Milchopal
Milchopal - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: milk opal
Porzellanopal und Milchopal
Milchopal ist eine milchweiße, leicht blaustichige Variation von Opal mit durchscheinender bis undurchsichtiger Transparenz.
Milchopale werden der reinen Farbe wegen auch Porzellanopale genannt und zählen innerhalb der Opale zu den sogenannten Gemeinen Opalen, die im Gegensatz zu den Edelopalen nicht das irisierende Schillern in pastelligen Regenbogenfarben aufweisen (Opaleszenz).
Eigenschaften von Milchopal
Milchopal ist genau wie andere Opale eine Varietät der Quarzgruppe, kurz Quarz, die u.a. auch die Mineralien Amethyst, Citrin, Bergkristall, Rauchquarz, Rosenquarz und Tigerauge umfasst.
Innerhalb der Quarze wird Milchopal den amorphen Quarzen zugeordnet, d.h. Kristalle in geometrischen Formen sind bei Opalen nicht anzutreffen, da die Atome von Opalen keine Ordnungsstruktur aufweisen. Vielmehr liegt das Mineral als Masse oder Füllung in Rissen oder Adern im Muttergestein vor.
Eine weitere Besonderheit von Milchopalen bzw. Opalen generall und der wesentliche Unterschied zu anderen Quarzen ist das enthaltene Kristallwasser. Mit einem Anteil von 9 bis 20 Prozent wirkt sich der Kristallwassergehalt nicht nur auf die Dichte und Brillanz der Farben aus, sondern auch auf die "Festigkeit" des Minerals. Bei unsachgemäßer Lagerung, bspw. im Sonnenlicht oder wenn Opale ständig hohen Temperaturen ausgesetzt werden, verlieren Milchopale Kristallwasser und werden blass und rissig.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | SiO2·nH2O |
Mineralklasse | Oxidmineral |
Farbe | weiß mit Blauschimmer |
Strichfarbe | weiß |
Kristallsystem |
|
Glanz | wachs- bis glasartig |
Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Bruch | splittrig, muschelig |
Spaltbarkeit | keine |
Mohshärte | 5,5 bis 6,5 |
Dichte | 1,98 bis 2,5 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Milchopal
Milchopale werden der Entstehung nach als Sekundärmineral eingestuft und gehen häufig durch die Zersetzung silikatischer Mineralien oder Gesteine infolge der Zufuhr heißer, mineralstoffhaltiger Lösungen, sog. Fluide hervor. Diese verändern das Ausgangsmaterial chemisch, sodass im Fall der Milchopal-Entstehung zunächst ein wässriges Kieselgel übrig bleibt. Im Laufe der Zeit verdunstet ein Teil des Gels, sodass ein festes Mineral daraus resultiert. Bisweilen können Milchopale auch biogenen Ursprungs sein, d.h., Knochen oder andere Skelettteile von einstigen Lebewesen, aber auch Holz, dienen als Kieselsäurelieferant.
Bedeutende Milchopal-Vorkommen befinden sich zum Beispiel in Blauenthal/Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Australien, Argentinien sowie in den USA.
Verwendung und Bedeutung von Milchopal
Milchopale werden genau wie andere Opale vorzugsweise zu Schmuck verarbeitet, wobei die Steine mit Glattschliffen, z.B. Cabochonschliff, versehen werden, um die Farbe und das Monstein-artige Changieren zu betonen.
Daneben werden Milchopale als Heilsteine verkauft, ohne dass die Heilwirkung von Milchopal in wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt wurde.
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Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ www.mindat.org - Milk opal