Kaum ein Mineral ist in Hinblick auf die Farbe und die Erscheinung der Muster so vielseitig wie das Quarzmineral Opal. Ebenso vielgesichtig sind die Namen, unter denen Opale verkauft werden – eine Übersicht.
Das augenscheinlich auffälligste Merkmal von Opalen ist die Opaleszenz. Ein Schillern in den Farben des Regenbogens, das durch den Aufbau der Kristallstruktur begründet wird (Näheres siehe: Opaleszenz – Das Schillern der Opale). Doch nicht jeder Opal schillert, wird dennoch als Opal definiert, sofern das Mineral die zweite Eigenschaft erfüllt: der Kristallwasseranteil. Im Gegensatz zu anderen Quarzen wie Amethyst, Bergkristall und Rosenquarz verfügt Opal über einen neun bis 20 %-igen Kristallwassergehalt, der altersbedingten Schwankungen (Stichwort Alterung und Austrocknung) unterliegt.
Hält man einen Opal gegen das Licht, kann dieser durchsichtig, durchscheinend oder undurchsichtig sein.
Genauso vielfältig wie die Farben, die sich in den Opalkristallen wiederfinden, sind die Muster, die im englischsprachigen Bereich detaillierter beschrieben werden als im deutschsprachigen Raum.
Unter dem Namen Boulder-Opal, Matrix-Opal oder Boulder-Matrix-Opal werden Opale zusammengefasst, bei denen das Muttergestein Limonit noch vorhanden ist und im Zuge der Verarbeitung/Politur erhalten bleibt. Der Opal hebt sich von der bräunlichen Gesteinsmatrix als Ader, Rissfüllung oder größere Fläche eindeutig ab.
Boulder-Opal wird aus dem Englischen mit Felsbrocken-Opal übersetzt und verweist auf die Verbindung Muttergestein-Opal.
Das Land, in dem die meisten Opale abgebaut werden, ist Australien. Mit der Entdeckung der hiesigen Opalvorkommen in Down Under zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Region um Kosice, Presov und Dubnik – damals noch Ungarn, heute im Staatsgebiet der Slowakei gelegen – uninteressant, nicht zuletzt, weil die Ausbeute der australischen Opale die Menge der in Mitteleuropa zutage geförderten Opale um Längen übertraf.
Um die Herkunft zu betonen, die oftmals mit einer besonderen Farbqualität einhergeht, hat es sich eingebürgert, den Ort der Mine mit in den Namen einfließen zu lassen.
Heutzutage ist es kein Geheimnis mehr, dass Edelsteine künstlich hergestellt werden. Die Qualität ist im Vergleich zum natürlichen Pendant gleichbleibend, besonders gefragte Farben und Farbkombinationen können jederzeit produziert werden.
Häufig werden Opal-Synthesen und Imitationen mit dem Namenszusatz Opal versehen, was irreführend ist, denn die Vermutung einer exquisiten Opalvarietät liegt nahe. Dabei ist es oftmals der Erfinder der jeweiligen Synthese-Methode, der im Namen integriert wurde.
Name | Synonym | Jahr | Bestandteile |
---|---|---|---|
Chatham-Opal | - | 2000 | - |
Gilson-Opal | Gilsonit | 1974 | Siliciumdioxid und Zirkonium |
Opalit |
| 1988 | Siliciumdioxid und Resin |
Neo Noble Opal | - | 1970er | Kunststoff |
Pastoral-Opal | - | 1983 | Kunststoff |
Slocum-Stein | Slocum-Opal | 1974 | Silikatglas, Titan- und Aluminiumfäden |
Sterling-Opal | - | - | Kunstharz |
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Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- www.mindat.org
Letzte Aktualisierung: 22. November 2021