Sapphirin
Sapphirin - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: sapphirine
Sapphirin - Der kleine Saphir
Das 1809 in Fiskenaesset in Grönland von Karl Ludwig Giesecke (1761 bis 1833, Mineraloge) entdeckte Mineral Sapphirin erhielt den Namen Sapphirin aufgrund der saphirähnlichen Farbe.
Eigenschaften von Sapphirin
Sapphirin ist ein Silikatmineral mit der chemischen Zusammensetzung Mg4(Mg3Al9)O4[Si3Al9O36].
Die Farbe von Sapphirin variiert zwischen hell- und dunkelblau – vergleichbar mit dem Blau von Saphir oder Serendibit, ebenso sind farblose wie auch violette, rosafarbene und grünliche Steine bekannt sind.
Die Strichfarbe ist weiß, d.h., wenn Sapphirin über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird, erscheint ein weißer Abrieb.
Sapphirin kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend und bildet tafelige, blättrige Kristalle aus; die Aggregate sind körnig.
Der Glanz des Minerals ist glasartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch von Sapphirin ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist undeutlich.
Sapphirin weist eine Mohshärte von 7,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) auf und erfüllt damit das Kriterium der Edelsteinhärte (Mohshärte über 7). Die Dichte beträgt 3,40 bis 3,58 g/cm3.
Entstehung und Verbreitung von Sapphirin
Sapphirin ist ein Mineral metamorphen Ursprungs, das unter hochgradigen Temperatur- und Druckverhältnissen im Zuge der Regionalmetamorphose (z.B. Gebirgsbildung) entsteht.
Die Vorkommen von Sapphirin sind an Gesteine entsprechender Herkunft gebunden, darunter insbesondere Amphibolit, Skarn, Pegmatit, Granulit, Eklogit und Quarzit.
Begleitmineralien, die zusammen mit Sapphirin vergesellschaftet sind, sind u.a. Kornerupin, Korund, Phlogopit, Disthen/Kyanit, Calcit, Sillimanit, Cordierit und Spinell.
Sapphirin zählt zu den seltenen Mineralien, auch wenn das Mineral weltweit an zahlreichen Fundorten entdeckt wurde. Neben der Typlokalität – dem Ort der Erstentdeckung – in Grönland existieren weitere Funde in Norwegen, Finnland, Frankreich, Deutschland, Tschechien, Slowenien, Italien, Griechenland, Russland, Madagaskar, Südafrika, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan, Indien, Australien, Antarktis sowie in den USA.
Verwendung und Bedeutung von Sapphirin
Trotz der Tatsache, dass Sapphirin an vielen Standorten der Erde gefunden wird, ist die Menge der vorkommenden Steine zu gering, als dass Sapphirin von wirtschaftlichem Interesse ist. Mitunter werden die Kristalle zu Schmuck verarbeitet.
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Quellen:
⇒ Giesecke, K. L. (1809): Bericht einer mineralogischen Reise in Grönland 1809
⇒ Stromeyer, F. (1819): Saphirin von Fiskenaes oder Kikertarfoeitsiak. IN: Analyse einiger von dem Prof. von Giesecke in Grönland entdeckten Fossilien: Gieseckit, Saphirin, Apophyllit, Dichroit, Aragonit und Eudialit
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ www.mineralienatlas.de - Sapphirin
⇒ www.mindat.org - Sapphirine