Logo steine-und-minerale.de

Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 28.04.2024


Blauquarz

Blauquarz - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: blue quartz


Blauer Quarz = Quarz mit Krokydolith

Der Name Blauquarz ist sowohl auf die blaue Farbe des Minerals wie auch auf die Zugehörigkeit zur Quarzgruppezurückzuführen.
In der älteren mineralogischen Literatur wird Blauquarz auch unter dem Eintrag "Quarzum coloratum caeruleum" - blaufarbgier Quarz (Schröter, 1782) gelistet


Eigenschaften von Blauquarz

Blauquarz besteht chemisch betrachtet aus Siliciumdioxid (SiO2) und wird damit der Klasse der Oxidminerale zugeordnet; innerhalb der Oxide ist Blauquarz ein Vertreter der Quarzgruppe.

Namensgebend und typisch für Blauquarz sind hell-, mittel- bis dunkelblaue Farbtöne bzw. lavendel- bis indigoblau (Hintze, 1894), weshalb die Verwechslung mit anderen blauen, optisch ähnlichen Mineralen – darunter zum Beispiel Aquamarin, Cordierit, Tansanit, Achat und Dumortierit möglich sind, wobei Cordierit in der Vergangenheit bisweilen fälschlicherweise als blauer Quarz bezeichnet wurde (siehe Leonhard, 1826)
Anders als bei den Quarzen Amethyst und Citrin, bei denen Eisen das farbgebende Elemente ist, sind für die Entstehung der blauen Farbe von Blauquarz Einlagerungen von Rutil oder Krokydolith als Ursache zu nennen.
Die Strichfarbe von Blauquarz ist weiß, d.h., wird Blauquarz über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen, entsteht ein weißer, pulverisierter Abrieb.

Blauquarz kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und bildet vor allem derbe, massige Aggregate.

Das blaue Mineral zeichnet sich zudem durch die durchscheinende bis undurchsichtige Transparenz bei glasartigem Glanz aus. Der Bruch des blauen Minerals muschelig, die Spaltbarkeit ist unvollkommen.

Die Mohshärte von Blauquarz beträgt 6,5 bis 7 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 2,65 g/cm³.


Verwendung und Bedeutung von Blauquarz

Blauquarze, deren Vorkommen sich vorwiegend auf Vorkommen in Skandinavien, Russland, Österreich und die USA konzentrieren, sind insbesondere als Schmuckstein von Bedeutung, werden aber auch als Heilstein gehandelt, ohne dass die Heilwirkung von Blauquarz in wissenschaftlichen Studien belegt wurde.


© www.steine-und-minerale.de | Alle Inhalte - Texte und Bilder - sind urheberrechtlich geschützt. Keine Verwendung ohne vorherige schriftliche Genehmigung.

Auch interessant:



Tab. 1: Die Farben bekannter Quarzmineralien
MineralFarbe
Achat weiß, grau, schwarz, orange, braun, rot und grün
Amethyst hellrosa, rotviolett und violett
Ametrin gelb und violett in einem
Aventurin braun, rot, blau und grün
Bergkristall farblos
Blauquarz hell-, mittel und dunkelblau
Citrin gelb bis orange
Eisenkiesel gelb, rotbraun oder braun
Falkenauge bläulich,dunkelgrau oder -grün
Jaspis rot, braun, gelb, grün oder gräulich
Karneol orange-rot, rot bis rotbraun 
Milchquarz weiß
Onyx schwarz und schwarz-weiß gebändert
Opal regenbogenfarben-schillernd
Prasem lauchgrün
Prasiolith lauchgrün, mittel- bis graugrün
Rauchquarz hell- bis dunkelbraun, grau und schwarz
Rosenquarz zart- über intensivrosa bis pfirsichfarben
Tigerauge  goldgelb bis goldbraun

Quellen:

  • Schröter, J. S. (1782): Quarz. IN: Lithologisches Real- und Verballexicon
  • Leonhard, K. C. (1826): Cordierit. IN: Handbuch der Oryktognosie für akademische Vorlesungen und zum Selbststudium
  • Hintze, C. A. F. (1894): Handbuch der Mineralogie
  • Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
  • Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • www.mindat.org - blueberry quartz

Mineralien-Steckbriefe