Sugilith
Sugilith - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: sugilite | französisch: sugilite
Sugilith: ein seltenes lila Mineral
Auch wenn das Mineral Sugilith bereits 1944 von Ken-ichi Sugi (1901 bis 1948), einem Petrologen aus Japan, auf der japanischen Insel Iwagi entdeckte wurde, erhielt das Mineral erst 1976 den Namen Sugilith - zu Ehren des Entdeckers Sugi.
Dass das Mineral erst viele Jahre nach dem Fund einen Namen bekam, begründet King mit der Tatsache, dass Sugilith ein großes Potential auf dem Schmuckmarkt prophezeit wurde und größere abbaubare Mengen erst Ende der 1970er Jahre in Südafrika entdeckt wurden. In Anspielung an den Fundort in der Wessels-Mine in Südafrika werden die hiesigen Sugilithe deshalb auch bisweilen Wesselit genannt.
Eigenschaften von Sugilith
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | KNa2Li3[Fe,Al,Mn)2Si12O30 |
Mineralklasse | Silikatmineral |
Kristallsystem |
|
Farbe |
|
Strichfarbe | weiß |
Glanz | glasartig |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | uneben, muschelig |
Spaltbarkeit | unvollkommen |
Mohshärte | 6 bis 6,5 |
Dichte | 2,74 bis 2,79 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Sugilith
Sugilith entsteht durch die hydrothermale Vorgänge in magmatischen Tiefengesteinen wie Granit und Syenit.
Die Vorkommen von Sugilith werden von einer Reihe weiterer Minerale begleitet, darunter zum Beispiel Albit, Apatit, Biotit, Pektolith, Zirkon, Ägirin, Richterit, Allandit, Andradit, Titanit und Quarz.
Sugilith ist ein sehr seltenes Mineral. Die weltweiten Vorkommen von Sugilith beschränken sich auf einige wenige Fundorte in Ligurien, Toskana/Italien; Indien; Turkestan; Tadschikistan; Iwaki/Honshu, Shikoku/Japan; Südafrika; New Southwales/Australien und Quebec/Kanada.
Verwendung und Bedeutung von Sugilith
Aufgrund der Seltenheit ist Sugilith insbesondere für Mineralien-Sammlungen von Bedeutung.
Daneben hat sich Sugilith in den letzten Jahren als ein begehrter Schmuckstein etabliert, dessen Farbe und Zeichnungen insbesondere mit Glattschliffen (z.B. Cabochon, Donuts, Perlen und Kugeln) optimal betont werden. Dabei erzielen vor allem Sugilithe, die von leuchtend violetter Farbe sind und wenig Verwachsungen mit dem Muttergestein aufweisen, die höchsten Preise.
Allerdings ist nicht jeder Sugilith, der im Handel angeboten wird, tatsächlich ein Sugilith bzw. zu 100 Prozent natürlichen Ursprungs.
Wie Rizzo (2019) berichtet, wird auch rot-violett und violett eingefärbter Serpentin als Sugilith verkauft, genau wie Beryll, Magnesit, Marmor und Quarzit sugilithartig eingefärbt werden.
Besonders pfiffig sind Kreationen, die aus einer Kombination von echtem Sugilith und Resin bestehen (King), aber auch Imitationen aus Keramik, Kunststoff und Glas sind gängige Sugilith-Fälschungen.
Nachweis von Sugilith
Um Verwechslungen mit farblich ähnlichen Mineralien wie Charoit, Amethyst, Dumortierit, Sogdianit oder Purpurit auszuschließen, kann der Pleochroismus von Sugilith herangezogen werden, der rosa erscheint.
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Quellen:
⇒ Murakami, N., Kato, T., Miura, Y. und Hirowatari, F. (1976): Sugilite, a new silicate mineral from Iwagi Islet, southwest Japan. IN: Mineralogical Journal 8
⇒ Kato, T., Miura, Y. und Murakami, N. (1976): Crystal structure of sugilite. IN: Mineralogical Journal 8
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Rizzo, J. (2019): Dyed Serpentine Imitating Sugilite. IN: Gems & Gemology. Summer 2019
⇒ Arem, J. E. und Clark, D.: Sugilite Value, Price, and Jewelry Information. International Gem Society
⇒ King, H. M.: Sugilite. A rare pink to purple gemstone and silicate mineral.
⇒ www.mindat.org - Sugilite