Moosopal
Moosopal - Ein Pseudofossil
Der Name Moosopal ist eine Anspielung an die moosähnlichen Zeichnungen des Minerals, die filigranen moosartigen Strukturen ähneln.
Eigenschaften von Moosopal
Moosopal ist eine Varietät des Minerals Opal und werden aufgrund der chemischen Zusammensetzung SiO·nH2O zu den kristallwasserhaltigen Oxidmineralien gezählt.
Der Anteil des Kristallwassers in Opalen lässt sich nicht genau definieren, da der Wassergehalt in dem Mineral mit dem Alter und Zustand des Minerals zwischen 9 und 20 % schwankt. Opale mit einem geringen Kristallwasseranteil neigen mit der Zeit dazu, spröde und rissig zu werden sowie an Farbintensität zu verlieren.
Übergeordnet handelt es sich bei Moosopalen um eine Varietät der Quarzgruppe, zu der unter anderem auch die Mineralien Amethyst, Bergkristall, Rosenquarz, Rauchquarz, Tigerauge und Citrin gehören.
Die Farbe von Moosopal ist hell, wobei die Grundfarbe milchig-weiß, beige, gelblich, grau oder hellbraun sein kann - durchzogen von den markanten moosgrünen bis schwarzen Dendriten; kleinen Ästchen oder baumähnliche Formen, die an Moos erinnern. Trotz der Ähnlichkeit mit Moos handelt es sich bei Moosachaten nicht um Fossilien, sondern um im Opal eingeschlossene Eisen- und Manganoxide.
Das für Edelopale charakteristische Farbenspiel, die sog. Opaleszenz, ist nicht vorhanden, weshalb Moosopale als Gemeine Opale bezeichnet werden.
Die Strichfarbe von Moosopal ist weiß.
Moosopale sind amorphe Mineralien, d.h. auch unter 20.000-facher Vergrößerung ist keine Kristallform erkennbar.
Der Bruch von Moosopalen ist muschelig-splittrig, die Spaltbarkeit ist nicht vorhanden. Zudem weisen Moosopale einen glas- bis wachsartigen Glanz bei durchscheinender bis undurchsichtiger Transparenz auf.
Die Mohshärte von Moosopalen beträgt 5,5 bis 6,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) und die Dichte variiert abhängig vom Wasseranteil zwischen 1,98 bis 2,5 g/cm3.
Entstehung und Verbreitung von Moosopalen
Moosopale sind Sekundärminerale, die aus der Zersetzung von kieselsäurehaltigen Materialien (z.B. Silikatmineralien oder siliciumdioxidreiche Gesteine) und der Anwesenheit von Wasser sowie den dendritenbildenden Eisen- und Manganoxiden hervorgehen. Mit der Zeit verfestigt sich die Masse, ohne eine Kristallstruktur auszubilden.
Besonders viele Vorkommen von Moosopal befinden sich in Australien; aber auch in Indonesien, Japan, Brasilien und in den USA wurden einige Fundorte von Moosopal beschrieben, wobei die Vorkommen mit den Quarzvarietäten Achat, Chalcedon und Opal vergesellschaftet sind.
Verwendung und Bedeutung von Moosopal
Moosopale werden insbesondere zu Handschmeichlern, Trommelsteinen und Schmuck verarbeitet. Der Fokus liegt dabei auf Glattschliffen wie dem Cabochonschliff bzw. wird der Stein der natürlichen Form folgend glatt poliert, um die moosartigen Zeichnungen zu betonen.
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Quellen:
- Hartmann, C. F. A. (1825): Moosopal. IN: Handwörterbuch der Mineralogie, Berg-, Hütten- und Salzwerkskunde, nebst der französischen Synonymie
- Bauer, M. (1896): Moosopal. IN: Edelsteinkunde. Eine allgemein verständliche Darstellung der Eigenschaften, des Vorkommens und der Verwendung der Edelsteine, nebst einer Anleitung zur Bestimmung derselben für Mineralogen, Steinschleifer, Juweliere, etc · Band 2
- Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
- Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
- Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten 1900 Einzelstücke. BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
- www.mindat.org - Moss Opal