Gemeiner Opal
Gemeiner Opal - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: common opal
Gemeiner Opal = Opal ohne Farbenspiel
Opale werden der Opaleszenz nach in verschiedene Arten unterschieden: Edelopale und Gemeine Opale. Das typische Merkmal von Opal ist das intensive Schillern in den Farben des Regenbogens – die sogenannte Opaleszenz, die bei Edelopal besonders ausgeprägt ist und bei Gemeinem Opal fehlt.
In der Vergangenheit wurde Gemeiner Opal deshalb auch unter dem Namen Halbopal gelistet - angelehnt an die Unterscheidung Edelsteine und Halbedelsteine.
Gemeiner Opal – Die Eigenschaften
Gemeiner Opal ist eine Varietät von Quarz und ist aufgrund der vergleichbaren chemischen Zusammensetzung mit anderen Vertretern der Quarzgruppe wie bspw. Amethyst, Bergkristall, Citrin, Rosenquarz, Achat, Chalcedon, Tigerauge oder Jaspis verwandt.
Unterschiede zwischen den einzelnen Quarzmineralien bestehen vor allem in Hinblick auf die Farbe und Ausprägung der Kristalle: makrokristallin, mikrokristallin und amorph wie Opal, d.h., Opal bildet keine Kristalle aus, ein geordnetes Kristallgitter liegt nicht vor.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung |
|
Mineralklasse | Oxidmineral |
Kristallsystem |
|
Farbe | farblos, wei0, gelb, rosa, violett, grün, rot, orange, blau, braun, grau |
Strichfarbe | weiß |
Glanz | glasartig |
Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | nicht vorhanden |
Mohshärte | 5,5 bis 6 |
Dichte | 1,98 bis 2,5 g/cm³ |
Der Name Gemeiner Opal ist zudem der Obergriff, unter dem zahlreiche Opalvarietäten zusammengefasst werden.
Name | Farbe |
---|---|
Achatopal | rot, grün, gelb, weiß, grau – achatartig gemustert/marmoriert |
Andenopal | milchig-rosa, -blau oder -grün |
Jaspopal | rot, grau, gelb, orange – ein- oder mehrfarbig |
Girasol | milchweiß mit hellen Reflexen in blau, rosa und gelb |
Honigopal | gelb, hellbraun, bernsteinfarben |
Holzopal | hell- bis dunkelbraun, ockerfarben |
Hyalit | farblos |
Hydrophan | weiß, hellgraublau |
Milchopal | weiß |
Moosopal | weiß oder hellgrau mit dunkelgrünen bis schwarzen Dendriten (Kein Fossil!!) |
Prasopal | grün, jadegrün |
Wachsopal | weiß, gelb, gelblichbraun |
Verkieseltes Holz | braun |
Gemeiner Opal – Die Farbe
In puncto Farbe können Gemeine Opale dennoch mit Edelopalen mithalten. Die Farben sind zwar vergleichsweise hell und pastellig, aber vielseitig, wie der Mineraloge Dietrich Ludwig Gustav Karsten 1789 im Jahr 1789 festhielt, sind die Farben von Gemeinem Opal „von einer grünlich-perl-röthlich-grünlich- und gelblichgrauen, graulich-röthlich- und gelblichweissen, wachs- und honiggelben, fleisch- und hyazinthrothen, mehr oder weniger dunkler röthlich-gelblich- und leberbraunen, ja sogar berg-span-unvollkommen-graß- und lauchgrüner“ Farbe, teilweise untereinander gemischt, aber auch einfarbig.
Selbiges wird auch bei Werner dokumentiert, wobei sich sowohl Karsten als auch Werner bei der Beschreibung der Gemeinen Opale auf die Vorkommen in Deutschland – Werner führt Johanngeorgenstadt und Eibenstock im Erzgebirge/Sachsen auf – sowie Ungarn konzentrieren.
Tatsächlich ist das Repertoire der Farbe von Gemeinem Opal noch größer: violett, hellgrün, hellblau, gelb und rosa finden sich auf der Farbpalette des Gemeinen Opals wieder, sodass mitunter die Verwechslung mit Rosenquarz, Amethyst, Jade oder Aquamarin/Beryll aufkommen kann. Einige Farben sind für bestimmte Opal-Vorkommen derart typisch, dass Experten anhand der Farbe Rückschlüsse auf die Herkunft ziehen können. So ist Opal aus Peru, Andenopal, vornehmlich hellrosa, pastellblau oder -grün. Der Feueropal aus Mexiko ist orange bis rot. Kenia produziert olivingrünen Opal.
Im Jahr 1790 stellte der Chemiker Johann Friedrich Mohs (1748 bis 1804) fest, dass Gemeiner Opal "zuweilen sieht er gegen das Licht glashaft und weißlicht aus, und hat nach dem Lichte zu gedreht, einen himmelblauen Glanz oder Perlmutterschimmer (Pierre de Soleil) oder auf weissem Grunde Silberpunkte (Argentine), die zuweilen eine entfernte Aehnlichkeit mit Gestirnen (Firmamentstein) zeigt".
Entstehung und Verbreitung von Gemeinem Opal
Entstehung von Opal: Siehe Steckbrief Opal
Gemeiner Opal wird am gleichen Standort wie Edelopal gefunden.
Gemeiner Opal – Bedeutung und Verwendung
Trotz des fehlenden Opaleszenz ist Gemeiner Opal nicht minder beliebt in der Schmuckbranche. Die Steine werden sowohl im Cabochon-Glattschliff wie auch facettiert angeboten.
Dennoch gilt Vorsicht beim Kontakt mit Wasser: Opale sind kristallwasserhaltige Mineralien, denen Kristallwasser verloren gehen, aber auch wieder zugeführt werden kann. Unnötige Sonneneinstrahlung wirkt sich ebenso negativ auf die Intensität der Farbe aus wie ein häufiger Temperaturwechsel. Der Kontakt mit Wasser sollte möglichst vermieden werden; einige Opale tendieren dazu, zusätzliches Wasser aufzusaugen und werden dann klar. Erst nach dem vollständigen Trocknen erscheint das Mineral wieder opalgleich.
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Quellen:
- De Boodt, Anselmus (1609): Opalus. IN: Gemmarum et Lapidum Historia
- Zedler, J. H. (1740): Opale. IN: Grosses Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste, welche bishero durch menschlichen Verstand und Wiß erfunden worden. Fünf und zwanzigster Band.
- Gregorii, J. G. (1744): Opal. IN: Gemüths vergnügendes historisches Handbuch für Bürger und Bauern
- Wallerius, J. G. (1750): Opal. IN: Mineralogie oder Mineralreich
- Schröter, J. S. (1782): Opal. IN: Lithologisches Real- und Verballexikon, in welchem nicht nur die Synonymien der deutschen, lateinischen, französischen und holländischen Sprachen angeführt und erläutert, sondern auch alle Steine und Versteinerungen ausführlich beschrieben werden. Fünfter Band
- Karsten, D. L. G. (1789): Gemeiner Opal. IN: Museum Leskeanum Regnvm Minerale
- Gmelin, J. F. (1790): Gemeiner Opal. IN: Grundriß der Mineralogie
- Werner, A. G. (1791): Gemeiner Opal. IN: Ausführliches und systematisches Verzeichniß des Mineralien-Kabinets
- Estner, A. (1795): Opal. IN: Versuch einer Mineralogie. II. Band, 1. Abtheilung, Zirkon-, Diamantspath-, Strontianit-, und Kieselgeschlecht
- Leonhard, G. (1860): Gemeiner Opal. IN: Grundzüge der Mineralogie
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
- Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
- Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten 1900 Einzelstücke
- www.mindat.org - Opal