In unserer Gesteins- und Mineraliendatenbank erhalten Sie Informationen zu den wichtigsten Exemplaren. Die Steckbriefe sind thematisch und alphabetisch kategorisiert. Wir sind bestrebt die Anzahl der Einträge zu erweitern und nehmen gern Vorschläge von unseren Lesern entgegen.
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Der Name Citrin geht auf die zitronengelbe Farbe (lat. citrus) des Minerals zurück.
Mit der Zusammensetzung SiO2 ist Citrin ein Vertreter der Mineralklasse der Oxide.
Die Farbe der Quarz-Varietät ist gelb in unterschiedlichen Nuancen: hell- bis dunkelgelb, gelbbraun, zitronengelb oder orange. Die farbgebenden Elemente im Citrin sind Eisenoxide oder -hydroxide. Die Strichfarbe ist weiß.
Citrine kristallisieren im trigonalen Kristallsystem. Die Kristalle sind säulig und prismatisch, an den Kristallende von Pyramiden begrenzt.
Der Glanz von Citrinen ist glasartig bis fettig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist muschelig und sehr spröde, die Spaltbarkeit ist nicht vorhanden. Mit einer Mohshärte von 7 ist Citrin ein hartes Mineral, dessen Dichte 2,65 g/cm3 beträgt.
Citrine sind Minerale magmatischen Ursprungs, die aus granitoiden Ausgangsschmelzen kristallisieren. Allerdings sind echte, gelbe Citrine eine Seltenheit. Vielmehr werden andere Quarzvarietäten wie Amethyst oder Rauchquarz gebrannt, d.h. die Minerale werden auf Temperaturen um 470 bis 560 °C erhitzt - mit der Folge, dass die natürliche, ursprüngliche Farbe ins Gelbe überschlägt. Alternativ wird sich zur Gelbfärbung von Quarzen auch Radionukliden wie Uran oder Thorium bedient, die ebenfalls farbverändernd wirken.
Abbauwürdige Vorkommen von Citrinen befinden sich beispielsweise in Norwegen; Somerset, Cornwall/England; Erzgebirge, Vogtland, Taunus, Hunsrück, Fichtelgebirge/Deutschland; Hohe Tauern, Waldviertel und Steiermark/Österreich; Böhmen und Mähren/Tschechien; Banská Bystrica/Slowakei; Ungarn; Spanien; Mozambique; Namibia; China; Südafrika; Madagaskar; Süden und Osten von Australien; Minas Gerais/Brasilien; Mexiko; Argentinien sowie in Kalifornien, Texas, Arkansas und einigen Staaten im Nordosten der USA.
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Citrine in Edelsteinqualität werden vorzugsweise in Schmuck wie Ringe, Anhänger, Ketten, Ohrringe oder Armbänder eingefasst. Steine, die sich durch eine hohe Farbqualität und Reinheit auszeichnen, werden mit Facettenschliffen versehen. Weniger reine und trüb wirkende Citrine werden in Glattschliffen (Cabochon, Trommelstein, Donut) gehalten.
Im Handel werden Citrin teilweise unter dem irreführenden Handelsnamen Madeira-Topas verkauft.
Daneben werden Citrine als Heilsteine und Chakrasteine gehandelt, wobei die Heilwirkung von Citrin in wissenschaftlichen Studien nicht bestätigt wurde.
Wie bereits erwähnt, werden Citrine häufig durch Brennen anderer Quarze gewonnen. Das wichtigstes Erkennungsmerkmal zur Unterscheidung von naturbelassenen, unbehandelten Citrinen ist der leichte Rotstich farbbehandelter Exemplare, den echte Citrine nicht aufweisen.
Ein weiteres Kennzeichen echter Citrine ist der schwach ausgeprägte Pleochroismus in Gelb und Hellgelb, der bei veredelten Quarzen nicht vorhanden ist. Zudem verändert Citrin, wenn dieser erhitzt wird, die Farbe und wird weiß. Behandlungen mit Röntgenstrahlung kolorieren Citrine dunkelblau.
Aufgrund der Farbe können Citrine mit anderen gelben Mineralen wie gelbem Topas, Turmalin, gelben Diamanten oder Beryll und dem Kunstkristall Zirkonia verwechselt werden.
Mitunter wird Citrin auch unter folgenden Handelsnamen verkauft, die mit dem Namen anderer, scheinbar wertigerer Mineralien versehen werden:
Siehe auch:
⇒ Farbedelsteine und die Bewertung der Qualität von Farbedelsteinen
⇒ Quarzfarben - Natürliche und künstliche Farben von Quarz
⇒ Gelbe Diamanten - Fancy Diamanten
Quellen:
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München*
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach*
- www.mindat.org
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Letzte Aktualisierung: 11. Januar 2019