biotit/Glimmer, Calcit, Epidot, Chlorit, Fluoroapatit, Orthoklas, Prehnit, Quarz und Titanit vergesellschaftet (Nähere Informationen siehe: „Die Entstehung von Mineralen“).
Deshalb ist das Mineral als Gemengteil - mineralischer "Baustein" - Bestandteil zahlreicher Gesteine; darunter unter anderem Diorit, Granit, Tonalit, Rhyolith, Pegmatit, Syenit, Andesit, Granodiorit, Foidolith, Dacit, Tephrit und Larvikit.

Aufgrund der Tatsache, dass die Minerale der Feldspatgruppe diejenigen Minerale sind, die weltweit am häufigsten vorkommen, findet man auch Oligoklas auf allen Kontinenten der Erde.


Verwendung und Bedeutung von Oligoklas

Besonders klarer Oligoklas wird mitunter zu Schmuck verarbeitet, genau wie die rötlich-golden schillernde Oligoklas-Varietät Aventurinfeldspat, die im Handel unter dem Namen Sonnenstein verkauft wird.


Auch interessant:


Quellen:

  • Breithaupt, A. (1826): Bemerkungen über das Geschlecht des Feldspath-Grammit's und Beschreibung des Oligoklases, einer neuen Spezies desselben. IN: Annalen der Physik und Chemie
  • Gilbert, L. W. (1826): Oligoklas. IN: Annalen der Physik
  • Breithaupt, A. (1827): Der sogenannte Natron-Spodumen ist Oligoklas. IN: Annalen der Physik
  • Walchner, F. A. (1829): Oligoklas. IN: Handbuch der gesammten Mineralogie in technischer Beziehung zum Gebrauche bei seinen Vorlesungen und zum Selbststudium mit besonderer Berücksichtigung der mineralogischen Verhältnisse des Grossherzogthums
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Okrusch, M. und S. Matthes (2013): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
  • www.mindat.org - oligoclase

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 11.04.2025

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