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Monzonit

Monzonit - Ein feldspatreiches Tiefengestein

Der Name Monzonit wurde erstmals von Albert Auguste Cochon de Lapparent (1839 bis 1908) erwähnt.
In seinen Ausführungen "Sur la Constitution Géologique du Tyrol Méridional" beschreibt der französische Geologe im Jahr 1864 einen granitoiden Stein - "Roche granitoide du Monzoni", den er am Monte Monzoni (2641 m ü. NN) im Fassatal im Norden von Italien entdeckt hatte und nach dem Ort des Fundes Monzonit nannte.


Eigenschaften von Monzonit

Definition: Monzonit ist ein magmatisches Gestein intrusiver Herkunft/Plutonit.

Die Farbe von Monzonit variiert. So kann das Gestein von hell-, mittel- oder dunkelgrauer Farbe sein oder aber mit einem Stich ins Rötliche oder Grünliche gehen.
Ferner wird Monzonit – angelehnt an die jeweils überwiegenden hellen oder dunklen Minerale im Gestein – zwischen hellem Leuko-Monzonit und dunklem Mela-Monzonit unterschieden.
Während der Anteil der dunklen Gemengteile im Leuko-Monzonit unter 15 % beträgt, sind es über 45 % dunkle Minerale, die Mela-Monzonit bilden.

Namentlich handelt es sich bei den dunklen Gemengteilen vorrangig vom Pyroxene wie Diopsid und Augit, die als Nebengemengteil jedoch maximal zu fünf Prozent an der Zusammensetzung von Monzonit beteiligt sind.
Weitere Nebengemengteile sind das Glimmermineral Biotit, Olivin und Hornblende.

Die Hauptgemengteile, die den Großteil des Mineralbestands ausmachen, werden durch bis zu 65 % Feldspäte beschrieben. Quarz ist mit einem Anteil von bis zu 5 % vorhanden und bis zu 10 % sind Foide wie Sodalith und Nephelin enthalten.

Bei den Feldspatanteilen dominieren Plagioklas-Feldspäte, zum Beispiel Labradorit und Andesin, Alkalifeldspäte wie Mikroklin und Orthoklas sind in geringeren Mengen vorhanden.

Akzessorien sind im Monzonit mit einem Anteil von bis zu einem Prozent unter anderem Zirkon, Korund, Granat, Apatit, Titanit und Magnetit.

Von der mineralischen Zusammensetzung betrachtet, ähnelt Monzonit den Gesteinen Syenit und Granit, die im Vergleich höhere Gehalte an Quarzen und mehr Alkali-Feldspäte aufweisen.

Das Gefüge von Monzonit ist geprägt durch annähernd gleich große, mittelkörnige Gemengteile, die regellos im Gestein angeordnet sind.
Die Dichte beträgt 2,6 bis 2,8 g/cm3.


Entstehung und Verbreitung von Monzonit

Monzonit ist ein Plutonit – ein magmatisches Gestein, das durch Abkühlung von Schmelzen im Inneren der Erde entsteht.

Viele Vorkommen von Monzonit sind nicht bekannt. Neben der Typlokalität in Italien wurden weitere Funde in Norwegen, Schweden, bei Dresden in Sachsen/Deutschland, Bulgarien, China, Japan, Australien und in den USA beobachtet.


Bedeutung und Verwendung von Monzonit

Monzonit kommt vor allem in der Gestaltung von Fassaden mit Natursteinen sowie als Bodenbelag und im Straßenbau zum Einsatz.


Auch interessant:


Quellen:

  • Lapparent, A. A. C. (1864): Sur la Constitution Gélogique du Tyrol Méridional. Monzonite. IN: Annales des mines. Ou recueil de mémoires sur l'exploitation des mines et sur les sciences et les arts qui s'y rattachent 1864
  • Lemberg, J. T. (1872): Ueber die Contacterscheinungen bei Predazzo
  • Brögger, W. C. (1895): Die Monzonite und die mit denselben verknüpften Gesteine. IN: Die Eruptivgesteine des Kristianiagebietes. Band 2
  • Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
  • Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
  • Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 18.02.2025

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