Feldspat, Flussspat und Islandspat: nur drei Beispiele von Mineralien, die chemisch keine Gemeinsamkeiten aufweisen, sich aber in puncto Spaltbarkeit sehr ähnlich sind – genau wie viele andere Mineralien.
Der Begriff Spat bzw. Spat in historischen Lehrbüchern stammt ursprünglich aus der Sprache der Bergleute. Dem Philologen Ludwig Karl Weigand (1804 bis 1878) zufolge wurde das Wort Spat bereits im 12. Jahrhundert verwendet; die eigentliche Bedeutung wurde nicht jedoch nicht überliefert. Nach Weigand stand das Wort Spat seit jeher für ein „abgerissenes Stück, Splitter“.
Ähnlich sieht es der Mineraloge Friedrich Mohs (1773 bis 1839) und spricht im Zusammenhang mit Spat von „gerissenes Gefüge“, meint damit gut teilbare Mineralien, d.h. Mineralien, die über eine vollkommene Spaltbarkeit verfügen – was auch dem Verständnis der heutigen Definition von Spat entspricht.
Sein Kollege Axel Cronstedt (1722 bis 1765) konkretisiert im Jahr 1780 die Beschaffenheit der Spaltflächen spatiger Mineralien: „rhomboidalische, würfelige und schiefrige mit glatten Flächen“, ergänzt zusätzlich, dass sich der Name Spat nicht auf die chemische Zusammensetzung bezieht.
Lange Zeit war unter den Gelehrten dennoch unklar, was Spat genau ist. Der Paläontologe Johann Samuel Schröter (1735 bis 1808) schreibt, Spat ist ein „von den Schriftstellern in einer so vielfachen, und so verworrenen Bedeutung gebrauchtes Wort, daß es unmöglich ist, einen allgemeinen Begriff zu geben“.
Vor allen in älteren Mineralogiebüchern ist häufig die Rede von verschiedenen Späten oder Spaten, die heutzutate nicht mehr geläufig sind und durch andere Namen ersetzt wurden.
Um die einzelnen Spate voneinander unterscheiden zu können, wurden dem jeweiligen Namen oft die chemischen Bestandteile des Mineral, die Farbe oder andere Eigenschaften vorangestellt
Spatmineral | Name |
---|---|
Alaunspat | Alunit |
Antimonbleispat | Bindheimit |
satinartig glänzender Calcit | |
Bitterspat | Magnesit |
Blätterspath | Calcit |
Blauspath | Lazulith |
Blauer Diamantspath | Sapphirin |
Bleispat | Cerussit |
Braunspat | Synonym für braunen Ankerit, Breunnerit, Siderit und Sphärosiderit |
Cadmiumzinkspat | Smithsonit |
Carminspat | Carminit |
Demanthspath | Korund |
Eisenspat | Siderit |
Feldspat | Feldspat |
Flussspat | Fluorit |
Glanzspat | Sillimanit |
Gummispat | Plumbogummit |
Himbeerspat | Rhodochrosit |
Honigspat | honigfarbener Baryt oder Fluorit |
Islandspat | Islandspat |
Kalkspat | Calcit |
Kanonenspat | Calcit |
Kieselspat | Albit/Feldspat |
Kobaltspat | Sphaerocobaltit |
Kohlenspat | Whewellit |
Kupferbleispat | Linarit |
Manganspat | Rhodochrosit |
Meißelspat | Baryt |
Messerspat | Baryt |
Papierspat | Calcit |
Perlspat | Dolomit |
Quecksilberspath | Calomelit |
Rosenspath | Rhodochrosit |
Rothspath | Rhodochrosit |
Saphirspath | Kyanit |
Säulenspat | Tremolit |
Scheelbleispath | Stolzit |
Scheelspat | Scheelit |
Schieferspath | Argentin (Varietät von Calcit) |
Schillerspat | Bastit |
Schörlspat | Schörl |
Schwerspat | Baryt |
Selenbleispath | Molybdomenit |
Silberspat | Chlorargyrit |
Sternspat | Tremolit |
Stinkspat | Antozonit |
Talkspat | Magnesit |
Uranspat | Uranospathit |
Vanadinbleispath | Vanadinit |
Wismuthspath | Bismutit |
Würfelspat | Anhydrit |
Zinkspat | Smithsonit |
Zinnspat | Kassiterit |
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Quellen: