Yowah Nuss-Opal
Yowah Nuss-Opal - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: Yowah nut opal
Opalhaltige Nüsse
Die Übersetzung des englischen Begriffs Yowah Nut Opal – Yowah Nuss-Opal klingt zunächst etwas verwirrend. Denn bei den Opalnüssen aus Yowah in Australien handelt es sich nicht um versteinerte Nüsse mit Opal, sondern um eine besondere Erscheinungsform des Muttergesteins der Opale in Gestalt von Nüssen verschiedener Größe.
Die ersten Opalnüsse wurden in den späten 1880er Jahren in Yowah, im Süden des australischen Bundesstaates Queensland entdeckt. In Anspielung auf die einmaligen opalgefüllten Konkretionen erhielt der Fundort später den Namen Yowah Nut Fields: Nussfelder von Yowah.
Eigenschaften von Yowah Nuss-Opal
Yowah Nuss-Opal ist eine Varietät der sogenannten Boulderopale, d.h. Opale, die als Adern oder größere Bereiche mit dem Muttergestein Kalkstein verwachsen sind.
Der wesentliche Unterschied zu Boulderopal ist die Art der Vorkommen. Boulderopal liegt größtenteils als Gesteinsbrocken vor. Yowah Nuss-Opal hingegen gleicht einer eigenständigen, vom Muttergestein gelösten Kugel variabler Größe und Gestalt. Die Länge kleinerer Nussopale beträgt etwa 1,5 cm , während größere Exemplare bis zu 15 cm lang werden. Die Form der Nussopale erinnert an verschiedene Nüsse, Mandeln oder Erdnüsse, aber auch eiförmige Nussopale sind möglich.
Dass sich im Inneren der Opalnuss Opal befindet, wird oftmals schon bei der oberflächlichen Betrachtung deutlich. Farbenfroh schillernder Opal tritt als feine Ader oder größer – wie ein Fenster – zutage. Nach dem Auftrennen der Opalnüsse präsentiert sich die kostbare Füllung, die sowohl von Edelopalen mit der typischen Opaleszenz geprägt sein kann, wie auch auch Gemeiner Opal vorhanden sein kann, dem das für Opale charakteristische Schillern fehlt.
Genauso einzigartig wie die Farben von Opal sind auch die opalhaltigen Strukturen im Kern der Opalnüsse von Yowah: filigrane Kreise und Ringe, sich überkreuzende Adern, großflächige Ausfüllungen oder Muster, deren Gestalt an innere Organe erinnert sowie scharf abgegrenzte, geometrische Figuren – die Vielfalt ist unendlich.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | SiO2·nH2O |
Mineralklasse |
|
Farbe | weiß, blau, rosa, grün, gelb, orange, rot in einem |
Strichfarbe | weiß |
Kristallsystem |
|
Glanz | wachs- bis glasartig |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend und undurchsichtig |
Bruch | splittrig, muschelig |
Spaltbarkeit | keine |
Mohshärte | 5,5 bis 6,5 |
Dichte | 1,98 bis 2,5 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Yowah Nuss-Opal
Aus geologischer Sicht sind die Nussopale von Yowah mit opalhaltiger Kalkstein in Form eines Ooids, das als ein mehr oder weniger runder Gesteinskörper beschrieben wird.
Die runde bis ovale Form des Kalksteins kann mit der Entstehung eines Schneeballs verglichen werden. Ein winziges Körnchen, bspw. Sand, organische Bruchstücke oder Fragmente von Kristallen, dient als primärer Kristallisationskeim, um den sich Lage für Lage weitere gesteinsbildende Mineralien anlagern.
Zum Zeitpunkt der Entstehung war die Gesteinsnuss nicht kompakt. So konnten kieselgelhaltige Lösungen – die Bausteine von Opal – in das Gesteinsinnere eindringen und Hohlräume respektive Risse ausfüllen. Im Laufe von Jahrtausenden entwässerte die Kieselgellösung und kristallisierte schlussendlich zu Opal.
Bislang wurde die außergewöhnliche Form der Opalnüsse nur in zwei Regionen Australiens gefunden. Neben dem bekannten Vorkommen in Yowah wurden Opalnüsse auch in der Umgebung der angrenzenden Stadt Koroit gefunden.
Verwendung und Bedeutung von Yowah Nuss-Opal
Yowah Nuss-Opal wird vor allem zum Schmuck verarbeitet, als Wertanlage gehandelt oder als Heilstein verkauft, ohne dass die Heilwirkung Yowah Nuss-Opal in klinischen Studien belegt werden konnte.
Da Opal ein kristallwasserhaltiges Mineral ist, wird bei der Aufbewahrung zu besonderer Vorsicht geraten. Verdunstet zu viel Kristallwasser, geht das mit Einbußen der Opaleszenz einher. Um zu verhindern, dass Schillern der Opale verloren geht, sollten Opale nicht unnötig hohen Temperaturen oder Sonnenlicht ausgesetzt werden und mit einem leicht angefeuchteten Baumwolltuch gelagert werden.
Im Vergleich zu anderen Opalen ist der Preis von Yowah Nuss-Opal deutlich höher. Der Wert schwankt allerdings erheblich abhängig von der Opaleszenz. Yowah Nuss-Opal ohne das markante Farbenspiel, sog. Gemeiner Opal, kostet etwa 8 Euro pro Karat (1 Karat = 0,2 Gramm). Der Preis einer Edelopalnuss in multicolor kann dagegen bis zu 650 Euro pro Karat betragen.
Mehr zum Thema Opal:
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- Opalit, Kyocera-Opal und Inamori-Opal
Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ www.gia.edu - Hsu, T.,Lucas, A. and Pardieu, V. (2017): Queensland Opal Fields: Home of the Unique Australian Boulder Opal
⇒ Wise, R.W. (1993): Queensland Boulder Opal. In: GEMS & GEMOLOGY, Spring 1993
⇒ Yowah Nut