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Schwarzer Saphir

englisch: black sapphire


Die dunkelste Farbe von Saphir

Wenn Saphir mit einer Farbe assoziiert wird, dann ist es blau.Eine Tatsache, die vor allem mit der Namensherkunft des Minerals begründet ist. Der Name Saphir stammt ursprünglich aus dem Griechischen und wird mit blau übersetzt.
Nichtsdestotrotz ist das Farbspektrum von Saphir weitaus bunter. Farbige Saphire, auch Fancy Saphire, erobern derzeit den Edelstein- und Schmuckmarkt und werden in gelb, orange, rosa/pink, violett, grün und schwarz angeboten. Damit es nicht zu Verwechslungen mit anderen Farbedelsteinen kommt und um die Zugehörigkeit zum Saphir zu betonen, werden nicht-blaue Saphire oftmals mit dem Zusatz „Fancy“ im Namen versehen.



Schwarzer Saphir – Die Eigenschaften

Schwarzer Saphir ist die dunkelste Farbgebung von Saphir, einem Mineral, das in der Mineralogie als Varietät der Korundgruppe (kurz: Korund) definiert wird. Die beiden anderen Mitglieder der Korundgruppe sind der rote Rubin sowie der farblose Leukosaphir (alternativ weißer Saphir).

Tabelle: Die Kennzeichen von schwarzem Saphir
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung Al2O3
Mineralklasse Oxidmineral
Farbe schwarz, blauschwarz
Strichfarbe weiß
Glanz glasartig bis diamanten
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch splittrig, muschelig
Spaltbarkeit nicht vorhanden
Mohshärte 9
Dichte 3,9 bis 4,1 g/cm³

Dass das Mineral Saphir das Prädikat Edelstein trägt, ist der Härte von Saphir zu verdanken. Im Jahr 1817 veröffentlichte der Mineraloge Friedrich Mohs (1773 bis 1839) eine Tabelle, in der er alle Mineralien einem bestimmten Härtegrad zuordnete: aufsteigend von sehr weichen Mineralien (Mohshärte 1, bspw. Talk) bis sehr hart (Mohshärte 10, Diamant). Angelehnt an die nach ihm benannte Mohshärte erfüllen nur diejenigen Mineralien das Kriterium der Edelsteinhärte, deren Mohshärte über 7 beträgt. Saphir gilt mit einer Mohshärte von 9 dementsprechend als ein sehr hartes Mineral; lediglich Diamanten sind noch härter.


Die Farbe von Schwarzem Saphir

Einige Saphire sind von derart dunklem Blau, dass die Farbe oberflächlich betrachtet ins Schwarze spielt. Gegen das Licht gehalten, zeigt sich aber vor allem den Rändern der Steine der durchscheinend blaue Charakter.

Max Bauer (1844 bis 1917; Mineraloge) schrieb dazu in seinem Werk „Rubin und Sapphir“, dass beide Korund-Varietäten „häufig sehr dunkel und tief gefärbt“ sind und „blauschwarze Steine heißen tintig“. Einhergehend mit der tintenblauen Farbe ist auch die Transparenz reduziert, wie Bauer beobachtete: „Die Färbung ist so tief, daß dadurch die Durchsichtigkeit bis zu einem gewissen Grade beeinträchtigt wird“.

Ist ein vermeintlich schwarzer Saphir tatsächlich ein schwarzblauer Saphir, kann die Farbe des Edelsteins im Nachhinein verändert werden. Saphire sprechen sehr gut auf das Verfahren des Brennens an: eine jahrhundertealte Methode, um die Farbe von Mineralien zu korrigieren und zu verändern. Die Brenntemperatur ist je nach Mineral variabel, wobei Saphire auf ca. 1.700 bis 1.800 °C erhitzt werden. Im Zuge dessen kommt es zu chemischen Reaktionen der farbgebenden Elemente Eisen und Titan, der einst tintenfarbene Stein wird heller und nähert sich dem optimalen Kornblumenblau an. Auf diese Weise ist es möglich, Steine, die auf dem internationalen Edelsteinmarkt keinen Abnehmer gefunden hätten, verkaufsfähig zu machen.

Von schwarzblauen Saphiren sind dagegen Fancy schwarze Saphire eindeutig abzugrenzen. Saphire, die auch bei Lichteinfall dunkelgrau bis schwarz sind.

Bedingt durch Farbe und den glasartigen Glanz liegt kann schwarzer Saphir leicht mit anderen schwarzen Mineralien und Gesteinen wie Pechstein, Onyx, Pleonast/schwarzem Spinell, Shungit, Schörl/schwarzer Turmalin, Obsidian, Ägirin, Kassiterit, sehr dunklem Tansanit sowie schwarzen Diamanten verwechselt werden.


Schwarzer Sternsaphir

Neben homogen, gleichmäßig schwarzen Saphiren werden immer wieder schwarze Saphire mit einer besonderen optischen Finesse gefunden: Sternsaphire. Einschlüsse von nadelartigen Fremdkristallen, die sich kreuzweise überlagern, erzeugen ein sternenförmiges Muster mit vier, sechs oder zwölf Strahlen – sog. Asterismus.
Abhängig vom Mineral, das im Saphir eingeschlossen ist, variiert die Farbe des Sterns. Während Magnetit einen gräulich-silbrigen Stern bewirkt, erstrahlt der Stern golden bis bronzefarben, wenn Hämatit oder Ilmenit die Ursache für den Asterismus darstellen.


Entstehung und Verbreitung von Schwarzem Saphir

Saphir entsteht sowohl unter magmatischen wie auch metamorphen Bedingungen (Näheres: Die Entstehung von Mineralien).
Die Vorkommen von schwarzem Saphir konzentrieren sich insbesondere auf Australien; das Mineral wird aber auch in Sierra Leone, Tansania (Umba-Saphir), Thailand, Sri Lanka, Indien und Kambodscha gefunden.


Schwarzer Saphir – Bedeutung und Verwendung

Schwarzer Saphir wird hauptsächlich zu Schmuck verarbeitet, wobei beim Schleifen der Edelsteine Facettenschliffe (zum Beispiel: Rundschliff, Ovalschliff, Marquiseschliff, Tropfenschliff) im Vordergrund stehen, während bei schwarzem Sternsaphir der glatt gehaltene Cabochonschliff Anwendung findet.

Dabei ist der Wert von schwarzem Saphir im Vergleich zu blauem, rosafarbenen oder rosa-orangefarbenem Padparadscha-Saphir deutlich geringer. Eine Ausnahme stellen schwarze Sternsaphire dar, deren Preis mit ca. zehn bis 30 Euro pro Karat etwas höher angesetzt wird.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Bauer, M. (1897): Rubin und Sapphir
⇒ Bauer, M. (1907): Edelsteinkunde
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Hochleitner, R. (2017): Welcher Stein ist das? Kosmos-Naturführer. Über 350 Mineralien, Edelsteine und Gesteine. Franckh Kosmos Verlag
⇒ Hughes, R.W., Hughes, E. B. und Manorotkul, W. (2020): Black Star Sapphire with Dual Treatments. IN: Gems & Gemmology, Fall 2020


Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 22.08.2024

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