Purpurit
Purpurit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: purpurite
Purpurit - Ein Magnesium-Eisen-Phosphat
Das Mineral Purpurit wurde erstmals im Jahr 1904 in der Faires Mine in North Carolina in den USA entdeckt und 1905 von den US-Mineralogen Waldemar Theodore Schaller (1882 bis 1967) sowie Louis Caryl Graton (1880 bis 1970) beschrieben.
Unter dem Titel "Purpurite, a new Mineral" veröffentlichten Schaller und Graton ihre Erkenntnisse zu dem Mineral und wie sie auf den Namen Purpurit kamen: "The most striking feature of this mineral is its purple or dar reddish color, and for this reason it has been named purpurite, from the Latin purpura, purple or dark red" - demnach steht hinter dem Namen Purpurit der direkte Verweis auf die auffälligste Eigenschaft des Mineral: die Farbe Purpur.
Eigenschaften von Purpurit
Mit der Zusammensetzung (Mn3+,Fe3+)PO4 zählt Purpurit zur Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate.
Die Farbe von Purpurit variiert zwischen violett, intensiv rot oder rosa, sodass eine gewisse Ähnlichkeit mit Charoit gegeben ist.
Infolge der Alterung und Verwitterung kann Purpurit auch dunkelbraun bis braunschwarz werden.
Die Strichfarbe des Minerals - d.h., die Farbe, die entsteht, wenn ein Mineral über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird - ist violett-rosa.
Purpurit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem. Gut ausgebildete, tafelige Kristalle sind von Seltenheit, vielmehr liegt Purpurit eingewachsen als massiges Aggregat vor.
Der Bruch des Minerals ist uneben, die Spaltbarkeit ist vollkommen ausgeprägt. Die Transparenz von Purpurit ist undurchsichtig, der Glanz ist matt, auf frischen Spaltflächen ist dieser seidenartig.
Die Mohshärte beträgt 4 bis 4,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 3,2 bis 3,7 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Purpurit
Purpurit geht als Sekundärmineral aus der Auswaschung oder Oxidation eisen- und manganhaltiger Lagerstätten sowie weiterer Phosphatminerale hervor.
Die Ausgangsminerale für die Entstehung von Purpurit sind häufig Amblygonit, Lithiophilit und Triphylit.
Die Vorkommen von Purpurit sind unter anderem mit Lithiophilit, Vivianit, Salmonsit, Fillowit, Strengit, Eosphorit, Stewartit, Heterosit, Reddingit, Sicklerit, Hureaulit, Fairfieldit, Phosphoferrit, Wolfeit, Triploidit, und Dickinsonit vergesellschaftet.
Nennenswerte Vorkommen des Phosphatminerals befinden sich in Schweden; Finnland; Frankreich; Österreich; Portugal; Italien; Bodenmais/Deutschland; Ruanda; Namibia; Südafrika; Minas Gerais/Brasilien; Utah, Maine, New Hampshire, Connecticut/USA und Australien.
Bedeutung und Verwendung von Purpurit
Aufgrund der hohen Gehalte an Eisen und Mangan wird Purpurit teilweise zur Gewinnung der genannten Metalle abgebaut; weit häufiger kommt das Mineral jedoch als Schmuckstein zum Einsatz oder wird als Heilstein verkauft, ohne dass die Heilwirkung von Purpurit in wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt werden konnte.
Nachweis von Purpurit
Purpurit ist in Salzsäure löslich. Bei Erhitzung im verschlossenen Röhrchen verfärbt sich das Mineral ockerfarben und setzt dabei gleichzeitig Wasser frei. In der offenen Flamme schmilzt Purpurit problemlos.
Purpurit fluoresziert nicht, der Pleochroismus erscheint in grün-grau bis rosagrau.
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Quellen:
⇒ Graton; L. C. und Schaller, W. T. (1905): Purpurite, a new Mineral. IN: American Journal of Science August 1905
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (2020): Purpurit. IN: Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten 1900 Einzelstücke
⇒ www.mindat.org - purpurite