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Mikroklin

Mikroklin rosa
Rosafarbener Mikroklin nebst Pumpellyit (Fundort: Winona, USA)


Mikroklin - Ein Feldspatmineral

Nachdem Mikroklin erstmals in Stavern in Südnorwegen entdeckt wurde, erhielt das Mineral 1930 von August Breithaupt (1791 bis 1873; deutscher Mineraloge) den Namen Mikroklin, den er in seine Ausführungen "Ueber die Felsite und einige neue Specien ihres Geschlechts", 2. Absatz "Mikrokline Felsite oder Mikroklin" präsentierte.
Breithaupt bediente sich beim Namen Mikroklin den griechischen Vokabeln für klein und geneigt – bezugnehmend auf die minimale Abweichung der Spaltebenen des Minerals von 90°.


Eigenschaften von Mikroklin

Mikroklin ist ein Silikatmineral bestehend aus K(AlSi3O8) und ist im Speziellen ein Vertreter der Feldspat-Gruppe, genauer der Kalifeldspäte.

Mikroklin ist von weißer, hellgelber, rotweißer bis hellblaugrüner Farbe, wobei die blaugrüne Mikroklin-Varietät unter dem Namen Amazonit bekannt ist, während Hyalophan von weißer bis gelblicher Farbe oder farblos ist und die Mikroklin-Varietät Chesterlith weiß bis beigefarben ist.
Die Strichfarbe von Mikroklin ist weiß.

Mikroklin
Türkisfarbener Mikroklin

Mikroklin kristallisiert im triklinen Kristallsystem und bildet prismatische, orthorhombische oder tafelige Kristalle. Die Aggregate sind massig oder körnig.

Mikroklin ist von durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz, der Glanz ist glasartig und auf frischen Spaltflächen perlmuttartig.
Der Bruch des Feldspatminerals ist uneben, die Spaltbarkeit ist typischerweise vollkommen.

Die Mohshärte des Feldspatminerals beträgt 6 bis 6,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 2,55 bis 2,63 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Mikroklin

Mikroklin ist ein Mineral magmatischen Ursprungs, deshalb auch in zahlreichen Gesteinen als Gemengteil - mineralischer Baustein - enthalten, so zum Beispiel in Schriftgranit, Monzonit, Fenit, Granit oder Diorit. Daneben kann Mikroklin auch in einigen metamorphen Gesteinen vertreten sein.

Begleitminerale von Mikroklin sind unter anderem Eudialyt, Albit, Aquamarin, Hornblende, Schörl und Rubellit/Turmalin, Pumpellyit, Hyalit und Rauchquarz/Quarz, Aegirin, Spessartin, Fluorit, Zektzerit, Zimbabweit, Wollastonit, Ekanit, Synchysit, Hackmanit, Hastingsit, Jeremjewit sowie die Glimmerminerale Biotit, Lepidolith und Muskovit.

Die Vorkommen von Mikroklin sind weltweit sehr verbreitet, wie bspw. in Grönland; Island; Skandinavien; Schottland; England; Frankreich; Belgien; Zwickau, Fichtelgebirge, Wendelberg, Bensheim und Haslach/Deutschland; Schweiz; Österreich; Spanien; Portugal; Italien; Polen; Tschechien; Slowakei; Ukraine; Russland; Marokko; Ägypten; Elfenbeinküste; Nigeria; Kongo; Namibia; Sambia; Mozambique; Südafrika; Madagaskar; Kasachstan; Usbekistan; Afghanistan; Pakistan; Indien; Mongolei; Myanmar; China; Japan; Australien; Chile; Argentinien; Paraguay; Brasilien; Mexiko; Kanada und in den USA.


Verwendung und Bedeutung von Mikroklin

Neben der Verarbeitung zu Schmuckstein kommt Mikroklin als Rohstoff in der Herstellung von Porzellan und Glas zum Einsatz.


Nachweis von Mikroklin

Mikroklin ist in Flußsäure löslich.


Auch interessant:



Quellen:

  • Breithaupt, A. (1830): Ueber die Felsite und einige neue Specien ihres Geschlechts. Mikrokliner Felsit oder Mikroklin. IN: Journal für Chemie und Physik, Band 60
  • Ewreinoff, J. v. (1839): Ueber die chemische Zusammensetzung des Mikroklins. IN: Annalen der Physik und Chemie
  • Brauns, R. (1891): Mikroklin. IN: Die optischen Anomalien der Krystalle
  • Klockmann, F. (1892): Mikroklin. IN: Lehrbuch der Mineralogie für Studirende und zum Selbstunterricht
  • Tschermak, G. (1897): Mikroklin. IN: Lehrbuch der Mineralogie
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Okrusch, M. und Matthes, S. (2014): Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
  • Hochleitner, R. (2017): Welcher Stein ist das? Kosmos Naturführer. Über 350 Mineralien, Edelsteine & Gesteine. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG, Stuttgart
  • Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten 1900 Einzelstücke. BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
  • www.mindat.org - Microcline

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 10.01.2025

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