Konichalcit
englisch: conichalcite
Konichalcit = Kupferstaub
Als das Mineral Konichalcit zum ersten Mal in der Don Bonete Mine in Hinjosa de Cordova in Andalusien/Spanien (Kenngott, 1852) entdeckt wurde, hielt man es für kupferhaltigen Staub, da die Kristalle des Minerals von so geringer Größe sind, dass diese an Staub erinnerten, weshalb der Mineraloge August Breithaupt (1791 bis 1873) dem Mineral den aus dem Griechischen stammenden Namen Konichalcit (konia = Staub, chalkos = Kupfer) gabf.
Eigenschaften von Konichalcit
Mit der chemischen Zusammensetzung CaCu[OH|AsO4] wird Konichalcit der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate zugeordnet.
Die Farbe von Konichalcit variiert zwischen gelb- und mittel- bis hin zu smaragdgrün, oder wie Breithaupt einst schrieb: "pistacien- und smaragdgrün". Der Chemiker Johann Rudolf Wagner (1822 bis 1880) beschrieb Konichalcit 1850 als ein "malachitähnliches Mineral".
Die Strichfarbe ist stets hellgrün.
Konichalcit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und bildet kurzprismatische Kristalle, während die Aggregate krustenartig, traubig, nierenförmig, massig oder radialförmig ausgebildet sind.
Die Transparenz des Kupferminerals ist durchsichtig bis durchscheinend, der Glanz ist glasartig bis fettig. Konichalcit weist einen unebenen Bruch auf, die Spaltbarkeit ist nicht vorhanden.
Die Mohshärte beträgt 4,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte wird mit 4,33 g/cm³ angegeben.
Entstehung und Verbreitung von Konichalcit
Konichalcit ist ein Sekundärmineral, das in kupererzhaltigen Lagerstätten entsteht.
Je nach Fundort kann Konichalcit unter anderem mit Azurit, Malachit, Jarosit, Ajoit, Libethenit, Klinoklas, Calcit, Chrysokoll, Erythrin, Goethit, Rosasit, Adamin, Arsenogorceixit, Cuprit, Agardit, Arseniosiderit, Smithsonit, Aragonit, Tirolit, Cuproaustinit, Brochantit, Mixit, Cyanotrichit, Gibbsit, Limonit, Quarz und Olivenit vergesellschaftet sein.
Bekannte Vorkommen von Konichalcit befinden sich in Thüringen, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg/Deutschland; Tschechien; Polen; Tirol, Salzburg, Kärnten/Österreich; Graubünden/Schweiz; Irland, Wales; England; Russland; Ungarn; Mazedonien; Sardinien, Ligurien, Piemont/Italien; Spanien; Laurion/Griechenland; Kasachstan; Japan; Namibia; Marokko; Mexiko sowie in den USA.
Besonders schöne Exemplare stammen oft aus der griechischen Region Laurion, die dort oft mit Atacamit oder Malachit vergesellschaftet sind.
Bedeutung und Verwendung von Konichalcit
Konichalcit ist vor allem für Mineraliensammlungen von Interesse.
Nachweis von Konichalcit
Konichalcit ist löslich in Säuren, beim Erhitzen im offenen Röhrchen wird Kristallwasser freigesetzt. Gleichzeitig nimmt das Mineral eine schwarze Farbe an.
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Quellen:
- Breithaupt, A. (1849): Konichalcit. Mineralogische Bestimmung von A. Breithaupt
- Wagner, J. R. (1850): Konichalcit. IN: Ergänzungen zu dem Handwörterbuch der Chemie und Physik
- Kenngott, G. A. (1852): Konichalcit. IN: Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen in den Jahren 1844 bis 1849
- Blum, J. R. (1854): Konichalcit. IN: Lehrbuch der Oryktognosie mit 333 krystallographischen Figuren
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- Hochleitner, R. (2019): Der neue Kosmos-Mineralienführer. 700 Mineralien, Edelsteine und Gesteine. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Company KG
- www.mindat.org - Conichalcite