Heterosit
Heterosit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: heterosite | französisch: hétérosite
Heteposit und Heterosit
Das Mineral Heterosit wurde erstmals 1825 von Louis-Nicolas Vauquelin (1763 bis 1829) beschrieben, damals noch unter dem Namen Heteosit. In seinen Ausführungen "Analyse de l´Hétépozite, minéral envoyé, sous cette dénomination, par M. Alluau aîné, du département de la Haute-Vienne" beschäftigt sich der französische Chemiker mit den Eigenschaften des Minerals.
Der Name Heterosit wird ein Jahr später von Francois Alluaud (1778 bis 1866) unter dem Titel "Notices sur l'hétérosite, l'hureaulite (fer et manganèse phosphatés), et sur quelques autres minéraux du département de la Haute-Vienne" gewählt. Bei der Namensgebung des in Les Hureaux/Frankreich entdeckten Minerals bezog sich der französische Geologe Alluaud auf die optische Ähnlichkeit mit Purpurit. Chemisch betrachtet handelt es sich bei Purpurit um ein manganhaltiges Phosphatmineral, das von der Zusammensetzung von Heterosit abweicht – daher der aus dem Griechischen stammende Name „abweichender Stein“.
Eigenschaften von Heterosit
Heterosit ist ein eisenhaltiges Phosphatmineral, das der Farbe wegen leicht mit Purpurit verwechselt werden kann und so zu dem Namen Ferropurpurit kam – angelehnt an die chemische Zusammensetzung von Heterosit.
Auch wenn Heterosit hauptsächlich ein violettes bis purpurfarbenes Mineral ist, beobachtete der Geologe Carl Friedrich Naumann (1797 bis 1873) bereits 1859, dass sich die Farbe im Zuge der Verwitterung verändert; ihm zufolge ist Heterosit anfangs "grünlichgrau in das Blaue schielend, doch an der Luft dunkel viol- bis lavendel- oder violettbraun werdend".
Eigenschaft | Beschreibung |
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Chemische Zusammensetzung | Fe3[PO]4 |
Mineralklasse | Phosphate |
Kristallsystem |
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Farbe |
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Strichfarbe | hellviolett |
Glanz |
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Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Mohshärte | 4,5 bis 5 |
Dichte | 3,40 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Heterosit
Heterosit ist ein Sekundärmineral, das aus der Oxidation der Phosphatmineralien Lithiophilit und Triphylin hervorgeht, aber auch im Zusammenhang mit granitischen Pegmatiten gefunden wird.
Abhängig vom jeweiligen Standort kommt Heterosit mit einer Reihe weiterer Mineralien vor, darunter u.a. Alluaudit, Ferrisicklerit, Fillowit, Muskovit/Glimmer, Purpurit, Quarz, Robertsit, Rockbridgeit, Triphylit und Vivianit.
Die Vorkommen von Heterosit rund um den Globus sind übersichtlich verteilt. Weltweit existieren nur wenige Heterosit-Fundorte, bspw. in Schweden, Finnland, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien, Ungarn, Portugal, Spanien, Marokko, Ruanda, Namibia, Australien, Brasilien, Argentinien sowie in den USA.
Verwendung und Bedeutung von Heterosit
Trotz der Eisengehalte ist Heterosit aufgrund der Seltenheit als Erz nicht von wirtschaftlichem Interesse.
Teilweise wird das violette Mineral zu Schmuck verarbeitet.
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Quellen:
- Vauquelin, L. N. (1825): Analyse de l´Hétépozite, minéral envoyé, sous cette dénomination, par M. Alluau aîné, du département de la Haute-Vienne, IN: Annales de chimie et de physique, Band 30
- Alluaud, F. (1826): Notices sur l'hétérosite, l'hureaulite (fer et manganèse phosphatés), et sur quelques autres minéraux du département de la Haute-Vienne. IN: Annales des Sciences Naturelles
- Blum, J. R. (1845): Heterosit. IN: Lehrbuch der Oryktognosie
- Naumann, C. F. (1859): Heterosit. IN: Elemente der Mineralogie
- Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten 1900 Einzelstücke. BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
- Hochleitner, R. (2020): Welcher Stein ist das? Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Company KG
- www.mindat.org - Heterosite