Adamin
Adamin - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: adamite | französisch: adamite
Adamin - Ein seltenes Zinkmineral
Namenspate des Minerals Adamin ist der französische Mineraloge Gilbert Joseph Adam (1795 bis 1881), der das Mineral in Chañarcillo in der Región de Atacama in Chile entdeckte und das von Charles Friedel (französischer Chemiker; 1832 bis 1899) 1865 in seinen Aufzeichnungen zu "Sur l'Adamine, nouvelle espèce minérale" den Namen Adamin erhielt.
Eigenschaften von Adamin
Mit der Zusammensetzung Zn2AsO4(OH) ist Adamin ein Vertreter der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate, wobei Adamin folgende Varietäten umfasst:
- Nickeladamin
- Aluminiumadamin
- Aluminiumadamin
- Kobaltadamin
- Manganadamin
- Cuproadamin
Selten gibt es auch Adamine, die bis zu 2 Prozent Eisen in Spuren enthalten.
Die Farbe von Adamin variiert von farblos über grün (Cuproadamin), gelb, rosa (Kobaltadamin), violett und braun.
Die Strichfarbe von Adamin ist dennoch immer weiß.
Adamin kristallisiert dem orthorhombischen Kristallsystem folgend. Die für Adamin typischen Kristalle sind kurz- oder langprismatisch, treten aber auch in Form von Doppelpyramiden auf. Die entsprechenden Aggregate sind krustenartig, radialstrahlig, traubig, kugelig (siehe Frenzel, 1895), nadelig oder massig, häufig auch zu Zwillingen miteinander verwachsen.
Der Glanz von Adamin ist glasartig, die Transparenz ist durchsichtig bis durchscheinend. Der Bruch des Arsenats ist halbmuschelig bis uneben, die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Die Mohshärte von Adamin beträgt 3,5 (= mittelhart) bei einer Dichte von 4,3 bis 4,4 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Adamin
Adamin ist ein Mineral sekundären Ursprungs, das in der Oxidationszone von zinkhaltigen Erzgängen im Zusammenspiel mit arsenhaltigen Lösungen entsteht.
Begleitet werden die Adamin-Vorkommen bspw. von Azurit, Malachit, Skorodit, Mimetesit, Konichalcit, Calcit, Limonit, Smithsonit und Hemimorphit.
Bedeutende Vorkommen von Adamin befinden sich unter anderem in Irland; Schottland; England; Wales; Frankreich; Goslar, St. Andreasberg, Sauerland, Siegerland, Düren, Calw, Wittichen, Oberwolfach und Freudenstadt/Deutschland; Schweiz; Brixlegg, Bad Eisenkappl und Sattlerkogel/Österreich; Griechenland; Spanien; Italien; Tschechien; Namibia; Iran; China; Australien; Argentinien; Mexiko und in den USA.
Verwendung und Bedeutung von Adamin
Aufgrund der Seltenheit und der großen Farbvielfalt ist Adamin vor allem für Sammlungen von Interesse. Insbesondere Micromountsammler freuen sich an den teils unterschiedlichen Formen, die das Mineral ausbildet. Besonders schöne Exemplare stammen aus Laurion (Griechenland).
Da Adamin durch das enthaltende Arsen toxisch ist, sollte man beim Anfassen des Minerals vorsichtig sein. Die Aufbewahrung des Minerals sollte nach Möglichkeit in Dosen oder anderen geschlossenen Behältern erfolgen.
Nachweis von Adamin
Adamin ist in verschiedenen Säuren leicht löslich, phosphoresziert und fluoresziert in Gelb bis Gelbgrün.
Auch interessant:
Quellen:
- Friedel, C. (1865): Sur l'Adamine, nouvelle espèce minérale
- Kenngott, G. A. (1845): Adamin. IN: Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen
- Frenzel, A. (1895): Mineralogisches. IN: Mineralogische und petrographische Mittheilungen. Band 14
- Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- Hochleitner, R. (2017): Welcher Stein ist das? Kosmos-Naturführer. Über 350 Mineralien, Edelsteine und Gesteine. Franckh Kosmos Verlag
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
- Adamine | mindat.org