Nosean
Nosean - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: nosean | französisch: noséane
Nosean - Ein Mineral der Sodalith-Reihe
Das Mineral Nosean wurde zum ersten Mal 1808 am Schellkopf, einer Erhebung bei Brenk in der Eifel/Deutschland, gefunden und von Karl Wilhelm Nose (1758 bis 1853, deutscher Mineraloge) beschrieben - damals noch unter dem Namen Spinellan, da Nose davon ausging, seine Entdeckung wäre eine Varietät von Spinell.
In der im Jahr 1815 veröffentlichten Abhandlung "Chemische Untersuchung des Spinellans" setzte sich der deutsche Chemiker Martin Heinrich Klaproth (1743 bis 1817) mit dem chemischen Verhalten des Minerals auseinander und erkannte, dass es ein eigenständiges Mineral ist, das er zu Ehren des Entdeckers zunächst Nosian nannte.
Eigenschaften von Nosean
Mit der Zusammensetzung Na8(Al6Si6)O24(SO4)·H2O ist Nosean ein kristallwasserhaltiges Mineral der Silikatklasse, das im Speziellen zusammen mit Sodalith, Helvin, Hauyn, Lasurit, Tugtupit und Danalith die Sodalith-Reihe bildet, die wiederum zur Gruppe der Foide zählt.
Nosean ist von weißer, grauer, blauer oder brauner Farbe, oder wie Klaproth schreibt: "schwärzlich-braun, in das nelken- haar- und röthlichbraune fallend", kann aber auch farblos sein.
Die Strichfarbe ist weiß.
Nosean kristallisiert im kubischen Kristallsystem und bildet typischerweise dodekaedrische, zwölfflächige Kristalle, die von sehr geringer Größe sind. Die Aggregate sind körnig oder massig.
Das Mineral weist Glas- bis Fettglanz auf, ist dabei von durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist muschelig bis uneben, die Spaltbarkeit ist unvollkommen.
Die Mohshärte beträgt 5,5 bis 6 bei einer Dichte von 2,3 bis 2,4 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Nosean
Nosean ist Mineral magmatischen Ursprungs, infolge dessen in entsprechenden Gesteinen, vorrangig in Basalt oder Phonolith, zu finden. Nephelin, Leucit, Magnetit, Zirkon, Titanit, Ilmenit und diverse Glimmerminerale sind Minerale, die mit dem selten vorkommenden Nosean vergesellschaftet sein können.
Als Vorkommen von Nosean sind unter anderem Vorkommen in Frankreich, Eifel und Kaiserstuhl/Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, Tschechien, Russland, Afghanistan, Australien, Kanada und in den USA bekannt.
Verwendung und Bedeutung von Nosean
Der Seltenheit wegen kommt für Nosean keine wirtschaftliche Nutzung in Betracht, wird aber von Sammlern geschätzt.
Nachweis von Nosean
Bei Kontakt mit Säuren wird Nosean gelförmig.
Auch interessant:
Quellen:
⇒ Klaproth, M.H. (1815): Chemische Untersuchung des Spinellans. IN: Beiträge zur chemischen Kenntnis der Mineralkörper
⇒ John, J. F. (1819): Spinellan. IN: Handwörterbuch der allgemeinen Chemie
⇒ Hartmann, C. F. A. (1835): Lehrbuch der Mineralogie und Geologie
⇒ Varrentrapp, F. (1840): Chemische Untersuchung des Noseans, Haüyns, Lasursteins und künstlichen Ultramarins. IN: Annalen der Physik und Chemie
⇒ Zirkel, F. (1893): Häuyn (und Nosean). IN: Lehrbuch der Petrographie
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ www.mindat.org - nosean