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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 29.04.2024


Plagioklas

Plagioklas - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

plagioclase feldspar | französisch: plagioclase


CleavelanditCleavelandit

Definition Plagioklas

Unter dem Begriff Plagioklas, alternativ Kalknatronfeldspat genannt, wird in der Mineralogie eine Mischreihe von Mineralien bezeichnet – die Albit-Anorthit-Mischreihe.
Der Name Plagioklas stammt aus dem Griechischen und wird in Anlehnung an die zwei, schief zueinander stehenden Hauptspaltungsebenen mit schief übersetzt.


SpektrolithSpektrolith

Eigenschaften von Plagioklas-Feldspat

Plagioklase werden aufgrund der chemischen Zusammensetzung zu den Silikatmineralien gezählt.
Innerhalb der Silikate sind Plagioklase Vertreter der Feldspat-Gruppe, die zudem durch Alkalifeldspte repräsentiert werden. Bisweilen wird Plagioklas deshalb zur einfacheren Unterscheidung auch unter der Bezeichnung Plagioklas-Feldspat geführt.

Die Farbe von Plagioklas ist abwechslungsreich und variiert zwischen farblos, weiß, rot, grün und grau.
Die Strichfarbe ist weiß.

Plagioklas kristallisiert dem triklinen Kristallsystem folgend und bildet tafelförmige Kristalle, die oft zu Zwillingen miteinander verwachsen.

Die Kristalle zeichnen sich durch eine vollkommene Spaltbarkeit und einen unebenen Bruch aus. Der Glanz von Plagioklasen ist perlmutt- bis glasartig, die Transparenz ist abhängig vom Mineral durchsichtig, durchscheinend oder undurchsichtig.

Die Mohshärte von Plagioklas beträgt 6 bis 6,5 bei einer Dichte von 2,66 bis 2,77 g/cm³.


Albit-Anorthit-Mischreihe

Plagioklase sind eine magnesium-, calcium- und natriumreiche Mischreihe von Mineralien, deren Endglieder Albit und Anorthit darstellen.
Entsprechend dem Anteil von Albit (Ab) und Anorthit (An) werden die Mineralien folgendermaßen aufgeschlüsselt:

Plagioklas Anteil Ab und An
Albit Ab100-90An0-10
Oligoklas Ab90-60An10-30
Andesin Ab70-50An30-50
Labradorit Ab50-30An50-70
Bytownit Ab30-10An70-90
Anorthit Ab10-0An90-100


Varietäten der Plagioklase

Neben dem eigentlichen Plagioklas-Mineral existieren diverse Varietäten:


Entstehung und Verbreitung von Plagioklas

Die Mineralien der Feldspat-Gruppe gehören zu den Mineralien, die auf der Erde am häufigsten vorkommen – gefolgt von Quarzen.

Plagioklase sind vorrangig magmatischen Ursprungs, können aber auch als mineralischer Bestandteil in einigen metamorphen Gesteinen vorhanden sein.

Bedingt durch die Häufigkeit ist Plagioklas als Haupt- und Nebengemengteil in zahlreichen Gesteinen vertreten, bspw. in Amphibolit, Andesit, Anorthosit, Basalt, Basanit, Dazit, Diorit, Essexit, Fenit, Gabbro, Granit, Granodiorit, Granulit, Larvikit, Norit, Pyroxenit, Rhyolith, Syenit, Tephrit, Tonalit sowie Trachyt.


Bedeutung und Verwendung von Plagioklas

Plagioklas-Feldspate sind insbesondere als Rohstoff für die Herstellung von Porzellan von hoher Bedeutung. Daneben werden die Mineralien zu Schmuck verarbeitet.


Auch interessant:


Quellen:

  • Morozewicz, J. (1809): Plagioklase. IN: Mineralogische und petrographische Mittheilungen
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • www.mineralienatlas.de: Plagioklas

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