Spektrolith
Spektrolith - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: spectrolite
Labradorit-Varietät Spektrolith
Das Mineral Spektrolith wurde erstmals 1940 in Ylämaa im Südosten Finnlands von Aarne Laitkari, einem finnischen Mineralogen (1850 bis 1975), entdeckt.
Benannt wurde das im Zuge der Errichtung der Salpa-Linie – einer etwa 1.200 km langen Verteidigungslinie zwischen Finnland und Russland – gefundene Mineral nach dem Farbspiel auf der Mineraloberfläche, bei dem das Licht in die Spektralfarben zerlegt wird.
Eigenschaften von Spektrolith
Spektrolith ((Ca,Na)Al(Si,Al)3O8) ist eine Varietät des Feldspat-Minerals Labradorit.
Die Grundfarbe von Spektrolith ist dunkel: grau bis schwarz. Trifft Licht auf das Mineral, wird dieses zerlegt, sodass das Mineral in den Spektralfarben rot, orange, gelb, grün, blau und violett erscheint.
Begründet wird das regenbogenartige Schillern, auch bekannt unter dem Begriff Labradorisieren, durch den inneren Aufbau von Spektrolith bzw. Labradorit: beide Minerale bestehen aus zahlreichen Lamellen, die das Licht zerlegen. Vergleichbar ist dieser einzigartige Effekt am ehesten mit dem Opalisieren von Opalen, die ebenfalls – wenn auch in Pastelltönen, farbig schimmern.
Die Strichfarbe von Spektrolith ist dennoch weiß, d.h., wird Spektrolith über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen, erscheint ein weißer, pulverisierter Abrieb.
Spektrolith kristallisiert im triklinen Kristallsystem und bildet tafelige, prismatische Kristalle, die jedoch nicht häufig sind. Die Aggregate sind massig, körnig und derb.
Das dunkle Mineral aus der Gruppe der Feldspäte weist einen unebenen, splittrigen Bruch auf, die Spaltbarkeit ist vollkommen. Die Transparenz ist durchscheinend, mitunter durchsichtig, der Glanz ist glasartig bis seidig.
Die Mohshärte von Spektrolith beträgt 6 bis 6,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dicht von 2,69 bis 2,7 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung
Spektrolith ist ein Mineral, das sowohl magmatischen wie auch metamorphen Ursprungs sein kann.
Die Vorkommen von Spektrolith sind weltweit offiziell auf ein Land begrenzt: Finnland – das Land der Typlokalität. Es hat sich eingebürgert, dass im Handel ausschließlich Labradorite aus Finnland als Spektrolith verkauft werden dürfen; zumal Labradorite aus anderen Lagerstätten nicht die gleiche Farbintensität erreichen.
Verwendung und Bedeutung von Spektrolith
Spektrolith ist vor allem für die Verarbeitung als Schmuckstein von Bedeutung, wird aber auch als Heilstein gehandelt, ohne dass die Wirkung von Spektrolith in wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt werden konnte.
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Quellen:
⇒ Gübelin, E. (1963): Spektrolith - Ein neuer Schmuckstein. IN: Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Edelsteinkunde. Vol 31
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Bohannon, S. (2016): Optical Effects of Phenomenal Cabochons. IN: Gems & Gemology