Plagioklas
Plagioklas - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
plagioclase feldspar | französisch: plagioclase
Definition Plagioklas
Unter dem Begriff Plagioklas, alternativ Kalknatronfeldspat genannt, wird in der Mineralogie eine Mischreihe von Mineralien bezeichnet – die Albit-Anorthit-Mischreihe.
Der Name Plagioklas stammt aus dem Griechischen und wird in Anlehnung an die zwei, schief zueinander stehenden Hauptspaltungsebenen mit schief übersetzt.
Eigenschaften von Plagioklas-Feldspat
Plagioklase werden aufgrund der chemischen Zusammensetzung zu den Silikatmineralien gezählt.
Innerhalb der Silikate sind Plagioklase Vertreter der Feldspat-Gruppe, die zudem durch Alkalifeldspte repräsentiert werden. Bisweilen wird Plagioklas deshalb zur einfacheren Unterscheidung auch unter der Bezeichnung Plagioklas-Feldspat geführt.
Die Farbe von Plagioklas ist abwechslungsreich und variiert zwischen farblos, weiß, rot, grün und grau.
Die Strichfarbe ist weiß.
Plagioklas kristallisiert dem triklinen Kristallsystem folgend und bildet tafelförmige Kristalle, die oft zu Zwillingen miteinander verwachsen.
Die Kristalle zeichnen sich durch eine vollkommene Spaltbarkeit und einen unebenen Bruch aus. Der Glanz von Plagioklasen ist perlmutt- bis glasartig, die Transparenz ist abhängig vom Mineral durchsichtig, durchscheinend oder undurchsichtig.
Die Mohshärte von Plagioklas beträgt 6 bis 6,5 bei einer Dichte von 2,66 bis 2,77 g/cm³.
Albit-Anorthit-Mischreihe
Plagioklase sind eine magnesium-, calcium- und natriumreiche Mischreihe von Mineralien, deren Endglieder Albit und Anorthit darstellen.
Entsprechend dem Anteil von Albit (Ab) und Anorthit (An) werden die Mineralien folgendermaßen aufgeschlüsselt:
Plagioklas | Anteil Ab und An |
Albit | Ab100-90An0-10 |
Oligoklas | Ab90-60An10-30 |
Andesin | Ab70-50An30-50 |
Labradorit | Ab50-30An50-70 |
Bytownit | Ab30-10An70-90 |
Anorthit | Ab10-0An90-100 |
Varietäten der Plagioklase
Neben dem eigentlichen Plagioklas-Mineral existieren diverse Varietäten:
- Albit: Periklin, Cleavelandit
- Oligoklas: Aventurin/Sonnenstein
- Andesin: Belomorit
- Labradorit: Spektrolith, Regenbogen-Mondstein (weißer Labradorit)
- Bytownit: Maskelynit
- Anorthit: -
Entstehung und Verbreitung von Plagioklas
Die Mineralien der Feldspat-Gruppe gehören zu den Mineralien, die auf der Erde am häufigsten vorkommen – gefolgt von Quarzen.
Plagioklase sind vorrangig magmatischen Ursprungs, können aber auch als mineralischer Bestandteil in einigen metamorphen Gesteinen vorhanden sein.
Bedingt durch die Häufigkeit ist Plagioklas als Haupt- und Nebengemengteil in zahlreichen Gesteinen vertreten, bspw. in Amphibolit, Andesit, Anorthosit, Basalt, Basanit, Dazit, Diorit, Essexit, Fenit, Gabbro, Granit, Granodiorit, Granulit, Larvikit, Norit, Pyroxenit, Rhyolith, Syenit, Tephrit, Tonalit sowie Trachyt.
Bedeutung und Verwendung von Plagioklas
Plagioklas-Feldspate sind insbesondere als Rohstoff für die Herstellung von Porzellan von hoher Bedeutung. Daneben werden die Mineralien zu Schmuck verarbeitet.
Auch interessant:
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- Feldspat, Quarz und Glimmer - Die drei vergess´ ich nimmer
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Quellen:
- Morozewicz, J. (1809): Plagioklase. IN: Mineralogische und petrographische Mittheilungen
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- www.mineralienatlas.de: Plagioklas