Synchysit
Synchysit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: synchysite
Synchysit oder Parisit?
Die Entdeckung des Minerals Synchysit geht auf den schwedischen Naturforscher Gustaf Nordenskiöld (1868 bis 1891) zurück, der das Mineral im Jahr 1894 im Narssarssuk-Pegmatit nahe Igaliku auf Grönland fand.
Nordenskiöld ging zunächst aus, dass es sich um das Mineral Parisit handeln würde, hegte aber bereits damals schon Zweifel ob der Richtigkeit, da der Habitus der Kristalle nicht dem für Parisit typischen hexagonalen Kristallen entsprach. Weitere Untersuchungen konnte er nicht vornehmen, da er zu wenig Probenmaterial zur Hand hatte.
1897 führte es den schwedischen Mineralogen Gustaf Flink (1848 bis 1931) ebenfalls nach Grönland und sammelte vor Ort Proben des Minerals. Seine Analysen bestätigten, dass in Nordenskiölds Fall ein bis dato unbekanntes Mineral vorlag, dem er im Jahr 1901 den Namen Synchysit gab. Bei der Wahl des Namens bezog sich Flink auf die griechische Vokabel für „Verwechslung“ - in Anspielung auf die Geschichte des Minerals und optische Ähnlichkeit mit Parisit.
Eigenschaften von Synchysit
Synchysit ist der Name einer Gruppe von Mineralien, die zur Klasse der Carbonate zählen.
Flink beschrieb die Farbe von Synchysit zunächst als „aschgrau, trüb und die Flächen nur wachsartig schimmernd“, ergänzt aber, dass die Farben auch „wachsgelb, lichtgrau bis haarbraun“ sein können.
In puncto Größe der Kristalle erwähnt Flink, dass die Synchysit etwa 1 bis 2 mm kleine Kristalle bildet, die im Durchmesser etwa 0,5 mm breit sind.
Eigenschaft | Beschreibung |
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Chemische Zusammensetzung | CaCe(CO3)2F |
Mineralklasse | Carbonate
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Kristallsystem |
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Farbe | weiß, gelb, orange-gelb, gelb-braun, gelb-grau, grau |
Strichfarbe | weiß |
Glanz | wachsartig, glasartig |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | halbmuschelig, splitterig |
Spaltbarkeit | kein |
Mohshärte | 4,5 |
Dichte | 3,9 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Synchysit
Synchysit wird im Zusammenhang mit Gesteinen magmatischen Ursprungs wie Granit-Pegmatit, Kimberlit oder Syenit gefunden und ist dabei unter anderem mit Adular/Feldspat, Aegirin, Anatas, Albit/Feldspat, Astrophyllit, Baryt, Bastnäsit, Brookit, Catapleiit, Cordylit-(Ce), Elpidit, Epidymit, Fluorit, Glimmer, Hämatit, Mikroklin/Feldspat, Neptunit, Rhodochrosit und Quarz vergesellschaftet.
Neben der Typlokalität auf Grönland existieren weitere Synchysit-Vorkommen in Norwegen, Schweden, Frankreich, Deutschland, in der Schweiz, Österreich, Tschechien, in der Slowakei, Italien, Griechenland, Ungarn, Rumänien, in der Mongolei, Russland, Südafrika, Madagaskar, Afghanistan, Indien, China, Japan, Australien, Argentinien, Kanada sowie in den USA.
Bedeutung und Verwendung von Synchysit
Synchysit ist vor allem für Mineraliensammlungen interessant.
Auch interessant:
Quellen:
- Flink, G. (1900): Ueber den Synchysit von Narsarsuk in Süd-Grönland, ein Mineral, welches für Parisit gehalten wurde. IN: Bulletin of the Geological Instution of the University of Upsala
- www.mindat.org - Synchysite
- www.mineralienatlas.de - Synchysit