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Olivenit

Olivenit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: olivenite | französisch: olivénite


Von Arseniksaurem Kupfererz, Olivenerz und Oliven-Malachit

Die Erstbeschreibung des Minerals Olivenit stammt aus der Feder des Chemikers Martin Heinrich Klaproth (1743 bis 1817). In seinen “Mineralogisch-chemischen Beytrag zur Naturgeschichte Cornwallischer Mineralien“ aus dem Jahr 1786 führt Klaproth zahlreiche Zinn- wie auch Kupfererze auf, die im „Kupfergange zu Carrach“ - dem heutigen Carharrack in Cornwall/England – vorkommen. Unter den Funden waren auch einige bis dato unbekannte Mineralien, darunter eine “Kupferbildung, die der Zahn der Zeit den Feldspat zermalt“ hat. Klaproth beschreibt die Farbe schon damals als eine “zarte, olivengrüne“, nannte das Mineral zunächst in Anspielung auf die chemische Zusammensetzung noch „aus Kupfer durch Arseniksäure vererzt“.


Olivenit aus Laurion
Olivenit in kleinen Kristallen (Fundort: Laurion)

1789 setzt sich der Mineraloge und Geologe Abraham Gottlob Werner (1749 bis 1817) ebenfalls mit dem Arseniksaurem Kupfererz auseinander und führt es “Olivenerz“ in die Literatur ein.

Ein weiterer historischer Name für Olivenit ist Oliven-Malachit, der auf seinen Kollegen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) zurückgeht.

Den heute gültigen Namen Olivenit erhielt das Mineral im Jahr 1820 durch den Geologen und Mineralogen Robert Jameson (1774 bis 1854) – namensgebend ist die häufig vorkommende olivgrüne Farbe des Kupferminerals.


Eigenschaften von Olivenit

Tabelle: Die Eigenschaften von Olivenit
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung Cu(AsO4)(OH)
Mineralklasse Phosphate, Arsenate und Vanadate
Kristallsystem
  • monoklin
  • kurz- und langprismatische Kristalle
  • radialstrahlige und massige Aggregate
Farbe
  • “licht spangrün“ - Werner (1789)
  • “verdigris-green“ | grünspangrün – Jameson (1820)
  • olivgrün
  • grau- oder braunstichiges Grün
  • gelb bei faserigen Kristallen
Strichfarbe weißgrün
Glanz vielseitig: glasartig, seidig, diamanten bis perlmuttartig
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch uneben, muschelig
Spaltbarkeit undeutlich
Mohshärte 3
Dichte 4,45 bis 4,46 g/cm³


Olivenit aus der Grube Clara
Strohgelber Olivenit in Nadelform (Fundort: Clara)

Entstehung und Verbreitung

Als Sekundärmineral entsteht Olivenit in der Oxidationszone von Kupfer-Lagerstätten, ist dabei zusammen mit den Mineralien Quarz, Cyanotrichit, Duftit, Cuprit, Konichalcit, Azurit, Tirolit, Chrysolith, Brochantit, Cornwallit, Spangolith, Klinoklas, Chalkophyllit, Clarait, Pharmakosiderit, Strashimirit, Cornetit, Malachit und Skorodit vergesellschaftet.

Neben der Typlokalität in England wurde Olivenit auch in Frankreich, Belgien, Deutschland, in der Schweiz, in Österreich, Tschechien, in der Slowakei, in Ungarn, Italien, Spanien,Griechenland, Bulgarien, Marokko, Südafrika, Japan, China, Australien, Argentinen, Brasilien sowie in den USA gefunden.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Klaproth, M. H. (1786): Mineralogisch-chemischer Beytrag zur Naturgeschichte Cornwallischer MIneralien. Kupfererze. IN: Schriften der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin. Band 7
⇒ Werner, A. G. (1789): Olivenerz. IN: Bergmännisches Journal. Band 1
⇒ Jameson, R. (1820): Olivenite. IN: A System of Mineralogy
www.mindat.org - Olivenit

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 30.08.2024

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