Cornwallit
englisch: cornwallite
Cornwallit - Ein kupferhaltiges Arsenat
Die Erstbeschreibung des Minerals Cornwallit stammt aus dem Jahr 1846 und ist dem Mineralogen Franz Xaver Zippe (1791 bis 1863) zu verdanken. In seinen Ausführungen "Über den Cornwallit, eine neue Species des Mineralreichs" beschreibt er ein Mineral, das sich von anderen Kupfermineralen unterscheidet und dass er mit dem bis dato gültigem Synonym "untheilbarer Dystom-Malachit" nicht zufrieden ist, da die chemische Zusammensetzung von Cornwallit dem widerspricht. Stattdessen schlägt er den Namen Cornwallit in Anspielung auf die Typlokalität Wheal Gorland, die sich in der englischen Grafschaft Cornwall befindet, vor.
In der älteren mineralogischen Mineralogie ist Cornwallit auch unter dem Verweis auf den Begriff Erinit zu finden - Ein Name, der auf den Mineralogen Wilhelm von Haidinger (1795 bis 1871) zurückgeht, der das Mineral nach den Vorkommen in Irland (irisch Eire) Erinit taufte.
Eigenschaften von Cornwallit
Cornwallit ist mit der chemischen Zusammensetzung Cu5(AsO4)2(OH)4 ein Vertreter der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadanate.
Zippe beschrieb die Farbe von Cornwallit einst als "ein ziemlich reines Grün, theils ins Spangrüne, theils ins Grasgrüne geneigt". Der Geograph Karl Haushofer (1869 bis 1946) ergänzt um "smaragdgrün bis dunkellauchgrün"; möglich sind aber auch hell- bis weißgrüne sowie schwarzgrüne Kristalle.
Die Strichfarbe von Cornwallit ist ebenfalls hellgrün.
Cornwallit kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend und bildet kugelige, nierige sowie radialstrahlige Aggregate von mikroskopisch kleiner Größer, oder mit den Worten von Zippe 1846: die Kristalle von Cornwallit bildet "sehr kleine Kugeln und Halbkugeln (gleichsam Tröpfchen), welche zu zarten Trauben und nierenförmigen Partien verbunden sind" oder krustige Überzüge auf dem Muttergestein oder nicht selten Pseudomorphosen nach Chrysokoll bilden.
Das Kupfermineral ist vo mattem bis fettartigem Glanz bei durchsichtiger Transparenz. Der Bruch ist muschelig, die Spaltbarkeit ist nicht vorhanden.
Die Mohshärte von Cornwallit beträgt 4,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte vo 2,52 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Cornwallit
Cornwallit ist ein Sekundärmineral, das in Kupferlagerstätten vorkommt.
Die Vorkommen von Cornwallit sind mit weiteren Kupfermineralien wie Azurit, Malachit, Klinoklas, Brochantit, Chalkophylit, Tirolit, Cornulit, Konichalcit, Lavendulan, Olivenit und Strashimirit gefunden wird.
Auch wenn Cornwallit ein weltweit vorkommt, beschränken sich die Fundorte auf einige, wenige Stellen: z.B. England, Frankreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Bulgarien, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Südafrika, Australien, Mexiko sowie in den USA.
Bundesland | Fundort |
---|---|
Baden-Württemberg | Gengenbach/Oberwolfach, Haslach, Wittichen, Villinigen-Schwennigen, Calw, Kälbelberg, Freudenstadt |
Bayern | Hartkoppe/Sailauf, Sommerkahl |
Hessen | Reichenbach, Weinbach |
Niedersachsen | Bad Lauterberg, Mine Wolkenhügel/Göttingen |
Nordrhein-Westfalen | Silberg, Müsen, Eiserfeld, Gosenbach |
Rheinland-Pfalz | Imsbach, Kausen, Puderbach |
Sachsen | Bärenstein, Langenberg |
Verwendung und Bedeutung von Cornwallit
Auch wenn Cornwallit aufgrund des Kupfers als Erz interessant wäre, kommt dem Mineral wegen der Seltenheit keine wirtschaftliche Bedeutung zu.
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Quellen:
⇒ Zippe, F. X. (1846): Über den Cornwallit, eine neue Species des Mineralreichs
⇒ Hörnes, M. (1847): Uebersichtliche Darstellung des Mohsischen Mineralsystemes zum Gebrauche für Studirende
⇒ Haushofer, K. (1862): Cornwallit. IN: Leitfaden für die Mineralbestimmung
⇒ Hochleitner, R. (2019): Cornwallit. IN: Der neue Kosmos-Mineralienführer. 700 Mineralien, Edelsteine und Gesteine
⇒ www.mindat.org - cornwallite