Opale zeichnen sich durch eine besondere und einzigartige Eigenschaft aus: Das Schillern in den Farben des Regenbogens. Wie man das milchig blasse Minerale auch dreht und wendet, immer wieder erscheint das irisierende Farbspiel anders.
Das faszinierende Schillern in den Farben des Regenbogens ist seit jeher Thema in der Mineralogie.
Erdmann et al. bezeichnen es 1895 als "sehr lebhaftes Farbenspiel", das bereits der römische Universalgelehrte Plinius (23 bis 79 n.Chr.) kannte: "Man bemerkt an ihm (dem Opal) das mildere Feuer des Rubin, den leuchtenden Purpur des Amethyst, das Grün des Smaragd und all dieses gleichmäßig in unglaublicher Mischung schimmernd" (Wünsche; 1885). Ein Effekt, der besonders deutlich wird, "wenn der Stein bewegt wird, einzelne in den schönsten Regenbogenfarben, besonders hellblau, grün und rot spielende, gleichsam leuchtende" Farben (Seubert, 1866).
Das einzigartige Schillern, wie es für die Quarzvarietät Opal typisch ist, wurde bisher bei keinem anderem Mineral beobachtet.
Zwar gibt es auch andere Mineralien, die über besondere optische Effekte verfügen - z.B. Labradoreszenz von Labradorit und Spektrolith, Adulareszenz von Adular oder Asterismus, doch die Ursache und Unverwechselbarkeit führten dazu, dass eigens für das Schillern der Opale der Begriff Opaleszenz eingeführt wurde.
Der Grund für die Opaleszenz in pastelligem oder intensivem Blau, Rosa, Rot, Gelb, Grün und Weiß liegt im Inneren der Opale verborgen. Sieht man sich Opale unter dem Mikroskop an, präsentieren sich viele dicht nebeneinander liegende, mikroskopisch kleine Cristobalitkügelchen (Durchmesser: 1/10000tel mm) eingebettet in Kieselgel, dem Baumaterial der edlen Quarzvarietät Opal.
Auf jene Kügelchen triff das Licht, wird gebeugt und reflektiert wird – mit dem Ergebnis, dass ein buntes Schillern entsteht, oder mit den Worten von Erdmann et al. (1895): "Farbenwandlung entsteht durch die lamellare Structur der gallertähnlich erstarrten Kieselsäure, indem das einfallende Licht verschieden reflectiert wird".
Das Wissen um die Entstehung bzw. den Ursprung der Opaleszenz machten sich auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunutze, als diese mit Opal-Imitationen und Synthesen experimentierten.
Je nach Hersteller besteht die Opal-Basis aus Glas (Glasopal) oder Kunststoff, in die Kügelchen aus Resin oder Kunststoff im Nanobereich die Cristobalit-Kügelchen nachahmen.
Bekannte Opal-Imitationen und Synthesen:
Das farbenfrohe Schillern ist allerdings nicht bei allen Opalen ausgeprägt.
Lediglich Edelopale (z.B. Boulder-Opale) opaleszieren. Gemeine Opale wie z.B. Hyalit und Milchopal sind einfarbig, werden aber aufgrund der chemischen Zusammensetzung den Opalen zugeordnet.
Dennoch ist die Opaleszenz nicht von Dauer. Sonnenlicht, Hitze und Temperaturschwankungen oder unsachgemäße Aufbewahrung können dazu führen, dass der Kristallwassergehalt im Opal geringer wird und damit einhergehend die Opaleszenz verloren geht.
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