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Tansanit

tansanit.png FotoTansanit

Tansanit - Der blaue Edelstein aus Afrika

Der erste Tansanitkristall wurde im Juli 1967 von Manuel d’Souza (1913 bis 1969) entdeckt. Der aus Indien stammende Prospektor war eigentlich auf der Suche nach neuen Goldvorkommen in den Merelani Hills, einer Hügellandschaft in der Region Arusha im Nordosten Tansanias. Zufällig stieß er dabei auf auffallend blaue Kristalle, die ihn zunächst an Saphir oder Dumortierit erinnerten.
Die Merelani Hills, die Typlokalität, Ort der Erstentdeckung des Minerals sind bis heute der weltweit einzige Fundort, an dem das blaue Mineral abgebaut wird.

Nachdem sich das Gemological Institute of America (GIA) in den USA intensiver mit den blauen Kristallen beschäftigte, zeigten die mineralogischen Untersuchungen, dass das Mineral aus Afrika ein bislang unbekanntes Mineral ist, wurde zugleich aber als die blaue Varietät von Zoisit identifiziert.
Anfangs erhielt der "neue" Edelstein daher die Bezeichnung "blauer Zoisit". Doch schon bald erkannte der US-amerikanische Juwelier Tiffany & Co. das Potential des sehr seltenen Minerals. 1968 führte das Unternehmen den neuen Edelstein unter dem Namen Tansanit auf dem internationalen Markt ein – eine Hommage an das Herkunftsland Tansania.

Der Name Tansanit wiederum ist Henry B. Platt (1924 bis 2015) zu verdanken, damals Vizepräsident von Tiffany´s, der in einem späteren Interview sagte, dass man den blauen Edelstein hätte auch Tiffanyit oder Plattit nennen können, doch Tansanit klinge nicht nur schöner, sondern bringe auch die Einzigartigkeit seines Fundortes treffend zum Ausdruck.


Inhaltsverzeichnis Tansanit


Eigenschaften von Tansanit

Tansanit ist ein Silikatmineral mit der chemischen Zusammensetzung Ca2Al3(SiO4)3OH und wird zudem als die blaue Varietät von Zoisit definiert.

Tansanit kristallisiert dem orthorhombischen Kristallsystem folgend. Die Kristalle von Tansanit sind prismatisch und weisen häufig eine oberflächliche Riefung auf. Große Kristalle sind bei Tansanit eine Rarität. Durchschnittlich bringen die aktuellen Funde zwischen einem halben bis zehn Karat auf die Feinwaage.

Der Glanz von Tansanit wird als glasartig beschrieben, auf frischen Spaltflächen auch perlmuttartig. Tansanit ist von durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz.

Augenreine Tansanite, die mit dem bloßem Auge klar und makellos erscheinen, sind häufiger als lupenreine Exemplare, bei denen selbst unter zehnfacher Vergrößerung keine Einschlüsse sichtbar sind.
Unter dem Mikroskop zeigen sich in vielen Tansaniten charakteristische Einschlüsse. Diese Einschlüsse treten häufig in Form feiner, federartiger Strukturen, röhrenförmiger Kanäle oder winziger Bläschen auf. Diese können mit Flüssigkeiten gefüllt sein oder auf Wachstumsrisse und mikroskopische Frakturen im Kristall zurückgehen.
Darüber hinaus können in den Kristalle Einschlüsse von Fremdmineralien vorkommen, vor allem Calcit, Merelaniit, Graphit oder Diopsid.

Die Spaltbarkeit des Minerals ist vollkommen, der Bruch ist uneben bis spröde.

Tansanit weist eine Mohshärte von 6,5 bis 7 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem deutschen Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) auf – vergleichbar mit Quarz, und zählt damit zu den harten Mineralien.
Folglich erfüllt Tansanit zwar nicht das Kriterium der Edelsteinhärte, wofür die Mohshärte über 7 liegen muss, aber aufgrund der Seltenheit und der charakteristische Farbe wird Tansanit dennoch als Edelstein definiert.
Die Dichte beträgt 3,2 bis 3,4 g/cm³.


Die Farbe von Tansanit

Die Farbe von Tansanit ist blau in allen erdenklichen Nuancen und Farbtiefen: hellblau, graublau, ultramarinblau, indigoblau, saphirblau, royalblau, bräunlich-blau, violettblau und blauviolett. Diese Vielfalt an Blautönen führt dazu, dass Tansanit auf den ersten Blick leicht mit anderen blauen Schmuck- und Edelsteinen verwechselt werden kann, wie etwa Spinell, Amethyst, Lazulith, blauen Diamanten, Saphir und Cordierit verwechselt werden kann.

Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts hat sich gezeigt, dass vor allem größere Kristalle von besonders intensiver, kräftiger Farbe sind. Der Großteil der heute noch abgebauten Tansanite ist vergleichsweise blaßblau oder graublau.

Am begehrtesten und teuersten sind blauviolette Tansanite, d.h. Steine, bei denen der Blauton ausgeprägter ist als das Violett. Die Tatsache, dass Tansanit gleichzeitig sowohl von violetter wie auch blauer Farbe ist – was insbesondere bei geschliffenen Tansaniten deutlich wird, wird in der Mineralogie als Pleochroismus definiert (die Fähigkeit, je nach Betrachtungswinkel und Lichtquelle verschiedene Farben zu zeigen).
Der Mineraloge Thomas Thompson beschrieb die `optische Dreifarbigkeit` von Tansanit 1969 als "bluer than a sapphire, purple, nicer than an amethyst and a pinkish-salmon brown" - blauer als ein Saphir, violett, schöner als ein Amethyst und ein pink-lachsfarbenes Braun.

Der Ursprung des Tansanitblaus liegt in Spuren von Vanadium als farbgebendes Element im Kristallgitter begründet, weshalb Tansanit den sog. allochromatischen Mineralien zugeordnet wird – Mineralien, deren Farbe auf einem Einfluß von äußeren, nicht struktureigenen Fakotoren beruht.

Trotz der vielen Blautöne ist die Strichfarbe, der pulverisierte Abrieb, der beim Streichen über ein unglasiertes Porzellantäfelchen, die Strichtafel, entsteht, immer weiß.


Farbverbesserung von Tansanit

Ein unbehandelter, naturbelassener Tansanit ist heutzutage eine Seltenheit. Nur wenige Exemplare entsprechen dem intensiv blau-violett gefärbten Optimum. Die meisten Steine sind entweder zu hell, ungleichmäßig gefärbt oder von gelben oder braunen Flecken durchzogen.


Gebrannter Tansanit

Die gängigste Methode zur Verbesserung und Korrektur der Farbe ist das Brennen.

Die Tansanit-Rohsteine werden dabei in Muffelöfen auf Temperaturen zwischen 370 bis 390 °C erhitzt. Die Prozedur dauert maximal eine halbe Stunde, dann schlägt die Farbe in das edle dunkle Tansanitblau um. Allerdings sind ausschließlich unversehrte Tansanite für das Brennen geeignet. Steine mit Rissen oder gasgefüllten Hohlräumen würden durch die Hitzeeinwirkung zerbersten.

Auch möglich ist das Umfärben von komplett gelbem oder braunem Zoisit in blauen Tansanit, solange diese vanadiumhaltig sein. Im Zuge des Brennens kommt es zu Änderungen des Oxidationsstatus´ der Vanadiumverbindungen, die sich in der Änderung der Farbe äußern.

Ob ein Tansanit einer Farbbehandlung mittels Brennen unterzogen wurde, lässt sich nicht immer eindeutig erkennen, da das Brennen als farbveränderndes Verfahren nicht deklariert werden muss. Jedoch kennzeichnen viele seriöse Händler ihre Steine freiwillig mit Angaben wie gebrannter Tansanit, erhitzter Tansanit oder wärmebehandelter Tansanit.


Beschichteter Tansanit

Anders verhält es sich beim deklarationspflichtigen Beschichten, dem Coating. Hierbei wird eine kobalthaltige Schicht auf den Tansanitkristall gebracht, die den Stein blauer strahlen lässt.


Geölter Tansanit

Eine weitere Methode setzt auf die Verwendung von Öl oder Resin/Kunstharz, um Unreinheiten in Form von Hohlräumen in den Tansanitkristallen aufzufüllen.
Bei der Wahl des Öls oder Harzes wird gewöhnlicherweise auf solche zurückgegriffen, deren Brechungsindex dem von Tansanit entspricht. So bleiben die Eingriffe optisch unsichtbar, während der Stein insgesamt klarer, gleichmäßiger gefärbt und ästhetisch ansprechender wirkt.


AAA-Tansanit

Die Qualität von Schmuck- und Edelsteinen wird auf dem internationalen Markt sehr unterschiedlich bewertet. Es existiert - anders als bei Diamanten und den 4C - kein allgemeingültiges Regelwerk, das die Bewertung eindeutig festlegt.

Ein System, das sich bei geschliffenen Steinen bewährt hat, ist das A-AA-AAA-System, das jedoch nicht nach einheitlichen Maßstäben oder verbindlichen Vorgaben arbeitet. Ein Gutachter, der einen Edelstein mit der höchsten Güte AAA auszeichnet, wird bei einem zweiten Gutachter als AA-Stein möglicherweise geringerwertig eingestuft.

Drei Faktoren bestimmen im Wesentlichen die Qualität von Edelsteinen nach dem A-AA-AAA-System:

  • Farbe: Neben der Intensität der Farbe wird auch die Gleichmäßigkeit der Farbe sowie die Frage, ob der Stein einer Farbbehandlung unterzogen wurde, geklärt
  • Reinheit: Einschlüsse - Art und Anzahl, augenrein, lupenrein. Wurde eine Reinheitskorrektur vorgenommen?
  • Qualität des Schliffs: Harmonische Proportionen, Anzahl der Facetten entsprechen den Vorgaben des Schliffs, fehlende oder zusätzliche Facetten, sich überschneidende Facetten

Tabelle 1: A-Tansanit, AA-Tansanit und AAA-Tansanit im Vergleich
TansanitFarbeReinheitSchliff
A-Tansanit violett-blau mit grauem Obertonaugenrein bis sichtbare Einschlüssegut bis mittel
AA-Tansanit mittleres violett-blau mit Graustichaugenreingut
AAA-Tansanit intensives, dunkles Blau mit einem Hauch von Violettlupenrein bis augenreinsehr gut bis gut


Das bedeutendste Kriterium nach diesem System ist bei Farbedelsteinen wie Tansanit die Farbe.
Hochqualitative AAA-Tansanite sind eine Seltenheit (bis zu 10 % aller abgebauten Steine). Der überwiegende Teil - 50 bis 75 % - entspricht der A-Qualität, was die teils erheblichen Preisunterschiede auf dem Tansanitmarkt erklärt. 1000 Euro pro Karat sind keine Seltenheit für exklusive Tansanite.
Aufgrund der begrenzten Vorkommen, den erschöpften Ressourcen und der weltweit hohen Nachfrage erwarten Fachleute in den kommenden Jahren einen weiteren Wertzuwachs. Expertinnen und Experten, die Tansanit auch als Anlageobjekt betrachten, gehen derzeit von einer jährlichen Wertsteigerung zwischen vier und acht Prozent bei Steinen in Investment-Qualität aus. Kaum ein anderes Mineral zeigt eine derart kontinuierliche und deutliche Wertentwicklung nach oben wie der Tansanit.


Entstehung und Verbreitung von Tansanit

Tansanit ist ein Mineral hydrothermalen Ursprungs, das aus heißen, mineralreichen Fluiden, die in Gängen und Klüften kristallisiert.

Auch heute noch wird Tansanit am gleichen Fundort abgebaut, wo der erste Tansanit-Kristall gefunden wurde. Die Tansanit-Lagerstätte in den Merelani Hills in Tansania ist der weltweit einzig bekannte Fundort des raren Minerals.


Verwendung und Bedeutung von Tansanit

Tansanit gilt heute als einer der begehrtesten Edelsteine für hochwertigen Schmuck. Neben der außergewöhnlichen Farbe und Seltenheit trägt auch die symbolische Bedeutung zur Popularität bei: Tansanit gilt als Jubiläumsstein zum 24. Hochzeitstag und als Glücksstein für im Dezember Geborene.


Seit der Entdeckung in den späten 1960er Jahren fasziniert Tansanit wegen der unverwechselbaren Farbe. Die weltweite Bekanntheit verdankt Tansanit vor allem dem New Yorker Juwelierhaus Tiffany & Co., das den Stein kurz nach der Entdeckung auf den Markt brachte und als luxuriösen Schmuckstein von internationalem Rang etablierte.

Auch in Mineraliensammlungen genießt Tansanit einen besonderen Stellenwert. Hochqualitative Kristalle zählen heute zu den wertvollsten und teuersten Mineralien der Welt.

Der hohe Preis resultiert in erster Linie aus der Seltenheit. Die Blütezeit der großen Tansanit-Vorkommen ist vorüber, die Lagerstätten sind erschöpft und große Kristalle von hoher Qualität (Reinheit, Farbe) werden immer weniger gefunden. Schätzungen zufolge wird mit dem Ende des Tansanit-Abbaus in ca. 20 Jahren gerechnet, sodass Tansanit auch als Wertanlage von Interesse ist.


Tansanit und Schmuck

Tansanit, der zu Schmuck verarbeitet wird, wird in unterschiedlichen Schliffen angeboten. Bei der Wahl des Schliffes spielt vor allem die Reinheit eine wichtige Rolle. Trübe, undurchsichtig Tansanitkristalle werden bevorzugt mit Glattschliffen (z.B. Cabochonschliff) versehen.

Kristallkare und strahlend-blaue Tansanite werden in Facettenschliffen gehalten, mit denen der o.g. Pleochroismus in Violett und Blau im Spiel mit dem Licht betont wird. Der am häufigsten bei Tansanit angewendete Schliff ist der Rundschliff, gefolgt vom Ovalschliff, aber auch andere Schliffe wie Oktagonschliff, Tropfenschliff, Navette/Marquiseschliff, Princess-Schliff, Baguetteschliff, Antikschliff und Kissenschliff sind typische Tansanit-Schliffe.

Ebenso abwechslungsreich wie die Schliffe sind die Kreationen mit Tansanit, die von puristischen Designs mit Tansanite als einzelnem Stein bis hin zu opulent gestalteten Schmuckstücken reichen, die auf funkelnde Begleitsteine wie Zirkon, weißem Saphir oder weiße Diamanten setzen.

Rohsteinschmuck mit Tansanit dahingegen setzt auf ungeschliffene Steine, die mittels Krappen- oder Zargenfassung zu Ohrringen, Ringen oder Kettenanhängern verarbeitet werden.


Heilstein Tansanit

Auch wenn Tansanit ein vergleichsweise "neues Mineral ist", wurden dem blauen Stein schon bald nach der Entdeckung heilende Eigenschaften zugeschrieben. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten jedoch keine nachweisbare Wirkung auf die Gesundheit von Körper oder Psyche bestätigen.

Die Attribute, mit denen Tansanit als Heilstein beworben wird, decken sich oftmals mit Elementen aus der Farbenpsychologie. Blau als Farbe steht für Ruhe, Harmonie und Vertrauen, aber auch Treue und findet sich in einigen Versprechungen über die vermeintliche Wirkung wieder.

Darüber hinaus gilt Tansanit als Glücksstein für im Dezember Geborene (sog. Monatsstein/Geburtsstein).


Der Wert von Tansanit

Dass Tansanit in den vergangenen Jahren auch fernab der Welt des Schmucks an Aufmerksamkeit gewonnen hat, liegt nicht zuletzt am Status Anlage-Edelstein.

Je seltener ein Edelstein ist, desto interessanter wird dieser für potentielle Anlegerinnen und Anleger. Der Grund, weshalb sich Edelsteine in den letzten Jahren als ernstzunehmendes Investment herauskristallisiert haben, ist unter anderem der Größe der Edelsteine zu verdanken: ein hoher monetärer Wert gebündelt auf kleine Größe. Man hält etwas Physisches in der Hand und dennoch ist es oft unvorstellbar, dass ein Stein, vielleicht kaum größer als ein Pfefferkorn, von vier- bis fünfstelligem Wert sein kann.

Tansanit hat sich über die Zeit hinweg einen Platz auf der Liste der teuersten Edelsteine der Welt gesichert, wobei aus dem Zusammenspiel von Farbe, Schliff, Gewicht und Reinheit auch die Frage nach der weltweiten Verfügbarkeit bzw. Seltenheit mit einfließt.

Die Schönheit von Tansanit liegt auf der Hand: als ideal gilt ein intensives dunkles, reines Blau, weshalb Tansanit oftmals als günstigere Alternative zu Saphiren gehandelt wird. Sobald die Farbe etwas heller wird, das Violett im Blau überwiegt oder die Farbe in Gänze ungleichmäßig erscheint, gibt es Abzüge in der B-Note.

Gleiches gilt für die Reinheit, die durch Einschlüsse von Fremdmineralien oder kristallinternen Rissen und Sprüngen beeinträchtigt sein kann. Lupenreine Tansanite, bei denen unter 20-facher Vergrößerung keinerlei Makel zu erkennen sind, werden höher gewertet als augenreine Tansanite und solche mit deutlich sichtbaren Fehlern oder Tansanite von milchig-trübem Charakter.

Die Qualität und Art des Schliffs spielt eine ebenso wichtige Rolle. Facettenschliffe, die viel Erfahrung im Handwerk des Schleifens von Edelsteinen und Kenntnis jedes einzelnen Edelsteins verlangen, werden höher gewertet als simple Glattschliffe wie der Cabochonschliff. In puncto Qualität des Schliffs liegt das Augenmerk auf der sauberen Arbeit, d.h., die Facetten wurden präzise angelegt, liegen korrekt in der für den jeweiligen Schliff typischen Anzahl vor und sind unbeschädigt. Absplitterungen werden im Preis berücksichtigt.

In Bezug auf das Gewicht gilt beim Tansanit die Regel: je höher das Karatgewicht, desto überproportionaler steigt der Wert. Tansanite in der Größenordnung von mehr als zehn Karat sind eine zunehmende Rarität, sodass kleinere Tansanite im Vergleich zu größeren Kristallen deutlich weniger kosten.
Hinweis: tatsächlich sind als Anlage-Edelstein in der Regel erst Steine von zwei Karat und mehr von Belang.

Der entscheidendste Faktor, der die Kurve des Werts von Tansanit seit geraumer Zeit nach oben schnellen lässt, ist die Seltenheit. In etwa 20 Jahren sind die Vorkommen des blauen Edelsteins an den Merelani Hills aller Wahrscheinlichkeit nach erschöpft und auch sonst existiert rund um den Globus kein weiteres Tansanit-Vorkommen. Steine von herausragender Farbe und Reinheit werden nur noch in Ausnahmefällen gefunden.

So verwundert es kaum, dass Tansanit in den letzten vier, fünf Jahren konstant einen Wertzuwachs von 10 bis 15 Prozent pro Jahr verzeichnet. Derzeit liegt der Preis für einen intensiv blauen Tansanit mit augenreiner Transparenz im Facettenschliff zwischen 600 und 1.200 Euro pro Karat. Hellere Steine mit sichtbaren Einschlüssen werden für etwa 200 bis 500 Euro gehandelt und trübe Tansanite mit nicht einheitlicher Farbverteilung im Cabochonschliff werden für 20 bis 50 Euro pro Karat angeboten.


Der größte Tansanit der Welt

Der größte Tansanit, der jemals gefunden wurde, trägt den Namen "The Mawenzi"-Tansanit. Entdeckt wurde der 16.839 Karat (= 3,367 kg) schwere blaue Tansanit im Jahr 2005. Ebenfalls hochkarätig ist der "Kilimandscharo-Tansanit", der im ungeschliffenen Zustand ein Gewicht von 11.000 Karat auf die Waage bringt.


Nachweis/Echtheit von Tansanit

Tansanit weist einen sehr ausgeprägten Pleochroismus auf und erscheint in intensivem Violett, Blau, Grüngelb und Braun.


Auch interessant:


Quellen:

  • Wall Street Journal (1968): Tiffany discloses finding what may be a new gem.
  • Bank, H. (1968): Tansanit - Neue Varietätsbezeichnung für strontiumhaltigen trichroitischen Zoisit. IN: Gold + Silber, Uhren + Schmuck. Nr. 11
  • Thompson, T. (1969): A semiprecious discovery in East Africa starts a jewel rush. Tanzania to Tiffany´s. IN: LIFE
  • Hurlbutt, C. S. (1969): Gem Zoisite from Tanzania. IN: American Mineralogist. Vol. 54
  • Dirlarn, D. M., Misiorowski, E. B., Tozer, R., Stark, K.B. und Bassett, A. M. (1992): Gem Wealth of Tanzania. IN: Gems & Gemology. Summer 1992
  • Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
  • Cohen, A. (2015): Henry B. Platt, Scion Who Gave Tiffany Sparkle, Dies at 91. IN: The New York Times, 29. Juli 2015
  • Hughes, R. (2020): Oiled Tanzanite . IN: Gems & Gemology. Winter 2020
  • Vincent, F., Coste-Manière, I. und Basseporte, M. (2021): Tanzanites. The Maissai sustainable dilemma. IN: Sustainable Luxury and Jewelry
  • Tiffany & Co. (2021): Tiffany Colored Gemstones
  • www.mindat.org - Tanzanite

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 06.10.2025

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