Larvikit
englisch: larvikite | französisch: larvikite
Augitsyenit und Larvikit
Der Name Larvikit ist eine Anspielung an den Ort, an dem das Gestein zum ersten Mal gefunden wurde: die Stadt Larvik im Süden von Norwegen.
In der Vergangenheit wurde das Gestein als Augitsyenit bezeichnet, bis der norwegische Mineraloge und Geologe Waldemar Christofer Brögger (1851 bis 1941) 1890 feststellte, dass die Gesteine um Larvik, damals noch Laurvik, im Vergleich zu anderen Vertretern der Augitsyenit-Reihe kein Plagioklas enthalten, stattdessen aber Foide wie Nephelin und Sodalith vorhanden sind. Deshalb führte Brögger 1890 für die hiesigen Gesteine einen neuen Namen ein: "Ich bezeichne alle diese Augitsyenite, welche die am meisten typischen Tiefengesteine der Augitsyenitreihe überhaupt repräsentiren, als Laurvikite".
Eigenschaften von Larvikit
Definition: Larvikit ist ein magmatisches Gestein intrusiver Herkunft mit intermediärer Klassifikation, das als Varietät von Monzonit definiert wird.
Die Farbe von Larvikit ist hell- bis dunkelgrau, mitunter auch fast schwarz. Charakteristisch für Larvikite ist der stellenweise bläuliche Schimmer, bedingt durch das Labrodorisieren der plagioklashaltigen Gemengteile (nähere Erläuterung unter Steckbrief Labradorit).
Die mineralische Zusammensetzung von Larvikit bewegt sich zwischen den Magmatiten Syenit und Monzonit.
Die Hauptgemengteile von Larvikit werden von den Mineralien Plagioklas-Feldspäten (bis zu 88 %), insbesondere Anorthoklas und Pyroxenen wie Titan-Augit repräsentiert.
Als Nebengemengteile sind mit einem Anteil von bis zu fünf Prozent Glimmerminerale, Amphibole, Magnetit, Olivin und Nephelin enthalten.
Das Gefüge von Larvikit ist geprägt durch eine unregelmäßige Anordnung der idiomorphen, grobkörnigen Bestandteile, wobei die mafischen Gemengteile dichte Massen im Gestein bilden.
Die Dichte beträgt 2,6 bis 2,8 g/cm3.
Entstehung und Verbreitung von Larvikit
Als Plutonit entsteht Larvikit durch die langsame Abkühlung intermediärer Magmen (52 bis 63 % Siliciumdioxid) im Erdinneren und erscheint vorwiegend in Gängen.
Die Vorkommen von Larvikit sind selten und beschränkt auf Larvik nahe Oslo, Sandefjord und wenige Bereiche der Region Telemark/Norwegen.
Bedeutung und Verwendung von Larvikit
Das witterungsbeständige Gestein wird vor allem im Innenraum bspw. als Arbeitsplatte, Wandvertäfelung, Bodenplatte oder für dekorative Gegenstände verwendet.
Auch interessant:
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Quellen:
- Brögger, W. C. (1890): Die Mineralien der Syenitpegmatitgänge der südnorwegischen Augit- und Nepehelinsyenite. IN: Die Mineralien der Syenitpegmatitgänge der südnorwegischen Augit- und Nepehelinsyenite, Band 16
- Rosenbusch, H. (1896): Mikroskopische Physiographie der Mineralien und Gesteine: Massige Gesteine.
- Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
- Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
- Okrusch, M. und Matthes, S. (2014): Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
- Rudolph, F. (2018): Strandsteine. Sammeln und Bestimmen von Steinen an der Ostseeküste. Wachholtz Verlag