Roselith
Roselith - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: roselite | französisch: rosélite
Roselith - Ein seltenes rosenrotes Mineral
Der Name Roselith wurde im Jahr 1825 von Armand Lévy (1795 bis 1841; Mineraloge) zu Ehren des Berliner Mineralogen Gustav Rose (1798 - 1873) gewählt, der seinerzeit Direktor des Mineralogischen Instituts des Naturkundemuseums in Berlin war.
Die Erstbeschreibung veröffentlichte Lévy unter dem Titel "Account of a new Mineral Substance", worin er sich ausführlich mit der Analyse des Minerals auseinandersetzt, das sich durch eine "deep rose colour" auszeichnet.
Eigenschaften von Roselith
Das Mineral Roselith ist ein Vertreter der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate, bestehend aus Ca2(Co,Mg)(AsO4)2*2H2O.
Die Farbe von Roselith variiert zwischen hellen bis dunklen rosaroten Farbtönen, oder wie der Mineraloge Friedrich Hausmann (1782 bis 1859) 1847 schreibt "tief rosenroth", die mitunter auch ungleichmäßig-zonar erscheinen können.
Die Strichfarbe des kristallwasserhaltigen Minerals ist hellrosa, d.h. wird Roselith über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen, erscheint ein zartrosa pulverisierter Abrieb.
Roselith kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend, wobei längliche, prismatische Kristalle typisch sind, die häufig auch als Kontaktzwillinge oder Vierlinge miteinander verwachsen sind. Die Aggregate des Minerals sind kugelförmig, krustenartig oder spatig, deshalb auch gelegentlich die Bezeichnung Kobaltspat.
Der Glanz von Roselith ist glasartig bei durchsichtig bis durchscheinender Transparenz. Roselith bricht uneben, die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Die Mohshärte von Roselith beläuft sich auf 3,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1849), weshalb Roselith ein relativ weiches Mineral ist - vergleichbar mit Calcit, die Dichte beträgt 3,46 bis 3,74 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Roselith
Roselith ist ein Sekundärmineral und entsteht insbesondere auf kobalthaltigen Erzgesteinen, die hydrothermal überprägt wurden.
Die Vorkommen von Roselith werden beispielsweise von Aragonit, Erythrin und Hämatit begleitet.
Abbauwürdige Vorkommen von Roselith sind sehr selten und auf wenige Regionen der Welt beschränkt, so ist Roselith bspw. in Chile; im Atlasgebirge/Marokko; Erzgebirge, Schwarzwald, Odenwald/Deutschland; in Spanien und dem Iran zu finden.
Verwendung und Bedeutung von Roselith
Aufgrund der Seltenheit des Minerals ist Roselith insbesondere für Sammler von Interesse.
Nachweis von Roselith
In der Flamme schmilzt Roselith nur schwer, dabei werden arsenhaltige Dämpfe, die nach Knoblauch riechen, freigesetzt. Zudem ändert sich zeitgleich die Farbe. Das Mineral wird durch Hitze blau, selbst nach vollständiger Abkühlung wird Roselith nicht mehr rosarot.
Roselith fluoresziert nicht, der Pleochroismus erscheint in hellrosa bis himbeerrot.
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Quellen:
⇒ Lévy, A. (1824): Account of a new Mineral Substance. IN: Annals of Philosophy. 1824
⇒ Hausmann, F. (1847): Roselit. IN: Handbuch der Mineralogie. System und Geschichte der Mineralkörper.
⇒ www.handbookofmineralogy.org/pdfs/roselite.pdf
⇒ www.mindat.org/min-3450.html