Dass viele der im Handel angebotenen Mineralien ihre Farbe einer nachträglichen Farbbehandlung verdanken, ist längst kein Geheimnis mehr. Aus dass Kristalle künstlich in Edelsteinlaboren hergestellt werden können, ist bekannt. Für nahezu jedes Mineral gibt es ein Pendant, das im Labor gezüchtet wurde oder als Imitation aus Glas oder Kunststoff angeboten wird. Ein Produkt, das als sich einen Namen als Opal-Imitation gemacht hat, ist der Slocum-Stone bzw. Slocum-Stone.
Slocum-Stone, Slocum-Stein oder Slocum-Opal: diese Opal-Imitation ist unter vielen Namen bekannt.
Namenspate des falschen Opals ist John Slocum, seines Zeichens Erfinder des Slocum-Opals.
Slocum-Steine werden auch als Slocum-Opale bezeichnet, weil John Slocum mit dem Slocum-Stone eine Imitation der Quarzvarietät Opal geschaffen hat, die dem Vorbild aus der Natur zum Verwechseln ähnlich sieht. Slocum-Opale gibt es in verschiedenen Grundfarben, die vom einem flirrenden Farbspiel durchzogen sind – vergleichbar mit der typischen Opaleszenz natürlicher Opale.
Slocum-Opale sind ein Kunstprodukt, das hergestellt wird, indem in natrium-, calcium- und magnesiumhaltiges Silikatglas hauchfeine, kleinste Titan- oder Aluminiumfäden oder -blättchen eingearbeitet werden, deren Größe sich im Mikrometerbereich bewegt.
An den feinen metallischen Einschlüssen kommt es genau wie bei echten Opalen zu Interferenzerscheinungen. Das eintreffende Licht wird an den Einschlüssen gestreut und überlagert, so dass es in der Folge zu einem regenbogenartigen Schillern im Stein kommt.
Bis der erste Slocum-Stone in den Handel kam, vergingen Jahre des Experimentierens. Seit den 1960er Jahren war Slocum bemüht, einen synthetischen Opal zu erschaffen, der echten Opalen in nichts nachsteht. Im Jahr 1971 gelang dem US-Amerikaner der Durchbruch und er präsentierte der Öffentlichkeit seinen Kunstopal unter dem Namen „Opal Essence“. Die Entwicklung schritt voran und 1974 war der erste Slocum-Stone schließlich fertig, der ab 1976 in die Massenproduktion ging.
Die Slocum-Opale wurden in fünf unterschiedlichen Basisfarben gefertigt; weiß, farblos, goldbraun, schwarz und dunkelblaugrau – durchzogen von dem farbigen, opaleszierenden Schillern.
Miteinander verglichen weisen echte Opale und das Imitat Slocum-Stone eine Reihe von Gemeinsamkeiten auf; allen voran das regenbogenartige Schillern, Opaleszenz genannt. Bei echten Opalen verändert sich das Schillern jedoch mit dem Betrachtungswinkel des Mineral- Der Grund: durch die veränderte Position kommt es zu einer veränderten Beugung des Lichts. Slocum-Steine hingegen zeigen das intensive Farbspiel nur in der Aufsicht. An den Rändern des Steins bzw. an den Seiten ist die Opaleszenz nicht derart intensiv ausgeprägt wie bei echten Opalen.
Eine weitere Gemeinsamkeit beider Steine ist die annähernd gleiche Mohshärte. Opale weisen eine Mohshärte von 5,5 bis 6,5 auf. Die Mohshärte von Slocum-Opalen beträgt 6.
Ein entscheidender Vorteil von Slocum-Opalen liegt in der Zusammensetzung begründet. Opale sind wasserhaltige Mineralien. Mit dem Verlust des Kristallwassers in Form von Verdunstung sind Einbußen zulasten der Opaleszenz verbunden. Ein Phänomen, das beim wasserlosen Slocum-Stone nicht auftreten wird und ihn als robuster, langlebiger Schmuckstein beliebt macht. Um zu verhindern, dass echte Opale verblassen und ihr Farbspiel verlieren, sollten die Steine, vor allem Schmucksteine, an einem wärme- und lichtgeschützten Ort aufbewahrt werden.
Ferner sind beide Steine von glas- bis wachsartigem Glanz bei durchscheinender bis undurchsichtiger Transparenz.
Als Opaleszenz wird das farbige Schillern von Opalen definiert. Die Ursache sind im Opal enthaltene kleinste Kugeln (Durchmesser von1/10.000 mm) aus Siliciumdioxid, an denen sich das eintreffende Licht beugt und reflektiert wird. Es entsteht ein Schillern in pastelligem oder kräftigen Rot- Gelb-, Grün- oder Blautönen und weiß. Bei Slocum-Steinen werden die Kügelchen mittel der eingelassenen Aluminium- oder Titanteilchen imitiert.
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Quellen:
- John J. Koivula, Robert C. Kammerling: "Opalite" - Plastic Imitation Opal with true play of color. In Gems and Geology 1989
- www.mindat.org - Slocum Stone
Letzte Aktualisierung: 30. August 2021