Pyroxen
Pyroxen - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: pyroxene | französisch: pyroxène

Der Name Pyroxen ist dem französischen Mineralogen René-Just Haüy (1743 bis 1822) zu verdanken. Bei der Namensgebung bezog sich Haüy auf die Entstehung des Mineral, das wortwörtlich zu einem anderen Zeitpunkt als während der Eruption von Vulkanen entstanden ist (griech: pyr = Feuer, xenos = fremd).
Eigenschaften von Pyroxenen
Pyroxene sind eine Gruppe von silikatischen Mineralen, deren Zusammensetzung mit der allgemeinen Formel XYZ2O6 angegeben wird.
Anstelle von X kann Calcium, Eisen, Lithium, Magnesium, Mangan, oder Natrium eingesetzt werden. Y steht für Magnesium, Eisen, Mangan, Aluminium, Titan, Vanadium, Scandium, Chrom, Zirkonium oder Zink. T kann sowohl Silicium, Eisen oder Aluminium sein.
Die Minerale der Pyroxengruppe können von brauner, grüner oder gelber Farbe sein.
Die Strichfarbe ist weiß.
Die Mohshärte von Pyroxenen variiert zwischen 5 und 6,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839).
Unterscheidung von Pyroxenen
Die Pyroxen-Gruppe wird einerseits entsprechend dem Kristallsystem in
- Klinopyroxene, die im monoklinen Kristallsystem kristallisieren, z.B. Diopsid, Pigeonit und Augit und
- Orthopyroxene, die nach dem orthorhombischen Kristallsystem kristallisieren wie bspw. Hypersthen, Enstatit und Ferrosilit
unterschieden.
Anderweitig werden Pyroxene nach der chemischen Zusammensetzung differenziert.
- Magnesium-Eisen-Pyroxene - z.B.: Enstatit und Ferrosilit
- Mangan-Magnesium-Pyroxene – z.B.: Kanoit
- Calcium-Pyroxene – z.B.: Diopsid, Augit und Hedenbergit
- Calcium-Natrium-Pyroxene – z.B.: Ägirinaugit und Omphazit
- Natrium-Pyroxene – z.B.: Ägirin und Jadeit
- Lithium-Pyroxene – z.B.: Spodumen
Entstehung und Verbreitung von Pyroxenen
Pyroxene als Vertreter der Minerale magmatischen Ursprungs entstehen im pneumatolytischen sowie hydrothermalen Stadium, lange bevor diese mit dem Vulkanausbruch oder durch Abtragung des aufliegenden Gesteins an die Erdoberfläche gelangen.
Als gesteinsbildendes Mineral sind Pyroxene in vielen metamorphen und magmatischen Gesteinen enthalten, darunter bspw. in Amphibolit, Basalt, Diorit, Essexit, Granulit, Ignimbrit, Kimberlit, Norit, Monzonit, Pechstein, Porphyr, Pyroxenit, Serpentinit, Skarn, Tephrit, Troktolith.
Siehe auch:
⇒ René Just Haüy
⇒ Das älteste Gestein der Erde
⇒ Meteoriten - Steine aus dem Weltall
Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Altaba, M. F. und G. Tanelli (1995): Wissen heute auf einen Blick - Mineralogie. Neuer Kaiser Verlag GmbH, Klagenfurt
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