Kobaltcalcit
englisch: cobaltocalcite, cobalt-bearing calcite, cobaltoan calcite
Kobalthaltiger Calcit
Der Name Kobaltcalcit bezieht sich auf die Zusammensetzung des Minerals, d.h. kobalthaltiger Calcit, wobei der Begriff Calcit griechischen Ursprungs ist und mit Kalk übersetzt wird.
Eigenschaften von Kobaltcalcit
Kobaltcalcit oder auch Kobaltocalcit, dessen Zusammensetzung über die Formel (Co,Ca)CO3 definiert wird, ist ein Mineral der Mineralklasse der Carbonate. Innerhalb der Carbonate stellt Kobaltcalcit eine Varietät von Calcit dar.
Die Farbe von Kobaltcalcit ist rosarot, violett, rotblau, gelb und auch braun.
Die Strichfarbe ist trotz der Farbvielfalt von Kobaltcalcit weiß.
Das kobalthaltige Mineral kristallisiert dem trigonalen Kristallsystem folgend. Die Kristalle erscheinen in Form von Skalenoedern, Prismen und Rhomboedern, häufig auch zu Zwillingen miteinander verwachsen. Die Aggregate von Kobaltcalcit können massig, körnig, krustig, säulig oder stalaktitisch sein.
Kobaltcalcit weist glasartigen Glanz bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz auf. Der Bruch ist muschelig, die Spaltbarkeit ist sehr vollkommen.
Die Mohshärte des Carbonats beträgt 3,5 bis 4 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die DIchte beläuft sich auf 2,6 bis 2,8 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Kobaltcalcit
Siehe ⇒ Entstehung Calcit.
Die Vorkommen von Kobaltcalcit sind u.a. mit Aragonit, Heterogenit, Kolwezit, Kupfer, Malachit, Spärokobaltit, Roselith und Quarz vergesellschaftet.
Nennenswerte Vorkommen von Kobaltcalcit befinden sich in Freiberg (Erzgebirge)/Deutschland; Insel Elba, Toskana/Italien; Ruashi, Shaba/Kongo; Zaire; Marokko und Baja California, Zacatecas/Mexiko.
Kobaltcalcit und ähnlich aussehende Minerale
Aufgrund der Farbe kann Kobaltcalcit mit Roselith und Sphaerocobaltit verwechselt werden. Bei letzterem handelt es sich um ein Kobaltcarbonat.
Verwendung und Bedeutung von Kobaltcalcit
Kobaltcalcit ist wegen der eindrucksvollen Farbe der Kristalle ein begehrtes Sammlerobjekt, wird aber auch als Schmuckstein verarbeitet.
Nachweis von Kobaltcalcit
Kobaltcalcit ist in kalten, verdünnten Säuren löslich.
Auch interessant:
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Quellen:
- Praessar, E. (1896): Die in der Sammlung des Mineralogisch-Geologischen Instituts der Universität Erlangen enthaltenen Mineralien (mit Ausnahme der Silicate)
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
- Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
- www.mindat.org - Cobalt-bearing calcite